Da der erste Versuch die Wostok aus dem Kartonbausatz von Kartonowa Flota zu bauen kläglich gescheitert war (siehe Teil 1), habe ich beschlossen, nicht noch einmal zu versuchen den Rumpf aus Karton zu bauen, sondern dieses Mal aus Plastik. Der Kartonbausatz entsprach weitgehend den mir vorliegenden russischen Plänen, so dass ich mich erneut an ihm orientierte. Der Rumpf entstand in Schichtbauweise. Mit Hilfe des Längsspants und der Querspanten des Kartonbausatzes habe ich die Abmessungen der einzelnen Platten abgemessen:
Der Rumpf besteht aus einer 0,5 mm dicken Plastikplatte an der Wasserlinie und drei weitere 0,5 mm dicke Platten, ist also massiv ausgeführt:
Die Abmessungen der Platten variierten entsprechend der Spantenform, um die Rumpfform herausarbeiten zu können. Man sieht hier die Umrisse der Wasserlinie und des Oberdecks:
Auf die vier 0,5 mm dicken Plastikplatten kam eine 0,25 mm dicke Platte, dann Füllstücke am Bug und Heck, um den Deckssprung darstellen zu können und darauf dann eine 0,25 mm dicke Platte mit den Abmessungen des Oberdecks:
Der Rumpf wurde dann verspachtelt und verschliffen:
An das Heck habe ich eine Platte mit den Abmessungen des Heckspiegels geklebt. Danach ging es an den Bau des Schanzkleids. Die Stückpforten für die Karronaden auf dem Achterdeck sind laut den Plänen erstaunlich klein. Im Bereich der Stückpforten besteht das Schanzkleid aus einem Streifen unterhalb der Stückpforten, darauf aufgesetzt ein Plastikstreifen in der Höhe der Stückpforten, wobei die Stückpforten selbst immer ausgespart wurden. Um hier einen gleichmäßige Größe der Stückpforten zu zu erzielen, habe ich einen weiteren Plastikstreifen als Abstandshalter benutzt. Als Abschluss kam darauf ein weiterer Plastikstreifen.
Das Deck habe ich Vallejo 110 Achatgrau bemalt, den Rumpf erst mit Vallejo 4 Cremeweiss, dann wurde der Streifen um die Batterie abgeklebt und der Rest des Rumpfs mit Revell 9 Anthrazit gestrichen. Die Niedergänge, Oberlichter und das Gangspill sind aus Plastikplatten bzw. aus zurecht geschnitzten Plastikrundmaterial und wurden mit Vallejo 139 Mahagonibraun bemalt.
Auf den Heckspiegel wurde das entsprechende Kartonteil aus dem Bausatz geklebt. Auch die Seitengalerien sind aus Papier. Die Farbe der Kartonbausatzteile wurde vor dem Ausdrucken auf dem PC dem Bausatz angepasst, d.h. das Braun durch Schwarz ersetzt. Der Scheg und die Galionsgrätings bestehen aus Plastikplatten. An diese wurden die Kartonteile geklebt, die die Galionsfigur (doppelköpfiger Adler) und die Verzierungen darstellen - bei diesen wurde ebenfalls Braun durch Schwarz ersetzt. Die Galionsregeln und -spanten sind aus Plastik. Aus diversen Plastikmaterial sind auch die Betings, Kranbalken für die Anker, die Lafetten für die Karronaden, der Schornstein der Kombüse, Steuerrad und Glockenstuhl. Die meisten dieser Teile sind mit Vallejo 139 Mahagonibraun bemalt. Die Lafetten sind rotbraun, die Innenseite des Schanzkleids grün. Die Stückpforten habe ich wegen des massiven Rumpfs geschlossen dargestellt. Die Stückpfortendeckel sind aus Papier. Die Deckel habe ich zuvor am PC entworfen und schwarz eingefärbt und dann auf 80 g Papier ausgedruckt.
Hier dann ein Vergleich des Kartonrumpfs (links) aus dem 1. Teil und des Plastikrumpfs (rechts) der Wostok:
Quellen
- Wostok (auf windgammers.narod.ru)
- Russian Warships in the Age of Sail 1696-1860 von John Tredrea und Eduard Sozaev, Barnsley, 2010
- Polarschiffe von Ingrid Schmidt, Rostock, 1988
- Wostok (Pläne)
- Mit der Wostok auf Polarfahrt von Hans Loh, in ModellWerft 9/2008
- Fabian von Bellinghausen (Wikipedia)
Lars