Baubericht Le Mirage - Teil 3 – Detaillierung des Rumpfs
Beim Einbau der Treppengeländer und Treppen war mühselige Kleinarbeit und Genauigkeit gefragt. Die Kanonenluken wurden alle ebenso aufgwendig im Inneren mit kleinen Holzleisten als äußere Umrandung versehen.
Beim Bohren der runden Kanonenöffnungen verkeilte sich in einem Loch natürlich der Bohrer (9mm) und riss rundherum die gesamte Bordwand auf. Mehrere Tage Zusatzarbeit. Ab da wurde ein solches Loch nur noch gefräst.
Die mitgelieferten Metallteile für Pfosten und Luken usw. sind sehr sorgfältig gearbeitet und tatsächlich vergoldet. So sieht es denn aus:
Der Rohbau der Treppen:
Stand August 2005:
Die Decksausrüstung ist schon aufgebracht – auch die Treppen. Die Treppen gefielen mir aber nicht und ich setzte später dann die restlichen Geländerspindeln anstelle der Holzstäbe ein. Die Luken und die Rüstleisten sind geformt und mehrfach nachgebessert.
Die vergoldeten Teile sind bemalt. Hier noch nicht lackiert – daher noch glänzend:
Das Heck mit dem Zierrat und den Geländern hat viel Mühe aber auch Spaß gemacht. Insbesondere die Geländer erforderten sehr sorgfältige Arbeit. Die Metallteile sind alle mehrfach durchbohrt und mit Messingdrahtsplinten befestigt.
Die Kanonen auf dem Deck sind relativ klein – man sieht es am beigelegten Lineal. Deren Takelung hätte erfordert, in die seitlichen Takel, also innerhalb etwa 6mm zwei Blöcke einzubringen. Ich habe es mit 3mm Blöcken versucht, dann aber aufgegeben und diese – nicht ganz korrekte Form der Takelung vorgenommen
So hätte die Takelung aussehen müssen! Also innerhalb der 6mm Länge zwei Blöcke!
Ich weiß aus der Literatur, dass es Leute gibt, die das können – der Aufwand erschien mir aber zu hoch. Die Lukendeckel wurden je Luke passgenau angefertigt und mit „Scharnieren“ aus gebogenen Messingnägeln versehen, die tatsächlich funktionieren.
Die Kanonen sind eingesetzt und die Rüstjungfern mit Rüsteisen ebenfalls. Rüsteisen waren zwar im Baukasten beigefügt – aber viel zu kurz. Daher habe ich die Rüsteisen aus 0,6 Messing gebogen, verlötet und danach schwarz gefärbt. Daher konnte ich die Lage der Rüsteisen wesentlich besser bestimmen, denn die Winkel zu den Masten sollen ja stimmen. Bei den Masten sind die Winkel genau eingestellt, das heißt die hinteren Masten leicht schräg nach hinten geneigt.
Dies ist der Stand Mai 2006. Die Masten sind bereits eingesetzt. Sie wurden mit der Modelldrehbank gefertigt. Dieses italienische Modell glänzte durch absolute Nichtfunktion und ich musste, angefangen vom Netzteil bis zur Aufnahmespindel alles erst mal funktionstüchtig machen – also absolut nicht zu empfehlen. Die Hälfte der Masten habe ich dann wutentbrannt manuell gefertigt.
Das Ankertau stammt aus dem Baukasten und ist einfach schlecht.
Alle anderen Taue habe ich mir über eine Mailadresse senden lassen. Diese Taue sind zwar relativ teuer und werden in 5m Stücken verkauft, lassen aber von der Optik her keine Wünsche offen. Hier der Link für die Garne:
http://home.foni.net/~agondesen/tauwerk.htm#Zwirn
Das ganze Modell ist mit Airbrush und Mattlack lackiert. Dabei hatte ich nicht bemerkt, dass die große Druckflasche umgekippt war und etwa 20 s lang nicht nur Gas, sondern auch das Flüssiggas durch die Pistole kam. In den 20 s hatte ich gerade einen Schwenk über das ganze Schiff gemacht. Der versprühte Lack wurde plötzlich schneeweiß und brüchig. Man möge sich vorstellen, wie viele Wochen vergingen, bis dass alles wieder abgekratzt war. Leider blieben kleinste Stellen doch übrig – ist eben Lehrgeld.
Auf dem Deck sind alle Befestigungen, Klampen, Blöcke usw. nach Bauplan angebracht, da man mit Beginn der Takelung hier nirgends mehr ran kann.
Bug und Heck sind fertig gestellt. Im Heck sind vorerst noch keine Kanonen eingesetzt – das kommt vielleicht noch. Somit sind die Kanonenluken erst einmal „zur Belüftung“ halb offen dargestellt.
Das Modell sieht erst einmal schon fast fertig aus. Was die Qualität betrifft, ist nüchtern fest zu stellen, dass es der Freude eines Hobbymodellbauers sicher genügt, aber keinesfalls den Profis, die auch französische Schiffe bauen, gerecht wird. Es soll ja auch nur Spaß machen. Will man sich wirklich vergleichen, findet man hier vieles wonach man nur noch denkt – wie machen die das:
http://perso.wanadoo.fr/gerard.delacroix/sommaire.htm
von Lothar Reinhold
Link zu Lothars Seite über die Mirage