Le Redoutable Deckelbild

Modell: Sous-marine Le Redoutable
Hersteller: L'Arsenal
Maßstab: 1/700
Material: Resin, Ätzteile
Art.Nr.: 700 18
Preis: ca. 25 €

Das Original

Nachdem De Gaulle an die Regierung gekommen war, begann Frankreich ab Ende der 1950er Jahre, sich nach und nach aus der NATO heraus zu lösen. Außenpolitisch suchte Frankreich einen Weg unabhängig von Washington und Moskau. Das bedingte auch den Aufbau einer eigenen Atom-Macht. Dabei konnte Frankreich weder mit amerikanischer Hilfe rechnen, noch auf eine Zusammenarbeit mit Großbritannien zählen, das in dieser Hinsicht damals keine eigene Entwicklung betrieb. Für die maritime Komponente mussten daher nicht nur die U-Boote, sondern auch die Reaktoren und die ballistischen Raketen selbst entwickelt werden. 1964 war es dann soweit, dass Le Redoutable als erstes französisches Atom-U-Boot auf Kiel gelegt wurde. Am 23.3.1967 lief er (französische Kriegsschiffe sind in der Regel männlich) von Stapel, und am 1.12.1971 wurde er in Dienst gestellt. Von Juni 1967 bis März 1980 wurden fünf weitere Schiffe dieser Klasse auf Stapel gelegt, die zwischen Januar 1973 und April 1985 in Dienst gestellt wurden.

Diese Schiffe konnten etwa drei Monate getaucht fahren und bildeten mit ihren ballistischen Raketen die Hauptkomponente der französischen nuklearen Abschreckung. Jedes Schiff hatte zwei Besatzungen, die im Wechsel eingesetzt wurden. Le Redoutable und Le Terrible waren zunächst mit M-1 Raketen bestückt (Reichweite: 2500 km, Sprengkopf: 400 kT), während die nachfolgenden Schiffe ab Le Foudroyant die M-2 Rakete erhielten (Reichweite: knapp 3000 km, Sprengkopf: 500 kT). Ab 1976 wurden beide Raketen durch die M-20 ersetzt, die einen thermonuklearen Sprengkopf von 1 MT über 3000 km tragen konnte. Ab 1980 wurde diese auf allen Schiffen außer Le Redoutable durch die M-4 Rakete abgelöst, welche sechs Sprengköpfe von je 150 kT über 4000 km tragen konnte. Daneben verfügten die Schiffe auch über eine Torpedobewaffnung, und durch die Torpedorohre konnten auch MM-39 Raketen, eine Unterwasser-Variante der MM-38 Exocet, abgefeuert werden.

Le Redoutable wurde 1991, nachdem sie 51 Patrouillen absolviert hatte, außer Dienst gestellt. Die übrigen Schiffe der Klasse folgten ab Ende der 1990er Jahre. Heute liegt Le Redoutable als Museumsschiff in Cherbourg.

Technische Daten:
Länge: 128,7 m
Breite: 10,6 m
Tiefgang (aufgetaucht): 10 m
Verdrängung: 8080 t aufgetaucht / 8920 t getaucht
Geschwindigkeit: 20 kn
Tauchtiefe: 300 m
Bewaffnung: 16 ballistische Raketen
4 Torpedorohre (18 Torpedos, MM-39 Raketen)
Besatzung: 135, davon 15 Offiziere.

Der Bausatz

Das Urmodell hat L'Arsenal wieder unter Einsatz von CAD-Technologie entworfen. Die Resinteile sind daher sehr präzise in einem hellen Resin gegossen. Der Inhalt der stabilen Schachtel ist recht übersichtlich. Er besteht aus dem Rumpf...

... der mit äußerst feinen Gravuren versehen ist, in die ich zur besseren Erkennbarkeit Graphitpulver eingerieben habe.

Eines der angegossenen Querruder musste ich bei meinem Modell etwas „gerade biegen“, was aber problemlos möglich ist, wenn man es kurz in kochendes Wasser taucht. Es gibt dann noch acht weitere Resinteile für die Tiefenruder, den Turm und die Spitze der Schiffsschraube.

Eine kleine Ätzteilplatine liefert die Schiffsschraube und die Ausfahrgeräte (Periskope).

Die Platine enthält darüber hinaus noch zehn kleine Teile, die wie Schraubenblätter aussehen, die aber in der Bauanleitung nicht erwähnt werden.

Die zweiseitige Bau-/Bemalungsanleitung ist eher dürftig, aber ausreichend.

Als Zugabe liegt dem Bausatz noch ein Satz Raketen bei.

Er enthält je eine Rakete vom Typ M-2, M-20 und M-4, die jeweils aus zwei Teilen bestehen.

Quellen

  • Conway’s All the Worlds Fighting Ships 1947-1995
  • Combat Fleets of the World, verschiedene Jahrgänge
  • Jacques Druel: Le Redoutable (Hors série Navires & Histoire No. 24)
  • Jane‘s Fighting Ships, verschiedene Jahrgänge
  • Wikipedia.org

Fazit

Ein hübsches Modell, mit dem auch ein Einsteiger in den Bau von Resinmodellen zurechtkommen sollte. Schade nur, dass die feinen Gravuren bei dem schwarzen (oder zumindest sehr dunklen) Anstrich des Schiffes kaum noch zu sehen sein werde. Für meinen Geschmack sind die Periskope zu flach. Ich werde sie wohl durch Plastikprofile ersetzen, die ich zurechtfeile. Trotz dieser kleinen Schwächen

alt sehr empfehlenswert

Falk Pletscher