Das Original
Die USS Alaska (CB-1), Typschiff ihrer Klasse wurde, entworfen, um überschwer bewaffnete Kreuzer wie die "Panzerschiffe" der Deutschland-Klasse oder geplante japanische Schiffe der B-65-Klasse zu bekämpfen. Im Endeffekt waren die Schiffe der Klasse Kreuzer, die ohne Rücksicht auf die Restriktionen gebaut wurden und eine so starke Bewaffnung erhielten, dass sie jedem Kreuzer, der nach den Regeln der Flottenverträge gebaut worden war, klar überlegen waren. Das Ergebnis waren aber dann auch Kreuzer, die von der Verdrängung und den Kosten an Schlachtschiffe heran kamen, ohne aber deren Panzerung und Unterwasserschutz aufzuweisen.
Klassifiziert war die Alaska-Klasse als "large cruiser" (Großer Kreuzer), um sie von den Schweren Kreuzern zu unterscheiden.Trotz der CB-Kennnummern sollten sie offiziell nicht als Schlachtkreuzer betrachtet werden. Sie waren von ihrer Konstruktion her auch typische Kreuzer, allerdings sehr, sehr große, teure.
Von der Alaska-Klasse wurden sechs Schiffe geplant, aber 1941-44 nur zwei fertig gestellt: Alaska und Guam. Ein drittes Schiff, Hawaii, war über 80% fertig. Ihr Bau wurde 1947 endgültig eingestellt, Planungen sie als Lenkwaffenkreuzer oder Flaggschiff fertig zu stellen, wurden nicht realisiert. Der Bau drei anderer Schiffe wurde 1943 gestrichen.
Alaska und Guam wurden so spät fertig gestellt, dass sie nicht mehr gegen andere Überwasserschiffe zum Einsatz kamen, also für ihre gedachte Rolle zur Bekämpfung von Kreuzern. Stattdessen dienten sie überwiegend als Geleitschiffe für Flugzeugträgerverbände, wofür sie wegen ihrer starken Flugabwehrbewaffnung gut geeignet waren. Da die beiden Kreuzer im Betrieb extrem kostspielig waren - u.a. wegen ihrer nur bei ihnen eingebauten Hauptbewaffnung, aber auch wegen der enormen Größe und Besatzungsstärke - wurden sie nach dem Zweiten Weltkrieg schnell außer Dienst gestellt.
Alaska war 246,4 m lang, 27,7 m breit und verdrängte voll beladen 34.803 t. Der Antrieb erfolgte durch acht Kessel und vier Dampfturbinensätze, die zusammen 150.000 PS leisteten, womit 33 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 1517 Mann.
Bewaffnung
9 x 30,5 cm L/50 Mk 8 (drei Drillingstürme)
12 x 12,7 cm L/38 (sechs Zwillingstürme)
56 x 4 cm L/56 Bofors (14 Vierlingslafetten)
34 x 2 cm L/70 Oerlikon (Einzellafetten)
4 Curtiss SC-1 Seahawk-Bordflugzeuge
Alaska wurde 1941-44 von New York Shipbuilding Corporation in Camden gebaut. Sie diente 1945 bei der Pazifikflotte und kämpfte u.a. in der Schlachten bei Iwo Jima und Okinawa sowie als Geleit bei einigen Trägerangriffen auf Japan. Nach Kriegsende unterstützte sie Truppentransporte nach Korea und China sowie später den Rücktransport von Soldaten in die USA. 1946 kam sie nach nur 32 Monaten im Einsatz zur Reserveflotte und wurde in Bayonne aufgelegt. Nachdem Überlegungen sie zum Lenkwaffenkreuzer umzubauen eingestellt worden waren, wurde sie 1960 gestrichen und zum Abwracken nach Kearny verkauft. Alaska erhielt drei Battle Stars für ihre Einsätze im Zweiten Weltkrieg.
Das Modell
Das Modell habe ich aus dem relativen neuen Bausatz von Trumpeter gebaut. Der Bausatz ist sehr gut und beinhaltet bereits einige Fotoätzteile, die aber bei weitem nicht ausreichten um ein Modell zu bauen, das meinen Ansprüchen genügte. Ich orientierte mich an dem Set von Infini im Maßstab 1/350 und versuchte die wichtigsten fehlenden Teile manuell im Eigenbau nachzubauen. Außerdem verwendete ich diverse Sets von unterschiedlichen Herstellern wie Five Star, Lion Roar und Flyhawk für Katapults, Radars und Reling, um das Modell zu verfeinern. Die 4-cm-Vierlinge (mit Schutzschild) und die Oerlikon sind von Fine Molds und für dieses Modell verwendete ich komplett die Farben von Life Color.
Mittlerweile gibt es ein Zubehörset von Five Star, das genau auf diesen Bausatz zugeschnitten wurde. Für mich kam es leider etwas zu spät, aber da ich viele Teile aus bereits vorhandenen Sets zusammenstellte, konnte dies letztendlich dadurch ausgeglichen werden.
Ich verwende zum Takeln immer noch die alte Methode, in dem ich aus schwarzem Gußast meine Fäden in unterschiedlichen Stärken selbst ziehe. Handarbeit eben, aber ich habe schon einige Kilometer Antennen für Modelle in den unterschiedlichen Maßstäben gezogen.
Insgesamt baute ich etwa fünf Monate. Das Modell stellt USS Alaska während der Schlacht um Okinawa im April/Mai 1945 dar.
Bernd Villhauer
(Text über Original von Lars)