Seitentitel

Modell: Lockheed EC-121 Warning Star
Hersteller: Heller/Glow2B
Maßstab: 1/72
Material: Polystyrol
Art.Nr.: 80311
Preis: 37,99 €

Das Original

Die Lockheed EC-121 Warning Star entstand aus der zivilen L-1049 Super Constellation. 1949 untersuchte die US Navy, ob die Constellation für fliegende Radaraufklärung zu verwenden wäre und orderte dazu zwei Maschinen des Typs Constellation L-749 als PO-1W, um die TBM-3W zu ersetzen. Wegen der beiden großen Radare, eines auf dem Rumpfrücken, das andere an der Unterseite, musste das Leitwerk vergrößert werden. Nach zufriedenstellenden Ergebnissen dieser Kombination bestellten sowohl USN (142 Stk.) als auch USAF (84 Stk.) Maschinen vom Typ Warning Star, allerdings basierend auf der größeren L-1049 Super Constellation. Während die Luftwaffe einige ihrer Flugzeuge für verschiedene Zwecke umbaute, z.B. zur elektronischen Aufklärung oder zur psychologischen Kampfführung (eingesetzt in Vietnam), setzte die Marine ihre Flugzeuge zur vorgelagerten See- und Luftraumüberwachung der amerikanischen Küsten ein.

Besatzung:                   6 Mann Flightcrew, 11–25 Mann Radarcrew
Länge:                         35,40 m
Spannweite:                 38,45 m
Triebwerke:                  4 × Wright R-3350-34 Turbo Compound 18-cylinder mit je 3.400 PS
Geschwindigkeit, max :  260 kn (481 km/h)
Reisegeschwindigkeit:   222 kn (410 km/h)
Reichweite:                  3.700 nm (6.843 km)
Dienstgipfelhöhe:          25.000 ft (7.620 m)

Quelle: Wikipedia deutsch/englisch

Der Bausatz

Die Erstauflage dieses Bausatzes stammt aus dem Jahr 1983 und wurde, was die Bauteile betrifft, so übernommen. Mit sieben Spritzligen, zwei davon sind doppelt vorhanden, ist der Schachtelinhalt überschaubar und die 105 Einzelteile sind recht einfach gehalten. Gemäß dem damaligen Stand der Technik sind alle Blechstöße erhaben ausgeführt. Bei den Spritzlingen gibt es keine „Umrandung“ wie man sie heute gewohnt ist und welche die Bauteile nicht nur zusätzlich halten, sondern auch beim Verrutschen im Karton gegen Beschädigungen schützen könnte. Insgesamt fällt auf, dass trotz des Formenalters nur wenig Grat bzw. Fischhaut auszumachen ist.

Die beiden Rumpfhälften geben die elegante Linienführung der Super Constellation gut wieder. Die konische Nase ist als einzelnes Bauteil vorhanden. Dem Bausatz liegt ein einfach gehaltenes Cockpit bei. Ein Innenleben der Fahrwerksschächte ist nicht vorhanden.

Die Einzelteile der Tragflächen werden überlappend zusammengeklebt, was in einer sehr stabilen Flügelkonstruktion mündet. Die Zusatztanks an den Flügelenden sind zum Teil an die Flügelendstücke der Unterseite angeformt und werden auf der Oberseite durch extra Bauteile ergänzt. Allerdings stechen speziell die erhabenen Abgrenzungen der Enteisungsbereiche an den Flügelvorderkanten stark ins Auge.

Für das Radom an der Unterseite ist ein großes Bauteil vorhanden, welches formschlüssig an den Rumpf geklebt wird. Das Höhenradar ist zweiteilig und wird mittels Passstiften auf dem Kabinendach positioniert. Propellerblätter und Nabe sind zu jeweils einem Bauteil zusammengefasst und werden auf eine Motorenimitation gesetzt von den zweiteiligen Cowlings umschlossen.

Die Fahrwerksbeine weisen etwas Struktur auf.

Als Klarsichtteile sind die Cockpitverglasung und runde Bullaugen vorhanden. Gemäß des Bausatzalters sind die Frontscheiben ok. Sie können natürlich nicht mit aktuellen Produkten mithalten. Durch die Bullaugen würde man nicht viel erkennen können und sie sind vollkommen ausreichend.

Decals

Der quadratische Decalbogen wurde von Plusmodel entworfen. Es können fünf Maschinen dargestellt werden, drei der Navy und zwei der Air Force. Die Decals sind versatzfrei gedruckt. Die Begrenzungen auf den Tragflächen müssen aus mehreren Linien zusammengesetzt werden. Die Schriftzüge der Wartungshinweise sind sehr fein wiedergegeben.

Die Anleitung

Zehn Baustufen umfasst die Bauanleitung. Lediglich die letzte Stufe wirkt etwas unübersichtlich, da viele Bauteile an der Unterseite befestigt werden sollen.

Die fünf Bemalungsvarianten mit dazugehörigen Decalpositionen werden jeweils auf Doppelseiten, farbig gedruckt in Vierseitenansichten auf den letzten zehn Seiten der Bauanleitung gezeigt.

Fazit

Soweit mir bekannt entstammen den Hellerformen die einzigen 1/72 Super Constellations/Warning Stars, welche imposante Modelle abgeben. Dank einiger Zubehörhersteller lassen sich viele Mankos des Bausatzes beheben. Wer sich an den erhabenen Blechstößen stört, findet hier eine gute Gelegenheit seine Gravurkünste auszuprobieren. Neben den interessanten mehrfarbigen Bemalungsvorschlägen werten die sehr guten Decals den Bausatz auf und machen ihn zu einer guten Grundlage, um daraus ein ansprechendes Modell zu bauen.

alt brauchbar


Sven

Wir danken Glow2B für das Bausatzmuster