Modell: Russian SSK Kilo Class
Hersteller: HobbyBoss
Maßstab: 1/700
Material: Polystyrol
Art.Nr.: 87002
Preis: ab 2,99 €

Das Original

Russlands Kilo- (NATO-Code) oder Vaavjanka-Klasse dieselelektrischer Patrouillen-U-Boote hat durch das hohe Überlebensvermögen und die flexiblen Waffensysteme des Entwurfs einer Reihe von Exportkunden überzeugende Fähigkeiten und Machtentfaltung verschafft. 18 Boote des Typs 877 (Kilo I) und 6 des verbesserten Typs 636 (Kilo II) blieben bei der russischen Flotte in Dienst, aber in den Export gingen: 5 an China (darunter 2 des Typs 636), 10 an Indien, 2 an Algerien, 3 an den Iran sowie je eines an Polen und Rumänien. Der Entwurf hat 32 % Auftriebsreserve (verglichen mit 13 % eines SSN der USN) und entspricht dem Erfordernis, mit einer Abteilung zwei angrenzenden Haupttauchzellen schwimmfähig zu bleiben. Somit besteht ein hohes Überlebensvermögen, wenn der Druckkörper bei einem Angriff beschädigt wird. Ungewöhnlich ist die Unterbringung von über die Schulter abzufeuernden Luftziel-FKs (Fliegerfaust) in einem wasserdichten Bereitschaftsbehälter zwischen Schnorchel und Funktmast im Turm. Wie die russischen Kilo II-Boote sollen auch die iranischen vom Typ 877 EKM das SAM-System SA-N-10 erhalten. Wie verlautet, sind bei den Exportversionen die drei Gruppen zu je 120 Batterien mit einer Kapazität von 9700 kWh ein Problembereich. Die Iraner haben sie durch die indischen Batterien ersetzt und die Inder durch solche eines deutschen Entwurfs. Türme und Verkleidungen der indischen Boote haben einen Überzug aus echofreien Fliesen. Eines der russischen Kilo I-Boote (Typ 877 V: B-871) im Schwarzen Meer soll seit 1998 einen Wasserstrahlantrieb haben. Die erste Einheit des Typs 877 lief 1979 vom Stapel und wurde am 12. September 1982 in Dienst gestellt. Ursprünglich wurden für die sowjetische Marine 24 Einheiten gebaut und die in Reserve befindlichen gingen nach einer Werftüberholung in den Export oder wurden für die eigene Marine reaktiviert. Typ 877 E war die Exportversion, während der Typ 877 EKM für die iranische und indische sowie zwei des Typs 877 KM für die russische Marine gebaut wurden.
 

Technische Daten
Verdrängung             2325 t aufgetaucht und 3076 t getaucht
Abmessungen            Länge 73,8 m, Breite 9,9 m, Tiefgang 6,6 m
Antrieb                     2 Dieselmotoren 2720 kW , ein E-Motor mit 4400kW Leistung
Geschwindigkeit         10 Knoten aufgetaucht, 17 Knoten getaucht
Tauchtiefe                240 m Einsatztauchtiefe
Torpedorohre             6 Rohre 533 mm im Bug für 18 Torpedos oder 24 Minen

Der Bausatz

Gab es bisher nur ein Modell der russischen Kilo-Klasse in 1/144,  legt der chinesische Hersteller HobbyBoss nun einen neuen Bausatz im beliebten Sammlermaßstab 1/700 nach. Der Bausatz ist übersichtlich, kommt mit insgesamt 13 Teilen zum Modellbauer und präsentiert sich gusstechnisch auf dem Stand der Zeit.
 
 

Die Gratbildung ist gering und nur bei der Rumpfoberschale etwas auffällig. Die Detaiillierung ist bei diesem Bausatz von HobbyBoss wieder bemerkenswert für den Maßstab. Allein Teil 8 weist filigrane Rumpfdetails, Gravuren und gut umgesetzte Decksapplikationen auf, die Flutschlitze sind gut wiedergegeben. Ebenso die Austrittsöffnungen für die Torpedorohre. Persiskope, Antennen und Schrauben sind noch akzeptabel. Der Turm mit feinen Oberflächenstrukturen ist ebenfalls gut detailliert umgesetzt.

 

 

  

Die Anleitung

Die Anleitung ist, wie bei HobbyBoss üblich, in Explosionsperspektive gehalten und führt auch den Anfänger angesichts der geringen Teilezahl sicher zum Ziel. Die Bemalungsanweisung bezieht sich auf das Sortiment Mr.Color/Mr.Hobby von Gunze. Decals liegen dem Bausatz leider nicht bei, so dass man für die Wasserlinie angehalten ist zu lackieren. Gleiches gilt für die Lukenmarkierungen. Bezüglich der Farbgebung sollte recherchiert werden, da die Angaben keinesfalls stimmig sind.

 

 

Fazit

Für den Maßstab ausgesprochen gut detaillierter Bausatz. Sowohl Vollrumpf- als auch Waterline-Option baubar. Für die Waterline-Version muss die Rumpfoberschale allerdings aufgrund der nicht stimmigen Höhe nachbearbeitet werden. Decals fehlen leider. Aber der Bausatz ist insgesamt
 

empfehlenswert

 


Jörg

Quelle
Robert Hutchinson Kampf unter Wasser, Motorbuch-Verlag