Das Original

Das Schlachtschiff USS Oklahoma (BB-37) war eines von zwei 1912-16 gebauten Schiffen der Nevada-Klasse und war eines von zwei Schlachtschiffen der US Navy, dass dem Angriff in Pearl Harbor zum Opfer fiel, also nicht wieder hergestellt werden konnte. Im Vergleich zur vorhergehenden New York-Klasse stellte die Nevada-Klasse einen deutlichen Fortschritt dar. Die Zahl der Türme für die schwere Artillerie wurde durch Einführung von Drillingstürmen unter Beibehaltung der Zahl der Geschütze von fünf auf vier reduziert, wodurch die gepanzerte Zitadelle kürzer ausfallen konnte. Dazu erhielt die Klasse zum ersten Mal die "Alles oder Nichts"-Panzerung, d.h. wichtige Bereiche erhielten die stärkste mögliche Panzerung, andere Bereiche blieben ungepanzert. Dazu wurde Kohle durch Öl ersetzt, wodurch es möglich war, die Schiffe auf See zu betanken, die Besatzung zu reduzieren, die Kesselräume kompakter zu bauen und die höhere Energieeffizienz zu nutzen. Die Nevada-Klasse war der Prototyp für eine Reihe von ähnlichen Klassen - Pennsylvania-, New Mexico-, Tennessee- und Colorodo-Klasse - die das Rückgrat der Schlachtflotte der US Navy bis zum Zweiten Weltkrieg bildeten.

Oklahoma erhielt zwischen den beiden Weltkriegen verbesserte Kessel, größere Treibstofftanks, Torpedowülste, eine verstärkte Deckspanzerung, eine erhöhte Rohrerhöhung und damit Reichweite der schweren Artillerie, neue Feuerleitanlagen auf Dreibeinmasten statt von Papierkorbmasten sowie eine verstärkte Flak.


Oklahoma war 177,7 m lang, 32,9 m breit und verdrängte voll beladen 33.165 t. Der Antrieb erfolgte über sechs Kessel und zwei Dreifachexpansionsdampfmaschinen mit 24.800 PS, womit sie nach dem Umbau noch 19,7 kn erreichte. Die Besatzung bestand aus 1398 Mann.

Bewaffnung
12 x 35,6 cm L/45 (vier Drillingstürme)
12 x 12,7 cm L/51 (Einzellafetten)
8 x 12,7 cm L/25 (Einzellafetten)
4 x 7,62 cm (Einzellafetten)
8 x 1,27 cm Browning Maschinengewehre (Einzellafetten)
2 Vought OS2U Kingfisher Bordflugzeuge


Oklahoma wurde 1912-16 von New York Shipbuilding in Camden gebaut. Im Ersten Weltkrieg wurde sie als eines der ölbefeuerten Schiffe erst spät, im August 1918, nach Europa verlegt und in Irland zu Sicherung von Konvois stationiert. Sie lief nur einmal aus, verlor aber sechs Mann der Besatzung durch die damalige Grippe-Pandemie („Spanische Grippe“). 1925 wurde sie von der Atlantik- zur Pazifikflotte verlegt. Zwischen 1930 und 1936 war sie wiederholt im Atlantik und wurde auch während des Spanischen Bürgerkriegs zur Evakuierung von US-Staatsbürgern eingesetzt. Danach war sie wieder bei der Pazifikflotte.

Bei den Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 wurde sie von drei Torpedos getroffen, durch die das Schiff kenterte, wobei sie zwei weitere Treffer erhielt. Sie soll insgesamt acht Torpedotreffer erhalten haben. Bei dem Untergang starben 429 Mann und 32 wurden verwundet. Ein Teil der Besatzung konnte durch Werftarbeiter aus dem gekenterten Rumpf befreit werden. 1942 wurde entschieden, das Wrack, dass das Fahrwasser blockierte, zu heben. Dies dauerte acht Monate und wurde im Juni 1943 erfolgreich abgeschlossen. Der Rumpf wurde darauf ausgeschlachtet. Er sank am 17. Mai 1947 in einem Sturm auf dem Weg zum Abwracken.

 

Das Modell

Das Modell des Schlachtschiffs USS Oklahoma habe ich aus dem Bausatz von Tom's Modelworks gebaut, der gegossene Resinteile von Corsair Armada sowie 3D gedruckte Resinteile von Model Monkey, 3D Modelparts und Kraken Hobbies enthält. Das Modell stellt den Zustand vor der Versenkung in Pearl Harbor dar.

Zum Bausatz gibt es einiges zu berichten. Erst das Positive: Die Detaillierung der Seitenwände zum Zwischendeck und das Zwischendeck selbst ist hervorragend. Aber, das Material ist hauchdünn und extrem zerbrechlich. Außerdem stimmen die Maße nicht oder aber zwischen der Barbette Turm B und dem Beginn des Hauptdeck war tatsächlich ein Abstand und nicht ein direkter Anschluss. Das Deck selbst muss so eingebaut werden, dass die beiden Aufnahmen für die Kräne frei an dem hinteren Brückenbereich eingebaut werden kann. Somit ist das Deck zu kurz. Das zweite Problem entstand dadurch, dass die Seitenteile nach dem Entfernen der Stützen für den Druck so ohne Festigkeit waren, dass die Montage auf dem Deck in Verbindung mit dem darauf sitzenden Zwischendeck extrem schwierig war. Vielleicht habe ich bei der Montage ein falsches Vorgehen gewählt und es könnte einfacher sein - ist die Frage. Dann brachen und zerbröselten an zwei Stellen die Seitenwände, die ich mühsam mit dünnem Plastik wieder flicken musste. Auf den Bildern im Plan sieht das alles leicht aus, ist es aber nicht.

Die Dreibeinmaste dagegen passen hervorragend zusammen, auch in Anbetracht der Tatsache, dass der Dreibein-Hauptmast im letzten Teil sogar getrennt vom unteren Mast ist. Hier überwiegt der Vorteil, dass die Mastteile aus "einem Guss" sind. Insgesamt muss ich feststellen, dass sich die Ungenauigkeit lediglich auf das Zwischendeck reduzierte, alles andere passt und ist dazu von der Ausprägung der Details teilweise überragend.

Da ich das Schiff so bauen wollte, wie es vor dem Angriff der Japaner in Pearl Harbor vor Anker lag, festgezurrt an zwei, in Pearl Harbor typischen Mooring Quays, verwende ich dafür die Resinteile USS Mooring Plattform Typ 1 für schwere Einheiten von Five Star.


Bernd Villhauer

(Text über Original von Lars)