Glücklicherweise enthält der Ätzteilesatz von WEM einen Austauschwerfer. Die Qualität ist ausgezeichnet, allerdings erforderte die Montage der 27 ! Einzelteile sehr viel Geduld und ruhige Hände. Den Dreh- und Schwenkrahmen stellte ich allerdings aus Plastik und Messingrohr her, da die WEM-Version überhaupt nicht dem Vorbild entsprach.
Aus Messingdraht und ein paar Abfallblechen bastelte ich danach noch 2 Raketen mit denen ich den Werfer bestücken konnte.
Ebenso einfach wie beim Seaslug hat Airfix die Startcontainer für die Exocet-Raketen geformt. Vier separate geriffelte Quader mit deutlich sichtbarer Formhälftennaht, die auf dünnen Startrampen liegen, bilden die Batterie.
Ich trennte zunächst die Container von den Rampen. Sie erschienen mir zu hoch und auf zeitgenössischen Fotos erkannte ich, dass je zwei Container auf einem gemeinsamen Starttisch standen. Ich fertigte diese Tische aus Kunststoff und Blechresten neu an und baute wie beim großen Vorbild Schutzbleche zwischen die einzelnen Container.Hinter den Containern standen ein Laufsteg und zwei große stählerne Kästen, die den Feuerstrahl der Raketentriebwerke seitlich ablenkten. Da der Bausatz keine Teile dafür enthielt baute ich sie aus Blech und Papier nach. Die massive Verrippung der Strahlabweiser simulierte ich durch das Aufkleben von 0,25mm dickem Draht.Die 4.5in (114mm) Zwillingskanone wirkte durch die viel zu dicken Rohre und den simplen Aufbau sehr spielzeughaft. Ich schliff die Seitenwände eckiger und verspachtelte zwei Sinkstellen. Dann setzte ich ein neues Höhenrichtlager aus 2mm Rundmaterial ein und klebte zwei gedrehte Geschützrohre aus Messing hinein. Kleinteilen wie Luken, eine Leiter und eine umlaufende Reling vervollständigten das Geschütz.Zur Abwehr von Flugzeugen im Nahbereich verfügte die Glamorgan über zwei 4-fach-Starter für GWS-22 Seacat-Raketen. Dem Bausatz liegen zwei flache Platten mit vier angespritzten „Warzen“ bei, die diese Werfer darstellen sollen. Sie waren absolut unbrauchbar. Zum Glück beinhaltet der Ätzteilesatz von WEM die Seitenführungen des Seacat-Systems, so das ich die beiden Werfer aus alten Gießästen, 0,3mm-Kunststoffstreifen (Evergreen) und einem Stück Vierkant-Messingrohr nachbauen konnte. Aus dünn gezogenen Gießästen und Papierschnipsel-Leitwerken entstanden neue Raketen.Um den Rüstzustand von 1982 darzustellen mussten einige Teile angefertigt werden, die der Bausatz aufgrund seines hohen Alters nicht enthält.
Aus je drei Stück einer 0,9 mm Spritzenkanüle und etwas Plastik baute ich zwei Torpedorohrsätze nach. Auf die gleiche Art –allerdings mit je 8 Stück 0,4mm Kanülen- entstanden die zwei Knebworth-Corvus Chaff-launcher, die neben dem vorderen Schornstein standen. Weitere optische Geräte und Zielerfassungs-/ Verfolgungsgeräte klebte ich aus Resten und Abfallstücken zusammen. Da mir hierfür die entsprechenden Detailfotos fehlten, ist ihr Aussehen nicht sehr vorbildgetreu. Es reicht aber aus, um die leeren Decks zu füllen und zu beleben.
Ich schloss die Neubewaffnung mit dem Nachbau von drei MRS-3 Zielverfolgungssystemen ab, die zur Steuerung der beiden Seacatbatterien und des 4,5inch Geschützturmes eingesetzt waren. Der Airfix-Kit enthält nur ein einzelnes MSR 3 für das Zwillingsgeschütz und zwei abgerundete Zylinder für die Seacat-Werfer, die ich aber wegen ihrer stark vereinfachten Form nicht verwenden wollte.