Geschichte der Trägerentwicklung
In den frühen 20er Jahren des letzten Jahrhunderts begann die Entwicklung und der Bau von Flottenflugzeugträgern in allen größeren Marinen.
Aufgrund der Flottenverträge war es der US Navy, der Kaiserlich Japanischen Marine und der Royal Navy erlaubt worden unfertige Schlachtschiffsrümpfe in Flugzeugträger umzubauen.
Für die US Navy waren es die Lexington und Saratoga. Aus ihnen entstanden dadurch die ersten beiden großen Flottenflugzeugträger nach dem Bau des kleinen Experimentalträgers USS Langley.
Mit der USS Ranger CV4 entstand anschließend der erste von Kiel auf geplante und konstruierte Träger für die US Navy. In diesen Entwurf hatten die Konstrukteure viel von dem in den 20 Jahren gewonnen Erkenntnissen aus dem Einsatz mit der Lexington und Saratoga einfließen lassen. Die Ranger war tonnagemäßig nur etwa halb so groß (14.500to) wie die beiden Vorgänger und konnte trotzdem eine in etwa gleichgroße Airgroup zum Einsatz bringen. Im Hinblick auf die in den Flottenverträgen begrenzte Tonnage für Träger war dies ein gewichtiges Argument.
Die Ranger war aber nicht ein so großer Erfolg, ihre Schwachstellen waren zu offensichtlich und gravierend, um sie in den Kampfhandlungen des II.Weltkrieges effektiv einsetzen zu können. Sie war so gut wie gar nicht gepanzert und damit äußerst verwundbar gegenüber Treffern. Auch war ihre Größe letztlich zu gering, um auch die in den folgenden Jahren größer werdenden Trägerflugzeuge und ihre Ausrüstung aufnehmen zu können.
Letztlich wurde die USS Ranger ausschließlich im Atlantik eingesetzt und dabei überwiegend als Flugzeugtransporter und Trainingsschiff verwendet..
Die Entwicklung der Yorktown Klasse
Die nun folgende Yorktown Klasse wurde Mitte der 30’ Jahre geplant und konstruiert. Die beiden ersten Schiffe der Klasse, Yorktown und Enterprise wurden noch vor Kriegsausbruch in Europa Ende 1937 und Mitte 1938 bei der US Navy in Dienst gestellt.
Die Konstrukteure haben die Tonnage dieser Klasse gegenüber der vorangegangen Ranger um ca. 5000 Tonnen Standart deutlich erhöht. Dies kam in erster Linie einer besseren Unterteilung des Rumpfes, um Schutz gegenüber Unterwassertreffern zu gewährleisten und einer besseren Panzerung lebenswichtiger Bereiche zu Gute.
Die Yorktown Klasse verfügte über 3 Flugzeugaufzüge. Das Hangardeck erstreckte sich fast über die gesamte Länge des Rumpfes. Die Außenwände des Hangars waren mit großen Rolltoren zur besseren Belüftung versehen, was typisch für die US Träger der damaligen Zeit war. Der Hangar war nicht integraler Bestandteil des Rumpfes sondern lediglich als Aufbau ausgeführt, im Gegensatz zu den zeitgenössischen Trägern der Royal Navy.
Auf dem Flugdeck war ein hydraulisches Katapult am Bug vorhanden sowie als Besonderheit amerikanischer Träger ein Hangarkatapult.
Im Gegensatz zu ihrem japanischen Gegenparts Shokaku/Zuikaku und Hiryu und Soryu hatten die Träger der Yorktown Klasse eine große Insel an Steuerbord mit integrierten Rauchabzugzügen(Schornsteinen).
Der Entwurf der Yorktown Klasse stellt mit Bestimmtheit den besten Vorkriegsträgerentwurf der US Navy dar.
Nach Ablauf der Flottenverträge Ende der 30’Jahre und mit der Aussicht des herannahenden Krieges in Europa und des sich verschärfenden Konfliktes mit Japan (Begin des chinesisch-japanischen Krieges 1937) wurden der US Navy die Mittel zum Bau weiter Flottenflugzeugträger genehmigt. Da aber auf die Schnelle kein neuer Entwurf, der die nun bestehenden Möglichkeiten ausnutzen konnte vorhanden war, wurde als Interimslösung zunächst ein weiteres Schiff der Yorktown Klasse auf Kiel gelegt. Die USS Hornet CV8. Die Hornet unterschied sich in einigen wenigen Details von ihren beiden vorangegangenen Schwesterschiffen.
Technische Daten:
Länge Kiel/über alles: 234.9/246.9m
Breite Rumpf/Flugdeck: 25.3/33.2m
Tonnage Standart/beladen: 19800/25500to
Lebenslauf der USS Yorktown CV5
Als Typschiff der nach ihr benannten Trägerklasse wurde sie im September 1937 bei der US Navy in Dienst gestellt.
Sie hatte insgesamt nur einen kurzen Lebenslauf, die Zeit vor dem Kriege verbrachte sie mit Trainingsfahrten bei der Pazifikflotte sowie in der Atlantikflotte.
Im Dezember 1941 wechselte sie wieder von der Atlantikflotte zur Pazifikflotte. Zu ihrem Glück lag sie am 07.12.41 nicht im Hafen von Pearl Harbour auf Hawaii und entging somit ihrer möglichen Vernichtung bei dem Angriff der japanischen Luftstreitkräfte, die von den sechs japanischen Trägern ihren Angriff auf die US Flotte gestartet hatten und somit den seit September 1939 in Europa tobenden Krieg und die seit 1937 zwischen Japan und China geführten Kriegshandlungen endgültig zum II. Weltkrieg haben werden lassen.
Im Januar führte die Yorktown gemeinsam mit ihrem Schwesterschiff Enterprise eine Operation gegen die Gilbert und Marshall Inseln aus.
Im April kam es dann im Korallenmeer zur ersten Trägerschlacht des Krieges. Zum ersten Mal in der Geschichte der Seestreitkräfte wurde eine Seeschlacht ausschließlich von Trägerflugzeugen geführt und die beteiligten Schiffe der daran beteiligten Streitkräfte bekamen sich nicht einmal zu Gesicht.
Den Verlauf der Schlacht setze ich bei dem interessierten Marinepublikum als bekannt voraus. Nur soviel, die USS Lexington ging, nachdem sie von japanischen Bomben und Torpedos getroffen wurde verloren. Die USS Yorktown wurde ebenfalls durch Bombentreffer beschädigt konnte den Flugbetrieb aber aufrechterhalten. Auf japanischer Seite wurde der kleine Träger Shoho versenkt und die Shokaku schwer beschädigt.
In aller Eile wurde die beschädigte Yorktown in Pearl Habour wieder Instand gesetzt, um an der sich nun entwickelnden Schlacht um Midway teilnehmen zu können. Ihre beiden Schwesterschiffe Hornet und Enterprise hatten sich bereits auf den Weg gemacht um ihre Positionen bei Midway einnehmen zu können. Die Yorktown folgte mit ihrer Task Group.
Bei dieser für die Auseinandersetzung im Pazifik entscheidenden Schlacht verloren die Japaner alle ihrer vier eingesetzten Flugzeugträger, die Agaki, Kaga Hiryu und Soryu.
Unglücklicherweise für die US Navy ging aber hierbei auch die Yorktown verloren.
Nachdem eine erste Angriffswelle des einzig noch verbliebenen japanischen Trägers Hiryu, drei Bombentreffer auf der Yorktown erzielen konnten, gelang es der Mannschaft der Yorktown, die kurzfristig ausgefallene Maschinenanlage wieder in Betrieb zu setzen und die Feuer zu löschen..
Bei der folgenden zweiten Angriffswelle erzielten die Japaner unter hohen eigenen Verlusten, zwei Torpedotreffer auf der Yorktown, die wiederum zum Ausfall der Maschinenanlage führten. Der Träger wurde daraufhin zunächst aufgegeben und von seiner Besatzung verlassen. Es zeigte sich jedoch dass die Schäden nicht so gravierend waren, um die Yorktown zum sinken zu bringen. Sie wurde daraufhin an den Haken genommen und eine Bergungsmannschaft wurde an Bord gebracht.
Nachdem diese ihre Arbeit auf dem Schiff aufgenommen hatte und eine realistische Aussicht auf Rettung des Trägers bestand, verließ das Glück den Träger.
Ein japanisches U-Boot hatte den Sicherungsring der Begleitzerstörer durchbrochen und konnte aus nächster Näher ein Torpedofächer auf die Yorktown loslassen.
Nun war die Yorktown nicht mehr zu retten und versank im Pazifik.
Das Modell der USS Yorktown CV5 im Bauzustand von 1942, Maßstab 1/700 von HP-Models
Seit Jahrzehnten war das einzig vorhandene Modell der Yorktown Klasse im Maßstab 1/700 die Modelle der Firma Tamiya aus Japan . Tamiya hatte die Hornet und die Enterprise in den 70er Jahren realisiert.
Für die damalige Zeit ein recht ordentliches Modell, gut detailiert ,leicht zu bauen und billig.
Die meisten Modellbauer schienen hiermit zufrieden gestellt zu sein. Nachdem ich meine Wasp und Ranger im Maßstab 1/700 von Corsair Armada gebaut hatte und sie neben das Modell der Enterprise von Tamiya stellte, wurde mir erst richtig bewusst und deutlich was ich schon immer vermutet hatte.
Das Tamiya Modell, wenn auch schön anzuschauen, stimmte in seinen Abmessungen überhaupt nicht. Nicht die Länge war ein Problem, sondern die Masse. Das Modell war viel zu zierlich. Neben den beiden genannten Modellen der Wasp und Ranger die nominell beide 5000to kleiner waren wirkte das Modell der Enterprise regelrecht zierlich.
Im Jahre 2005 stellte die Firma HP Modells auf der Intermodellbau in Dortmund drei Modelle der Yorktown klasse vor Enterprise, Yorktown und Hornet alle im Bauzustand von 1942. Ein weiteres Modell der Enterprise im Bauzustand von 1944 folgte einige Monate später.
Im Gegensatz zum Tamiya Modell stimmten hier alle Abmessungen und die Resin Modelle wirkten wesentlich wuchtiger, was den Sollzustand zu meinen beiden Trägern von Corsair Armada wieder herstellte.
Die Detaillierung der Modelle ist sehr gut, Die Gussqualität meines Erachtens exzellent. Alle drei Modelle weisen die jeweiligen Eigenarten und Besonderheiten des darzustellenden Schiffes auf.
Die Passgenauigkeit ist gut und bereitet keinerlei Schwierigkeiten beim Zusammenbau.
Im Bausatz waren gut detailierte und ausgeführte Flugzeuge der Modelle Dauntless, Wildcat und Avenger beigefügt, wobei die Avenger für die 42 Yorktown und Enterprise nicht zu verwenden sind. Mittlerweile gibt es auch einen Resinsatz von guten Devastators von HP Modells.
Einziger Kritikpunkt meines Erachtens ist der hohe Preis. 150 Euro sind viel Geld und auch mit Messerabbat bleibt genug übrig, insbesondere da man gezwungen ist den sehr guten und leicht zu verwendenden PE Satz von WEM zu erwerben, um das Modell wirklich authentisch darzustellen. Es ist zwar alles in Resin vorhanden um das Modell zu bauen, aber wer baut ein solches Modell in dieser Preisklasse und verwendet für Radar, Kräne und so weiter massive Resinteile?
Ich habe meine Modelle jedenfalls alle mit dem WEM PE Satz für die Yorktown Klasse gebaut. Dabei habe ich alles was durch PE Teile zu ersetzen war ersetzt. Z.Bsp: Die Bewaffnung 28mm, 20mm, 0.50 Browings Radar, Kräne usw.
Das Modell habe ich mit WEM Farben gepinselt und mit Mattlack versiegelt.
Die Yorktown war in diesem Bauzustand in Ms 12 bemalt, d.h ohne splotches/Kleckse. Die Bemalung habe ich dann verfeinert und gealtert und mit Gebrauchsspuren versehen.
Wie alle meine Modelle habe ich die Yorktown zu „Wasser“ gelassen. Auf einer Styroporplatte habe ich mit Silicon aus dem Baumarkt versucht eine realistisch aussehende Wasserfläche zu gestalten.
Fazit
Insgesamt hat es mir sehr viel Spaß bereitet dieses Modell von der Yorktown und ihren beiden Schwesterschiffe zu bauen. Die Modelle sind zwar teuer, aber vergleichbare Modelle anderer Kleinserienhersteller sind auch nicht billiger!
Unverzichtbar ist der Fotoätzteilsatz von WEM für die Yorktown Klasse.
Ansonsten stimmen die Dimensionen und der Bausatz ist gut detailliert
Christoph Mentzel