23.10.1944 - 70 Jahre Schlacht von Leyte

 

Das japanische Schlachtschiff Kongo gehörte zu dem Verband von Kurita und überlebte vor 70 Jahren die Schlachten in der Palawanpassage, der Sibuyansee sowie bei Samar (siehe Jahrestage auf Modellmarine). In letzterer Schlacht war sie an der Versenkung des Geleitträgers Gambier Bay sowie von drei Zerstörern beteiligt. Wie viele andere japanische Schiffe, die die verschiedenen Teilschlachten der Schlacht von Leyte überlebt hatten, wurde sie beim Rückzug nach Japan versenkt.

Das Original

Die Kongo was das Typschiff einer Klasse von vier Schlachtkreuzern, die von 1911-15 gebaut wurden. Die Kongo selbst wurde bei Vickers in Großbritannien gebaut, die anderen drei Schiffe wurden in Japan nach den gleichen Plänen gebaut. Die Klasse stellte eine Weiterentwicklung der britischen Schlachtkreuzer der Lion-Klasse dar, wird aber auch als Schlachtkreuzerversion des ebenfalls bei Vickers für die Türkei gebauten Schlachtschiffs Reshadieh, der späteren britischen Erin, beschrieben. Die Kongo wurde zwischen den beiden Weltkriegen zu einem Schnellen Schlachtschiff umgebaut, wobei u.a. ihre Panzerung und der Torpedoschutz verstärkt wurden und neue Maschinen eingebaut wurden.

Der Bau der Kongo erfolgte 1911-13 in Barrow-in-Furness. Im Ersten Weltkrieg unterstützte sie u.a. die Eroberung der deutschen Kolonie Tsingtao. Der Umbau zum Schnellen Schlachtschiff erfolgte in mehreren Werftaufenthalten von 1929 bis 1941. Sie war zwischen den Werftaufenthalten im Zweiten Chinesisch-Japanischen Krieg im Einsatz. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs unterstützte sie die Eroberung der amerikanischen, britischen und niederländischen Kolonien in Südostasien und fuhr einen Vorstoß in den Indischen Ozean. 1942 war sie an der Schlacht von Midway beteiligt, bevor sie in die Salomonen verlegt wurde, wo sie den Flugplatz von Henderson Field bombardierte und an der Schlacht bei den Santa Cruz-Inseln teilnahm. 1944 kämpfte sie in der Schlacht in der Philippinensee.

An der Schlacht von Leyte nahm Kongo als Teil von Kuritas Verband teil und wurde bei Samar durch mehrere Nahtreffer beschädigt. Sie kehrte mit dem Rest der Flotte nach Brunei zurück, von wo sie im November 1944 zusammen mit den Schlachtschiffen Yamato und Nagato nach Japan verlegt werden sollte. In der Straße von Formosa wurde sie am 21. November von zwei Torpedos des amerikanischen U-Boot Sealion getroffen. Trotz der beiden Treffer konnte sie noch 16 kn laufen, lief aber durch die zu hohe Fahr immer mehr voll und kenterte 2,5 Stunden später. 1200 Mann der Besatzung starben bei dem Untergang, nur 237 konnten von begleitenden Zerstörern gerettet werden.

Das Modell

Die Kongo wurde aus dem Bausatz von Fujimi gebaut, während das daneben liegende Geleitschiff der Ukuru-Klasse aus dem Bausatz von Pit-Road gebaut wurde. Für die Kongo wurden das Set von Flyhawk sowie Teile von Veteran und Alliance verwendet und für die Ukuru das Set von Eduard verbaut. Die Matrosen kommen aus dem 3D Drucker von North Star Models. Dazu kam noch ein Kawanashi H8K2 (Emily)-Flugboot. Das Diorama stellt eine Szene bei den Lingga Inseln vor der Ostküste Sumatras im Oktober 1944 dar.

Bernd Villhauer

(Text und Fotos von Lars)