Das Original

Der französische Panzerkreuzer Jeanne d'Arc war deutlich größer als die ersten französischen Panzerkreuzer, war auch der erste, dessen Schornsteine in zwei Gruppen aufgestellt waren und auch der erste von insgesamt vieren, der sechs Schornsteine hatte.

Die Jeanne d'Arc war für den Einsatz in den Kolonien und gegen feindliche Handelsschiffe vorgesehen. Sie sollte hierfür möglichst schnell sein, erreicht aber wohl die vorgesehene Geschwindigkeit von 23 kn nicht. Die Bewaffnung fiel für die Verdrängung relativ leicht aus und erst bei den nachfolgenden Panzerkreuzern der Gueydon-Klasse wurde der Kaliber der Mittelartillerie von 13,8 cm auf 16,4 cm erhöht.

Die Jeanne d'Arc war 145,4 m lang, 19,4 m breit und verdrängte 11.270 t. Der Antrieb bestand aus 36 Kesseln und drei Dreifachexpansions-Dampfmaschinen, die 28.500 PS (oder 33.000?) leisteten, womit 21,8 kn (oder doch 23 kn?) erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 651 Mann.

Bewaffnung
2 x 19,4 cm L/40 Mod 1893
14 x 13,8 cm L/45 Mod 1893
16 x 4,7 cm
6 x 3,7 cm
2 x 45 cm-Torpedorohre

Die Jeanne d'Arc wurde 1896-1902 von der Marinewerft Toulon gebaut. Ab 1912 diente sie als Schulschiff und leitete damit die Tradition ein, Schulschiff nach Jeanne d'Arc zu nennen. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde sie der 2e escadre légère im Atlantik zugeteilt, kam aber 1915 zur 3e escadre de croiseurs im Mittelmeer. Dort unterstützte sie die Landung auf den Dardanellen und bekämpfte osmanische Truppen in Palästina. Im September 1915 evakuierte sie Armenier aus Antakaya, um diese vor dem Völkermord durch das Osmanische Reich in Sicherheit zu bringen. Dazu nahm sie an den Landungen auf Rouad vor der Küsten Syriens und der griechischen Insel Kastelorizo teil. 1916-17 war sie Teil der 4e division légère und war auf den Antillen stationiert. Sie sicherte von dort aus Transporte über den Atlantik. 1919 wurde sie erneut Schulschiff und diente in dieser Funktion bis 1928. 1934 wurde sie in La Seyne abgewrackt.

Das Modell

Das Modell des französischen Panzerkreuzers Jeanne d'Arc ist aus dem Bausatz von Kombrig gebaut. Um die vielen Öffnungen am Rumpf mit den dazugehörigen Klappen deutlich sichtbar darstellen zu können, wählte ich den grauen Anstrich der Jeanne d'Arc. Durch aufwendiges Abkleben der von Kombrig am Rumpf nur sehr schwach ausgeprägten Öffnungen konnten nun die Öffnungen deutlich hervorgehoben werden (siehe das erste Bild unten links) und zu einem späteren Zeitpunkt mit den unterschiedlich großen Klappen versehen werden (siehe das letzte Bild unten rechts). Die Klappen wurden aus Papier gefertigt und mit Sekundenkleber verfestigt. Für die Verfeinerungen der Niedergänge verwendete ich Ätzteile von NorthStar für französische Marine, die Masten wurden aus unterschiedlichen Rundmaterialien selbst hergestellt. Die Takelung entstand aus gezogenem Gussast.

Bernd Villhauer

(Text über Original von Lars)