07.12.1941 - 70 Jahre Angriff auf Pearl Harbor

 

Das Original

Die California war eines der beiden Schlachtschiffe der Tennessee-Klasse. Diese Klasse war eine verbesserte Variante der New Mexiko-Klasse, die wiederum eine Weiterentwicklung der Pennsylvania-Klasse war. Die New Mexiko- und Tennessee-Klasse hatten eine verbesserte Bugform (Klipperbug) und die Mittelartillerie war überwiegend oberhalb des Backdecks angeordnet - bei der Tennessee-Klasse sogar ausschließlich oberhalb des Backdecks. Dazu erhielt die Tennessee-Klasse einen verbesserten Unterwasserschutz. Die folgende Colorado-Klasse fiel sehr ähnlich aus, hatte aber als Hauptbewaffnung acht 40,6 cm-Geschütze statt der zwölf 35,6 cm. Die beiden Klassen - Tennessee, California, Colorado, Maryland und West Virginia - waren gemeinsam als Big Five bekannt.

California war 190,2 m lang, 29,7 m breit und verdrängte im Ursprungszustand 33 190ts. Der Turbinen-Antrieb leistete 26 800 PS, womit 21 kn erreicht wurden. Die Bewaffnung bestand bei Indienststellung aus zwölf 35,6 cm L/50 in vier Drillingstürmen, 14 12,7 cm L/51, vier 7,62 cm-Flak und zwei 53,3 cm Torpedorohre.

California wurde vor dem Zweiten Weltkrieg nur leicht modernisiert. Sie behielt ihre Papierkorbmasten und ihre Aufbauten wurden nur leicht verändert. Ihre 12,7 cm-Mittelartillerie wurde auf zehn reduziert, dafür kamen acht 12,7 cm L/25-Flak sowie vier 7,62 cm-Flak (statt 2,8 cm-Vierlingsflak, bei der es Produktionsprobleme gab) und zwei Katapulte (auf der Schanz und Turm 3) an Bord.

California wurde von 1916-21 auf der Marinewerft Mare Island gebaut und war danach Teil der Pazifikflotte, deren Flaggschiff sie zeitweise war. Später war sie Flaggschiff der Schlachtflotte (Battle Fleet).

Am 7. Dezember 1941 wurde sie durch den japanischen Angriff auf Pearl Harbor (siehe 07.12.1941 - 70 Jahre Angriff auf Pearl Harbor und Jahrestage auf Modellmarine) durch Torpedo- und Bombentreffer versenkt, wobei 100 Mann der Besatzung getötet wurden. Sie war auf ebenen Kiel gesunken, die Aufbauten blieben über Wasser. Im März 1942 konnte sie gehoben werden und im Juni aus eigener Kraft Bremerton anlaufen, wo sie auf der Marinewerft Puget Sound bis Januar 1944 repariert und modernisiert wurde. Hierbei änderte sich ihr Aussehen vollständig. Am Rumpf wurden Torpedowulste angebracht, die Horizontalpanzerung wurde verstärkt und die Aufbauten wurden nach dem Vorbild der South Dakota-Klasse umgestaltet. Abgesehen von der schweren Artillerie wurde die Bewaffnung vollständig ausgetauscht. Sie erhielt acht 12,7 cm L/35-Zwillingstürme, elf 4 cm-Vierlings und fünf 3 cm-Zwillingslafetten sowie 31 2 cm-Flak.

Nach Abschluss der Werftliegezeit unterstützte California die Landungen auf Saipan, Guam und Tinian. Im Oktober 1944 nahm sie an der Invasion von Leyte teil, in deren Rahmen sie am 25. Oktober in der Schlacht in der Surigao-Straße an der Versenkung der japanischen Schlachtschiffs Yamashiro und des Schweren Kreuzers Mogami beteiligt war. Während der Unterstützung der Landung auf Luzon wurde California am 6. Januar 1945 von einem Kamikaze getroffen, wodurch 44 Mann der Besatzung getötet wurden. Sie blieb aber einsatzfähig. Nach Reparaturen in Puget Sound, unterstützte sie die Landung auf Okinawa. Sie nahm an der Besetzung Japans teil und wurde 1946 außer Dienst gestellt. 1959 wurde sie gestrichen und zum Abwracken nach Baltimore verkauft.

Das Modell

Der Bausatz ist von Blue Water Navy und weitestgehend aus der Box gebaut, zumal hier Ätzteile komplett beiliegen. Das große Manko dieses Bausatzes liegt darin, dass der Rumpf, aus welchen Gründen auch immer, im hinteren Bereich, kurz hinter dem großen Gittermast, geteilt war. Dies erforderte einen erheblichen Aufwand die beiden Hälften so zusammen zu bauen, dass eine anschließende Veränderung bzw. Verbiegung nicht mehr möglich ist. Ansonsten ist der Bau relativ problemlos, allerdings erfordern die Resinteile teilweise erhebliche Säuberungsaufwände.

Bernd Villhauer

(Text über Original von Lars)