Seeflugzeugtendervergleich "Kamikawa Maru" vs. "Kimikawa Maru"


Artikelnummer: W51 (Kimikawa Maru), W52 (Kamikawa Maru)
Hersteller: Pit-Road
Art: Spritzguss
Teilezahl:
Preis: 23,60 € (NNT Modell + Buch)
Historischer Hintergrund

Kamikawa Maru

    Die "Kamikawa Maru" wurde als Handelsschiff für die Kawasaki Kisen K.K. Schiffahrtslinie gebaut und am 15. März 1937 als "Shin" fertiggestellt. Hier führte sie allerdings nur noch zwei Fahrten nach New York durch. Nach dem Marco-Polo-Zwischenfall und dem anschließenden Ausbruch der Feindseligkeiten mit China wurde das Schiff am 18. September 1937 für den weiteren Einsatz als Seeflugzeugtender von der Marine requiriert.
    Am 5. Dezember 1938 wurde sie in den Bestand der Marine aufgenommen und als Flugzeugtransportschiff eingesetzt. Ein Jahr später, am 15. November 1939, waren die Umbauten zum Tender weitgehend abgeschlossen. Sie wurde mit 4 E7K2 "Alf" und 8 E8N2 "Dave" ausgerüstet und in chinesischen Gewässern eingesetzt.
    Am 7. Dezember 1941 war sie an der erfolgreichen Invasion von Malaya maßgeblich beteiligt. Eines ihrer Aufklärungsflugzeuge vom Typ E13A1 beschädigte eine australische PBY "Catalina" im Bereich der Antenne, so dass diese keine Meldungen über die japanischen Schiffsbewegungen machen konnte. Wenig später wurde diese "Catalina" abgeschossen und gilt heute als das erste Opfer in diesem Krieg.
    Nach Malaya folgte Borneo, anschließend Sumatra und Java. Während des Invasionsversuches von Midway stellte "Kamikawa Maru" mit die Luftdeckung für den Invasionskonvoi. Nach dem Abbruch wurde sie als Verstärkung der Alleuten-Gruppe unterstellt. Nach kurzer Einsatzzeit im Norden wurde sie nach der amerikanischen Invasion von Guadalcanal in den Südbereich der Front beordert. Hier übernahm sie Begleitschutz-, Luftangriffs- und Aufklärungsaufgaben für die Flotte. Unterbrochen von kurzen Reparatur- und Auffrischungszwecken blieb sie hier bis zum 29. Mai 1943. An diesem Tag befand sie sich auf dem Weg von Truk nach Palau, als sie gegen 10.00 Uhr von einer B-24 erfolglos angegriffen wurde. Zwei Stunden später griff "USS Scamp" (SS-277) erfolgreich an. Drei ihrer Torpedos trafen den Tender, der nach vergeblichen Abschleppversuchen aufgegeben werden musste. Am 29. Mai 1943 um 1.00 Uhr morgens erhielt sie von "USS Scamp" den Fangschuss. Sie drehte auf die Seite und sank um 1.21 Uhr auf Position 1°36'Süd und 150°24'Ost. 39 Seeleute und 3 Armeeangehörige kamen hier ums Leben.

Kimikawa Maru

    Die "Kimikawa Maru" wurde als zweites Schiff der Kamiakawa-Klasse für die Kawasaki Kisen K.K. Schiffahrtslinie gebaut. Am 15. Juli 1937 wurde sie fertiggestellt und der Schifffahrslinie übergeben. Insgesamt führte sie von Juli 1937 bis Anfang 1940 14 Fahrten zwischen Kobe und New York durch. Am 6. Juli 1941 wurde sie von der Marine requiriert. Bei der Kure Marinewerft begann man mit den Umbauten zum Seeflugzeugtender. Mit der Aufstellung der 5. Flotte wurde der Tender ihr unterstellt. Im August wurden die Umbauten abgeschlossen. Ihre Flugzeugarsenal bestand aus 6 Typ 0 Aichi E13A1 mit zwei Reserveflugzeugen.
    Am 1. September 1941 wurde sie der 21. Division unterstellt. Nach Abschluss der Übungsfahrten wurde sie in den Gebieten von von Chichi Jima bis Paramushiro eingesetzt. Im Mai 1942 nahm sie an der Alleuten-Operation teil, später an Einsätzen zwischen der Alleuten-Gruppe und dem japanischen Heimatland. Am 4. Mai 1943 wurde sie auf einer Fahrt zu den Alleuten von "USS Wahoo" (SS-238) angegriffen. Allerdings erwiesen sich zwei der drei Torpedos als Blindgänger, der dritte als Fehlläufer.
    Am 1. Oktober 1943 wurde sie zum Transportschiff reklassifiziert. Anschließend nahm sie an Fahrten zwischen Paramushiro und Ominato teil. Im November 1943 wurde die umgebaut. Dabei wurden die 76-mm-Flufabwehrgeschützte durch Kaliber 120 mm ersetzt. Gleichzeitig entfiel der 3. Mast. Am 27. Dezember 1943 wurde sie erneut torpediert. Diesmal erwiesen sich zwei der drei Torpedos, abgefeuert von "USS Tautog" (SS-199), als Volltreffer. Zwischen Anfang Januar und Ende Juni wurden die Reparauren durchgeführt.
    Im Anschluss wurde sie in den philippinischen Raum verlegt. Obwohl "Kimikawa Maru" nach zwei weiteren Torpedotreffern am 8. Okotber 1944 nicht vollständig einsatzbereit war, wurde sie am 20. Oktober für einen weiteren Konvoi eingesetzt. am 24. geriet der Konvoi in den Bereich von zwei amerikanischen U-Boot-Gruppen. Alle zehn beiteligten Maru's wurden torpediert - 4 von 5 Torpedos der "USS Sawfish" trfaen das Schiff. Nach nur zweieinhalb Minuten sank "Kimikawa Maru" auf Position 18°58' Nord und 118°46'Ost. 24 Seeleute und 81 Passagiere fanden hierbei den Tod.









technische Daten
Einheiten:

    Kamikawa Maru

    Kumikawa Maru

Abmessungen

    Länge 146,00 m

    Breite 19,00 m

    Tiefgang 9,00 m

Verdrängung

    Standardverdrängung 6853 Tonnen

    Maximalverdrängung ? Tonnen

Antrieb

    1 Diesel mit 7600 PS

    Antrieb über 1 Welle

    Geschwindigkeit ? Knoten

Bewaffnung

    2 x 150 mm

    2 x 25 mm

    8 Flugboote

Einheiten:

    Kimikawa Maru

    Kiyokawa Maru

Abmessungen

    Länge 146,00 m

    Breite 19,00 m

    Tiefgang 9,00 m

Verdrängung

    Standardverdrängung 6863 Tonnen

    Maximalverdrängung ? Tonnen

Antrieb

    1 Diesel mit 7600 PS

    Antrieb über 1 Welle

    Geschwindigkeit ? Knoten

Bewaffnung

    2 x 150mm

    2 x 76mm

    2 x 25mm

    8 Flugboote


Der Bausatz


Kein anderes Land hat Seeflugzeugtender in diesem Umfang eingesetzt wie Japan und kein Hersteller wie Pit-Road nimmt sich diesen an. Beide Kits können als früher Frachter und als Tender gebaut werden. Alle Bauteile befinden sich in einer Tüte, zusammen mit den Decals. Alle Bauteile weise die gewohnte Qualität dieses Herstellers auf. Allerdings ist Ast A mit sehr viel Grat versehen. Dessen Beseitigung sollte sich aber nicht als schwierig erweisen.
Ast B bringt die Unterschiede beider Tender. Wer also annahm, beide wären identisch, irrt.
Der "Kimikawa Maru"-Kit lässt die Tarnlackierung der 5. Flotte zu, der am 2. Dezember 1941 angebracht wurde.
Als positiv sollte man die sechs beiliegenden Bordflugzeuge in Form von je drei Mitsubishi F1M "Pete" ud Aichi E13A "Jake"erwähnen. Leider findet man hier wieder jede Menge Grat.
Die Bauanleitung

Ganz nach Pit-Road-Tradition sind nur der historische Hintergrund und die Überschriften der Bauabschnitte auch in Englisch gehalten. Aus diesem Grunde muss sie hier genauer studiert werden, da durch die zwei Bauoptionen - Tender oder Frachter - verschiedene Teile Verwendung finden. Hier muss Pit-Road in jedem Fall noch nachbessern.








W51 - Kimikawa MaruW52 - Kamikawa Maru





Sehr vereinzelt finden wir in den einzelnen Bauabschnitten Farbhinweise. Diese sind wie gewohnt auf der Karton-Rückseite zu finden.









W51 - Kimikawa MaruW52 - Kamikawa Maru


Detailbild der Lackierung der "Kimikawa Maru"

Die Decals

.. sind hauptsächlich für die sechs beiliegenden Flugzeuge gedacht. Im grunde ausreichend, fehlen bei ihnen nur die schiffstypischen Markierungen.

Die Details

Der Rumpf weist eine gleichbleibende Dicke auf. Das Hauptdeck ist einteilig, so dass Spachtel- und Schleifarbeiten entfallen sollten.


Ast B mit den Unterschieden. Dieser begrenzt sich auf das Flugdeck für die Seeflugzeuge.










W51 - Kimikawa MaruW52 - Kamikawa Maru

Ast C bringt die restlichen Details. Teilweise sollte Teile aufgebohrt werden. Oder Sinkstellen verspachtelt werden.




Fazit


Vorteile

  • ausgefallene Modellauswahl
  • Detailierung

ohne Wertung

  • Preis-/Leistung

Nachteile

  • teilweiser Grat

in Worten

Beide Modelle sind gut geeignet, um Ungewöhnliches für die Vitrine zu schaffen. Die Detailierung ist ok, Detail-Fetischisten finden hier und da jedoch noch Platz für Verbesserungen. Die "Kimikawa Maru" ist hier nur aus einem Grund empfehlswerter: mit ihrem Tarnanstrich fällt sie wohltuend im IJN-Einheitsgrau auf. Da dies jedoch nur persönliche Geschmackssache ist, heisst es für beide Kits

empfehlenswert