03.07.1940 - 75 Jahre Schlacht von Mers-el-Kébir

 

Heute vor 75 Jahren, am 3. Juli 1940, griff die britische Marine den französischen Stützpunkt Mers-el-Kébir an (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Eines der französischen Schlachtschiffe, die im Hafen lagen und schwer getroffen wurden, war die Dunkerque.

Das Original

Nachdem Frankreich gegen über dem Deutschen Reich kapituliert hatte behielt es dennoch die Kontrolle über den größten Teil seiner Flotte. In Mers-el-Kébir nahe Oran/Algerien, dem Kriegshafen der französischen Mittelmeerflotte befanden sich im Juli 1940 die alten Schlachtschiffe Provence und Bretagne sowie die beiden modernen Schlachtschiffe Dunkerque und Strasbourg. Darüber hinaus befanden sich eine größere Anzahl von Kreuzern, Zerstörern und Hilfsschiffen der französischen Flotte vor Ort.

Großbritannien unter der Führung von Churchill befürchtete nach dem Ausscheiden Frankreichs aus dem Krieg gegen Deutschland, dass die Deutschen früher oder später die Kontrolle über die französische Flotte erhielten. Die war natürlich für die Briten eine Gefahr, die sie so nicht akzeptieren und hinnehmen wollten. Mit diesem Hintergrund wurde ein Plan seitens der Briten entworfen, mit dem man diese Gefahr für England ausschließen wollte. Verschiedene Möglichkeiten sollten hierbei den französischen Kommandanten vor Ort zur Wahl gestellt werden.

Vor Mers-el-Kébir operierte die „Force H“ unter dem Kommando von Admiral Somerville mit den Schlachtschiffen Hood (Flaggschiff), Resolution und Valiant, dem Flugzeugträger Ark Royal und diversen Kreuzern und Zerstörern.

Dem französische Admiral Gensoul wurde das Ultimatum mit den britischen Forderungen überreicht. Jedoch ließ dieser das Ultimatum unbeantwortet verstreichen. Die Franzosen konnten sich einfach nicht vorstellen, dass ihr ehemaliger Verbündeter tatsächlich aus sie schießen würde. Am späten Nachmittag des 03.07 1940 eröffneten die Briten jedoch mit den Geschützen der Hood das Feuer auf die in Mers-el-Kébir vor Anker liegenden französischen Flotteneinheiten. Innerhalb weniger Minuten wurde die Bretagne so schwer getroffen, dass sie in die Luft flog und sank. Die Dunkerque und Provence wurden schwer beschädigt. Einzig die Strasbourg konnte in dem Durcheinander mit einigen Zerstörern fliehen und nach Toulon entkommen.

Die Franzosen verloren an diesem Tag zwischen 1100-1300 Seeleute ( je nach Quellenangabe). Hiervon alleine fast 200 Seeleute auf der Dunkerque.

Die Provence und auch die Dunkerque wurden in den folgenden Monaten vor Ort in Mers-el-Kébir so gut wie möglich repariert. Die Dunkerque verlegte anschließend wie ihr Schwesterschiff Strasbourg nach Toulon. Beim Einmarsch deutscher Truppen in die Stadt versenkte sich die dort liegende französische Flotte dann selbst.

Das Modell

Hierbei handelt es sich um den seit vielen Jahren erhältlichen Resinbausatz der Firma Samek. Heute wird dieser Bausatz unter dem Firmennamen ROPS der Nachfolgefirma von Samek verkauft.

Auch wenn der Bausatz schon etwas älter ist, handelt es sich hierbei um einen sehr gut zu bauenden und ausgeführten Resinbausatz. Die einzelnen Bauteile sind sauber gegossen und passen gut zueinander.

Bei meinem Diorama habe ich mich von verschiedenen Fotos aus der Zeit von Mers-el-Kébir inspirieren lassen. Nach den beim Angriff der Briten erlittenen schweren Beschädigungen verblieb die Dunkerque noch für längere Zeit in Mers-el-Kébir bis ihre Schäden soweit behoben waren, so dass sie wieder fahr- und seetüchtig war ,um den Weg nach Toulon antreten zu können.

Es gibt eine Fotoaufnahme aus der Zeit der Reparatur, wo die Dunkerque gegenüber dem Ort Saint André de Mers-el-Kébir umgeben von Torpedoschutznetzen und kleineren Hafenfahrzeugen und Pontons liegt. Die Szene auf diesem Foto habe ich versucht, mit der Gestaltung meines Dioramas nachzuempfinden

Christoph Mentzel