Nachdem ich den Teilabschnitt des Rumpfes fertig gestellt hatte, klebte ich das Stevenrohr und die Ruderführung an den dafür im Originalrumpf vorgesehenen Stellen ein. Anschließend dichtete ich den Rumpf von innen ab. Die Holzleisten bekamen mehrere Schichten aus wasserfestem Holzleim, danach wurden alle Nähte des Rumpfes von innen mit Silikon behandelt.
Da ich befürchtete, dass bei eingeschalteter Beleuchtung das Licht durch den Rumpf scheint, überzog ich alle behandelten Stellen vorsichtshalber mit lackierbarem Acryl, um den Rumpf von innen in einem späteren Bauzustand deckend zu streichen.
Nun ging es daran, die Hälften miteinander zu „verblocken“, um den Rumpf stabil zu machen. Die dem Bausatz beiliegenden „Spanten“ waren dafür nicht zu gebrauchen, sie waren zu instabil. Sie waren aber nicht ganz nutzlos, denn ich schnitt meine Vierkantleisten auf ihre Länge zu und klebte sie an die entsprechenden Stellen in den Rumpf, um so gleichzeitig eine Auflage für die Decks zu haben. Gegen eine Verwindung brachte ich auch Leisten in Längsrichtung an.
Von Außen durchbohrte ich den Rumpf auf Höhe der Leisten, senkte die Löcher an und verschraubte Schrauben aus dem H0 Gleisbau. Abschließend wurden die Schraubenlöcher verspachtelt. Mit der V-förmigen Abstützung erzielte ich die nötige Stabilität „im hölzernen Teil“, da sich das Holz auf der Länge von ca. 30 cm doch etwas durchbog.
Danach waren noch einige „Außenarbeiten“ fällig. Die Schlingerleisten verlängerte ich auf 75 cm, wobei ich die entsprechenden Teile beider Bausätze benutzte. Zusätzlich brachte ich unterhalb der zweiten Bullaugenreihe ca. 77 cm lange Scheuerleisten an.
Eigentlich wäre der Rumpf nun fertig gewesen, wenn… ja wenn nicht das Heck gewesen wäre. Als ich mein Werk als Ganzes betrachtete, stellte ich fest, dass mich nach dem begradigen der Linienführung (siehe erster Teil) das Heck mehr und mehr an das einer Hafenbarkasse als an das eines Kriegschiffes erinnerte.
Was nun ?
Nach einigem hin und her entschloss ich mich, es vorsichtig abzutrennen und durch ein gerades Heck zu ersetzen.
Nun ging ich daran, die Decks anzupassen. Auch hier verwendete ich die Decks beider Bausätze. Das Bugteil blieb unverändert, während ich das das Deck vom Vorschiff um 4 cm verlängern musste, die ich vom selben Deck des zweiten Bausatzes abtrennte. Anschließend verschraubte ich Bug -und Vorschiffdeck probeweise. Das nun eingekürzte Deck dient als Deck für das Achterschiff, das Heckteil blieb unverändert bis auf den jetzt geraden Abschluss.
…tja, dann kam die Fertigstellung des Rumpfes in meinem Osterurlaub -sehr zur (Un)Freude meiner Frau- in einem holländischem Bungalowpark mit einem kleinen See für den Stapellauf und die ersten Probefahrten.
Airbrush mit Revellfarben, darüber 2 Schichten Acryl Seidenmatt, zum Abschluss mehrere Schichten Klarlack matt.
Hier die ersten eingebauten RC – Komponenten : Speed 400 von Graupner, völlig ausreichend, um ein paar Enten vom See zu vertreiben, Fahrtregler von Robbe, Bleiakku 6Volt mit 7,2 Ah für die gesamte Betriebsspannung, der für die Trimmung fast ausreicht.
Für die Feintrimmung benutzte ich Gewichte an Bug und Heck.
Im Moment steht das schwarze Unterwasserschiff ca. 1 cm über der Wasserlinie. Sicher werde ich die Feintrimmung nach der Fertigstellung erneut vornehmen müssen, da noch einige Gramm an Gewicht dazu kommen werden.
Hiermit endet der Baubericht über die Fertigstellung des Rumpfes.
Bauzeit bisher : 3 Monate.
Im nächsten Teil werde ich über den Einbau weiterer RC–Komponenten sowie über die Aufbauten des Vorschiffs berichten.
Bis dahin eine kleine Denksportaufgabe : Finde die 10 Fehler – rechts das Original, links die Fälschung.
Frank Paprotny