Das Original
"SMS Derfflinger war ein Großer Kreuzer (Schlachtkreuzer) der deutschen Kaiserlichen Marine, benannt nach dem brandenburgischen Generalfeldmarschall Georg von Derfflinger. Sie war Namensgeberin für die Derfflinger-Klasse und gehörte zur I. Aufklärungsgruppe unter Vizeadmiral Franz von Hipper.
Die Derfflinger-Klasse bestand aus drei Einheiten und folgte auf das Einzelschiff SMS Seydlitz. War die Seydlitz noch von der Konstruktion eine Fortsetzung der älteren Schlachtkreuzer der Kaiserlichen Marine, so erarbeitete man mit der Derfflinger eine vollkommen neue Konstruktion. Der Hauptunterschied zu den Vorgängerschiffen lag vor allem in der Steigerung des Kalibers der Hauptartillerie von 280 mm auf 305 mm. Damit lag man zwar noch unter dem Kaliber der vergleichbaren britischen Schlachtkreuzer, jedoch waren die deutschen Granaten von besserer Qualität und ihre Durchschlagskraft den britischen Gegenstücken vollkommen ebenbürtig, da die deutschen Geschütze eine größere Mündungsgeschwindigkeit hatten. Eine weitere Neukonstruktion war die Anordnung der Hauptartillerie in der Mittelschiffslinie. Hierbei wurden die Türme jeweils am Bug und am Heck hintereinander angeordnet, so dass die inneren Türme die äußeren überschießen konnten. Die Vorgängerschiffe hatten noch eine asymmetrische Anordnung im Mittelschiff mit seitlich versetzten „Flügeltürmen“ besessen.
Die Derfflinger war ferner der erste Schlachtkreuzer in Glattdeckbauweise. Alle Vorgängerschiffe hatten vom Bug bis zum Heck eine absteigende Deckanzahl. Sie war damit mit ihren Schwestern das einzige Großkampfschiff der kaiserlichen Marine, das mit dieser Neuerung in Dienst gestellt wurde. Diese Bauweise war dadurch möglich geworden, dass man das Schiff im Vergleich zu den Vorgängern deutlich verlängerte und so eine lange Back erzielte, welche die Geschütze vor überkommenden Wasser schützen konnte. Gleichzeitig wurde der Bug ebenfalls neu konstruiert: er war über der Wasserlinie vollkommen senkrecht ausgelegt. Die Schiffe der Derfflinger-Klasse waren dadurch elegant geschnitten und wurden als die schönsten Großkampfschiffe der kaiserlichen Marine angesehen.
Im Zuge der Reparaturen nach der Skagerrakschlacht wurde der vordere schmale Röhrenmast entfernt und als achterer (hinterer) Mast um 180 Grad gedreht wieder eingesetzt, während vorn ein neuer Dreibeinmast eingesetzt wurde, wie ihn die neuesten deutschen Großkampfschiffe der Bayern-Klasse besaßen, um einen Artillerieleitstand und einen Beobachtungsstand aufzunehmen.
Die Schlachten an der Doggerbank und im Skagerrak hatten die Standfestigkeit der Derfflinger unter Beweis gestellt und gleichzeitig das britische Missverhältnis zwischen Panzerung auf der einen und Hauptartillerie und Maschinenanlage auf der anderen Seite gezeigt. In beiden Schlachten war das Schiff erheblich beschädigt worden, konnte jedoch die Heimreise mit eigener Kraft antreten und war nach kurzer Werftüberholung wieder voll einsatzbereit. Spätere Bewertungen kamen zu dem Urteil, dass die Derfflinger ihren britischen Pendants ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen gewesen ist. Dieses vorteilhafte Verhältnis zwischen Panzerung, Geschwindigkeit und Hauptbewaffnung konnte von einigen Schwächen, wie der geringeren Geschwindigkeit und dem Geschossgewicht einer Breitseite gegenüber gleichaltrigen britischen Schiffen, nicht beeinträchtigt werden. Ein Manko der Schiffe der Derfflinger-Klasse war der Torpedoraum im Bug, der dem Schwesterschiff SMS Lützow in der Skagerrakschlacht zum Verhängnis werden sollte.
Beim Stapellauf am 14. Juni 1913 ereignete sich eine Panne: das Schiff blieb nach wenigen Zentimetern stecken und saß fest. Erst am 12. Juli wurde das Schiff schließlich zu Wasser gelassen. Taufpate und Taufredner war General August von Mackensen.
Die Derfflinger hatte ihren ersten Einsatz am 16. Dezember 1914 beim Angriff auf die britische Küste bei Scarborough und Whitby. Am 25. Januar 1915 war die Derfflinger am Gefecht auf der Doggerbank beteiligt, wo das Schiff einen Treffer erhielt.
Am 31. Mai 1916 nahm die Derfflinger an der Skagerrakschlacht teil. Dort trug sie zur Versenkung der britischen Schlachtkreuzer HMS Queen Mary und HMS Invincible bei, musste aber im Gefecht selbst siebzehn schwere Treffer hinnehmen. Während der Schlacht musste das Schiff einmal völlig stoppen, um die Torpedoschutznetze zu klarieren, die in die Schrauben zu geraten drohten. In dieser Schlacht verschoss sie die größte Anzahl großkalibriger Granaten aller deutschen Schiffe, nämlich 385 Stück 30,5 cm und 235 Stück 15 cm. Vier der schweren Geschütze wurden unbrauchbar, weil beide achtere Doppeltürme C und D nach einem Volltreffer ausbrannten. Nur ein Mann der beiden Turmbesatzungen überlebte das Desaster. Berühmt wurde das Schiff vor allem durch die sogenannte Todesfahrt der deutschen Schlachtkreuzer, als nach der zweiten Gefechtskehrtwendung unter Führung ihres Kapitäns z.S. Hartog die verbliebenen deutschen Schlachtkreuzer (das Flaggschiff Lützow und mit ihr Vizeadmiral Hipper waren ausgefallen) in Ausführung von Vizeadmiral Scheers Befehl „Schlachtkreuzer ran an den Feind! – voll einsetzen!“ trotz schwerer Treffer zuerst direkt und dann schräg auf die Spitze der britischen Schlachtlinie zusteuerten, um die dritte Gefechtskehrtwendung des deutschen Gros zu erleichtern, das sich so vom Gegner wieder lösen wollte. Die britischen Seeleute gaben ihr infolge dieser Episode den Spitznamen „Iron dog“ (dt.: Eiserner Hund) in der Vorstellung einer Bulldogge, die sich an ihrem Gegner festbeißt. Schwer beschädigt und mit 157 toten Besatzungsmitgliedern erreichte die Derfflinger trotz Einbruchs von ca. 3000 t Wasser aus eigener Kraft Wilhelmshaven. In Kiel erfolgten bis zum November 1916 die erforderlichen Reparaturen. Dabei wurden die eher störenden Torpedoschutznetze entfernt, der vordere dünne Röhrenmast als achterer Mast (um 180 Grad gedreht) wiederverwendet und vorn ein neuer Dreibeinmast eingesetzt. Danach wurde ein neues Schießverfahren erprobt. Bis zum Kriegsende nahm die Derfflinger an keinen wesentlichen Einsätzen mehr teil. Beim letzten Flottenvorstoß im April 1918 war sie dabei.
Nach Ende des Krieges wurde die Derfflinger im November 1918 zusammen mit mehr als siebzig Kriegsschiffen der kaiserlichen Flotte in Scapa Flow interniert. Als feststand, dass die Schiffe nicht wieder zurückgegeben werden würden, kam es dort am 21. Juni 1919 auf Befehl von Konteradmiral Ludwig von Reuter zur Selbstversenkung der deutschen Hochseeflotte, bei der auch die Derfflinger um ca. 14:45 Uhr ihr Ende fand.
Das Wrack wurde erst im November 1939 gehoben, die Abwrackarbeiten mussten allerdings wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs bis 1948 verschoben werden, weil die Werft in Rosyth für den Kriegsbetrieb benötigt wurde. Während des ganzen Krieges lag die Derfflinger kieloben in Schottland vor Anker und musste fortwährend gelenzt werden. Sie war das letzte Kriegsschiff der in Scapa Flow selbstversenkten deutschen Flotte, das gehoben wurde. Am 30. August 1965 wurden dem deutschen Marineattaché die geborgene Schiffsglocke und das Dienstsiegel der Derfflinger zum Zeichen der Völkerversöhnung überreicht."
Zitat: Wikipedia
Das Modell
Das Modell des Schlachtkreuzers SMS Derfflinger habe ich aus dem Bausatz von Flyhawk gebaut (siehe Bausatzbesprechung). Außerdem verwendete ich das Flyhawk Zubehörset (siehe Besprechung).
Ich musste allerdings das Holzdeck von Wood Hunter nehmen, weil sich das Deck von Flyhawk nicht ohne Beschädigungen und Abrissen von der Folie trennen ließ. Auch das Aufkleben des Holzdecks von Wood Hunter war nicht einfach, da die Klebeflächen extrem stark klebten. Mit einem leichten, aufgesprühten Wassernebel konnte das Deck aber angepasst werden.
Für die Torpedoschutznetze muss ich Flyhawk ein großes Lob aussprechen. Dem Bausatz liegen diese Netze als Plastikteile bei, mit den Verschnürungen und vor allem mit den richtigen Maßen. Ich hätte nie gedacht, dass die Netze so gut wirken würden, aber nach dem Bemalen waren sie großartig. Die beiliegenden Hutbänder oder Schuhbändel waren im Durchmesser viel zu dick. Sie hätten umgerechnet beinahe einen Durchmesser von 180 cm und das ist zu viel, wie man auf Bildern erkennen kann. Schön, wenn man sich das Leben mal leichter machen kann und die Qualität trotzdem stimmt.
Bernd Villhauer