L 751 "Eidechse", Landungsfahrzeug der Bundesmarine, Eigenbau auf Basis Commander-LSM

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Das als LSM 491 (landing ship medium) für die US Navy erbaute Boot versah seinen Dienst während des zweiten Weltkrieges in pazifischen Gewässern. Am 18.08 1958 wurde das 1944 erbaute Boot von der neu aufgestellten Bundesmarine übernommen. Neben den vier LSM erwarb die Bundesmarine zwei LSMR (landing ship medium rocket) zur Feuerunterstützung bei amphibischen Landungen. Die vier LSM erhielten Traditions- Reptiliennamen.
L 750 Krokodil /ex LSM 557
L 751 Eidechse /ex LSM 491
L 752 Salamander/ex LSM 553
L 753 Viper /ex LSM 558
L 751 Eidechse wurde am 21.03.1973 außer Dienst gestellt, um am 06.06.1975 ausgesondert zu werden. Am 10.05.1976 verkaufte die VEBEG das Boot an eine britische Firma, die es als Pipeline Carrier einsetzte.
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Als Basismodell diente mein auf Modellmarine bereits veröffentlichter Bericht über das LSM 233.
Allerdings überarbeite ich den kompletten Rumpf, um ihn auf die baulichen Veränderungen während der Dienstzeit in der Bundesmarine anzupassen. Rampe, Tore, Oerlikon mit Unterzug sowie die Brücke sind Eigenkonstruktionen aus Polystyrol und Messingprofilen. Die Herstellung der Formen sowie der Resinguß nahmen einen Großteil der beanspruchten Bauzeit ein. Ein Aufwand, der sich in meinen Augen gelohnt hat, gibt es doch leider noch immer keinen namhaften Hersteller der sich den Einheiten der Bundesmarine im Maßstab 1:350 widmet.
Der Mast besteht aus Messingrohren, die Takelung erfolge entgegen meiner sonstigen Arbeitsweise (normalerweise arbeite ich mit alten Litzen) aus gezogenen Gußästen. Sehr schön lassen sich auf diese Art und Weise durch Wind gespannte Flaggleinen darstellen.
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Lackiert habe ich das Boot mit WEM Modern German Navy Grey und German Deck Gray.
Mein kleines Diorama gestaltete ich auf einer Glasplatte, die zu einer Ikea Vitrine gehört. So schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Für Ausstellungen lässt sich die Platte gut transportieren, in der Vitrine wird kein zusätzlicher Boden benötigt. Außerdem sieht die ganze Geschichte einfach gut aus. Der Strand besteht aus mehrfach gesiebtem feinem Vogelsand, den ich auf eine zuvor mit einem Papier/Holzleim/Spülmittelgemisch präparierte Glasplatte aufbrachte.
Die Wasserfarbe erhielt einen für deutsche Küstengewässer typischen grau braunen Farbton. Den weichen Übergang Strand/Wasser lackierte ich mittels Airbrush in einem hellbraunen Farbton.
Wasserfläche sowie Wellen entstanden aus transparentem Sanitärsilikon. In Ermangelung an historisch korrekten Fahrzeugen fanden erst einmal zwei US LKW(GHQ Sortiment) als Decksladung Verwendung. Die Soldaten sind zum Heer gepresste Preiserleins, eigentlich als Sailors in den Hobbyläden feilgeboten, fristen sie bei mir ein trauriges Leben als Knobelbecher Träger. So kann`s gehen!

Dirk Mennigke
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