Während das erste halbe Jahr nur gerade ein Teil hervorbrachte (den GFK-Rumpf), geht es nun wesentlich schneller vorwärts. Entgegen der Modellbauer-Gepflogenheiten gehe ich nicht vom grossen ins kleine, sondern fange mit den "Zurüstteilen" an. So ist für mich der Fortschritt besser sichtbar.
Die Kabine wurde aus 0.5mm-ABS hergestellt. Das war relativ einfach, da sich das Material gut verarbeiten lässt. Die Ausschnitte für die Türen musste ich hinten ebenfalls mit ABS hinterlegen, da die Türfläche bündig mit der Kabinenwand sein soll. Die Krümmung für das Dach wurde auch mit ABS hergestellt. In der Mitte der Kabine habe ich einen 2mm breiten ABS-Streifen aufgeklebt, und darüber das Dach gebogen und gut mit Sekundenkleber fixiert. Danach die überstehenden Teile des Daches abgeschnitten. Die Regenrinnen über den Türen entstanden aus dünnen ABS-Streifen. Danach wurden die kleinen Fehler weggespachtelt und weggeschliffen...Der Hintere Teil ist ziemlich unspektakulär. Er besteht auch aus 0.5mm-ABS. Die Motorabdeckung wurde mit 1mm ABS unterlegt, und die Luke hinten an der Kabine besteht ebenfalls aus 1mm ABS. Die Bullaugen wurden mit einem Locher gefertigt. Der Durchmesser von 5.5mm war genau richtig. Die vordere Luke besteht (wie originell...) aus ABS und Sekundenkleber, inklusive den Scharnieren. Der Kern allerdings wurde aus Holz gemacht, da es nicht ganz einfach ist, aus ABS-Plättchen einen exakten Quader anzufertigen. Die Griffe wurden aus 0.5mm-Stahtdraht gebogen. Anschliessend wurde es mit dem Pinsel bemalt.Das Decklicht wurde ähnlich wie die vordere Luke konstruiert. Mit 0.5mm-ABS rund um einen Holzkern wurde die Form gestaltet, und auf eine leicht breitere Basis geklebt. Die aufklappbaren Luken entstanden ebenfalls aus ABS. Die Bullaugen wurden mit einem Locheisen aus einer Elektronikverpackung ausgestanzt. Die Schutzbügel entstanden aus dünnem, relativ weichem Eisendraht. Die Löcher dafür wurden mit einer Bohrspitze gebohrt, die ich zwischen den Fingern gedreht habe (mit einem Elektrobohrer kann man nicht so exakt arbeiten), und hinten mit einem Tropfen Sekundenkleber fixiert. Die Luken wurden mit dem Airbrush bemalt, das Decklicht mit dem Pinsel.Der erste Versuch der Rettungsinsel kam ziemlich schlecht heraus. Ich verwendete dabei 2 Stücke 3mm-Sperrholz, die auf eine 1mm-ABS-platte geklebt wurden. Das Holz liess sich nicht gut verarbeiten, überall sind kleine Stücke abgesplittert. Mit dem zweiten Versuch war ich deutlich zufriedener. Anstatt Holz habe ich 3 1mm-ABS-Platten mit Sekundenkleber zusammengeklebt, danach in Form gesägt und wiederum auf die mittlere 1mm dicke Platte geklebt.
...und die 2 Rettungsinseln nach der Fertigstellung. Das Band ist ein dünner Streifen Isolierband, die Beschriftungen habe ich aus der Restekiste (Decals aus einem Bausatz). Die Bemalung entstand mit dem Pinsel, was relativ rau aussieht (die halbtrockene Farbe wurde mit dem Pinsel nochmals betupft, um die etwas grobe Struktur darzustellen). Der Kamin war komplexer als ich dachte. Auf dem ersten Bild sieht man das Gerüst, das aus mehreren 0.5mm-ABS-Platten entstand. Das Gerüst wurde dann mit Balsaholz aufgefüllt, und in Form geschliffen. Die nächste Sorge war die Beplankung. Ich wollte zuerst eine Folie verwenden, wie man sie aus Tageslichtprojektoren kennt. Aber sie war nicht flexibel genung, um der hinteren Krümmung folgen zu können.
Da erinnerte ich mich an einen anderen Baubericht, wo jemand einen Kamin aus Papier gemacht hat, das er zuvor mit Sekundenkleber gestärkt hat. Das fand ich eine nachahmenswerte Idee, und so habe ich aus normalem Kopierpapier die Form der Ummantelung ausgeschnitten, und Stück für Stück mit Sekundenkleber befestigt. Das ging besser als ich dachte. Das Papier und das Holz haben den extrem dünnflüssigen Kleber aufgesaugt, und sich bombenfest miteinander verbunden. Ein weiterer Vorteil ist, dass man das Papier mit Sekundenkleber sogar schleifen kann, und das eine sehr glatte Fläche gibt. Oben habe ich mit dem 3mm-Bohrer und dem Kugelfräser die Öffnung für die Abgasrohre ausgebohrt.Ein Gussast, etwas dünner geschliffen, war die Grundlage für die Abgasrohre. Danach wurde er über eine Flamme erhitzt und in die richtige Form gebogen und geschnitten. Die Öffnung entstand mit kleinen Bohrern, und einem Kugelfräser. Zwei solche dicken Rohre und ein dünnes "Rohr" (eigentlich etwas gebogenen Messingdraht) wurden auf eine ABS-Platte geklebt, bemalt und anschliessend in der Öffnung des Kamins befestigt.Die Bemalung entstand mit dem Airbrush, es handelt sich um die Revell-Farben orange (30) und schwarz (9)Neue Techniken... für das Lampengehäuse habe ich erstmals etwas tiefgezogen. Aus einem Holzstab habe ich die ungefähre Form geschliffen. Danach ein Stück Plasikfolie (dieselbe Folie wie für die Deckslicht-Bullaugen) über einer Flamme erhitzt und schnell und kräftig über den Stab gezogen. Voilà, die Spitze abschneiden und fertig ist das Lampengehäuse. Man sieht übrigens ganz gut, wenn die richtige Temperatur erreicht ist. Der Kunststoff ändert dann sein Reflexionsverhalten, wenn man schräg in den Kunststoff schaut. Die zwei Navigationsleuchten wurden aus einem Stück transparentem Gussast hergestellt, Auf den richtigen Durchmesser geschliffen, und oben, unten und im hinteren Teil mit Aluminiumfarbe bemalt. Das Leuchtmittel habe ich mit einer Bohrung an der Unterseite dargestellt. Befestigt wurden die 3 Lampen mit einem kleinen Stück gebogenen Stahldraht.
Die Rettungsringe wurden auch aus ABS hergestellt. Das Bild sollte den groben Ablauf darstellen. In den Proxxon Trennscheibenhalter habe ich 2mm ABS eingespannt, und mit einem Skalpell vorsichtig den Ring herausgeschnitten (Auf dem Bild sieht man den "Rohling" nach dem Säubern und Verschleifen). Die 4 dünneren Stellen habe ich mit dem Zylinderschleifer in der Mitte weggeschliffen (eigentlich war es mehr ein Abschmelzen, bei den hohen Drehzahlen). Die Löcher für das Halteseil wiederum entstanden mit dem Bohrer, der mit den Fingern gedreht wurde, eben um ein Verschmelzen zu verhindern.
Der Rahmen, wo die Rettungsringe daran befestigt sind, entstand aus 3x0.5mm-Holzleisten, die ich aus einem anderen Bausatz übrig hatte. Der untere Rahmen wurde mit Holzbeize abgedunkelt.
Die Rettungsringe wurden mit dem gleichen Orange wie der Kamin bemalt, allerdings wurde die Farbe mit weiss aufgehellt, um ein verbleichen an der Sonne darzustellen (sie hätten sogar etwas heller sein können). Mit dünnen Streifen von Tamiya-Abdeckband wurden die Markierungen abgeklebt.Die Rettungsringe nach der Bemalung. Das Halteseil wurde aus normalem Baumwollfaden hergestellt, das ich mit etwas Weissleim gestärkt habe. Der Knoten wurde mit etwas Sekundenkleber gesichert.Die fertigen Rettungsringe! Die Befestigungslaschen wurden aus dem dünnem Alublech eines Teelichtes gefertigt, bemalt mit "Metall brüniert". Die Laschen habe ich mit Sekundenkleber am Rettungsring fixiert, und den Rettungsring wiederum wurde mit Weissleim an den Rahmen geklebt. Wenn ich nun noch Anreibebuchstaben mit der Höhe von maximal 2mm finde, so kann ich den "Lövsta - Södertalje"-Schriftzug anbringen. Die Rettungsringe sind darum besonders wichtig, weil sie auf dem Schiff an einer sehr gut sichtbaren Lage sind, und die Blicke stark auf sich ziehen werden.