Hobby Boss: Lynx HAS.2 1/72

Modell: Lynx HAS.2 "Royal Navy"
Hersteller: Hobby Boss
Maßstab: 1/72
Material: Polystyrol
Art.Nr.: 87236
Preis: ca. 14 Euro

Das Original

Der Westland Lynx ist ein vielseitiger Militärhubschrauber der seit 1977 operativ eingesetzt wird. Die Entwicklung begann Mitte der 1960er Jahre als Ersatz für die Westland Scout und Wasp, bzw. als modernere Alternative zur Bell UH-1 Iroquis (bekannt durch den Einsatz in Vietnam). Als Teil eines britisch-französischen Rüstungsabkommens erhielt die französische Aérospatiale 1967 die Produktionsrechte für ein knappes Drittel der zu bauenden Einheiten. Der überwiegende Teil der Helikopter wurde aber bei Westland in Yeovil/Großbritannien produziert. Der Jungfernflug des ersten Lynx Prototypen fand am 21. März 1971 statt.

Über 100 Hubschrauber mit der Bezeichnung Lynx AH.1 wurden von der britischen Armee geordert. Die Maschinen werden für den Transport, als bewaffnete Eskorte sowie mit TOW Raketen bestückt zur Panzerbekämpfung eingesetzt. Die Auslieferung der Produktionsmaschinen erfolgte ab 1977.

Die erste Marineversion der Lynx nahm unter der Bezeichnung HAS.2 bei der Royal Navy, bzw. Mk.2(FN) bei der französischen Marine den Dienst auf. Im Unterschied zur Armeeversion besaß die HAS.2 ein Radfahrwerk, ein System zur Decksbefestigung, einklappbare Hauptrotorblätter sowie ein Radar im Rumpfbug. Die Feuertaufe erhielt die Lynx HAS.2 im Falklandkrieg 1982. Es wurde zwar kein Hubschrauber im Einsatz abgeschossen, aber insgesamt drei Maschinen gingen nach Treffern von Exocet Raketen bzw. Bomben mit der HMS Ardent, HMS Coventry bzw. der MV Atlantic Conveyor verloren.

Die Lynx entwickelte sich zu einem großen Exportschlager. Die zur HAS.2 identische Exportversion Mk.25 wurde von der Königlich Niederländischen Marine für SAR und Transportaufgaben beschafft. Es folgten zahlreiche weitere Versionen die auch technisch immer wieder auf den modernsten Stand gebracht wurden. Die Lynx wird aktuell in den Armeen bzw. Marinen von 18 Staaten eingesetzt.

Quelle: Wikipedia 

Der Bausatz

Hobby Boss baut sein Sortiment an Hubschraubern im Maßstab 1/72 konsequent und zügig aus und so durfte natürlich auch der weit verbreitete Westland Lynx mit all seinen Varianten nicht fehlen. Ausgehend von einem Grundbausatz ermöglichen spezifische Gussäste den Bau des jeweiligen Modells.

Mit der Lynx HAS.2 findet sich hier die Urversion des Marinehelikopters in der Schachtel. Leider ist die Bezeichnung auf dem Karton aber irreführend, denn eine Decaloption für eine britische Maschine (Royal Navy) fehlt. Stattdessen lassen sich ein niederländisches Muster Mk.25 oder die auf dem Kartonbild dargestellte französische Maschine Mk.2(FN) bauen. Wer den Bausatz im Laden kauft ist klar im Vorteil, denn die baubaren Versionen sind auf den Kartonseiten korrekt angegeben.

Hobby Boss: Lynx HAS.2 1/72

Der relativ kompakte Karton ist randvoll mit Spritzlingen gefüllt die separat in Tüten eingeschweißt sind um Transportschäden vorzubeugen. Die gleiche Sorgfalt zeigt Hobby Boss auch bei der Produktion der Spritzlinge selbst. Alle Teile sind blitzsauber hergestellt, es gibt nicht den Hauch von Grat oder Formenversatz. 

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Spritzling A enthält die beiden Rumpfhälften der Grundversion mit einigen Teilen für das Cockpit. Der Rumpf ist mit versenkten Gravuren und Nietendarstellungen sehr schön detailliert. Das Armaturenbrett und die Konsole liegen zweimal vor. Wer aus der Schachtel baut greift zu den recht ordentlich strukturierten Bauteilen, wer Fotoätzteile verwenden möchte nimmt die glatten Teile. Das ist eine sehr sinnvolle Option die viel Arbeit erspart.

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Spritzling B1 enthält die eher einfachen Pilotensitze sowie die Sitzbänke für die Kabine, Räder und Fahrwerksteile sowie Torpedos. Gussast C enthält u.a. den Kabinenboden, Seitentüren, den Heckrotor und den detailliert wiedergegebenen Rotorkopf.

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Die Spritzlinge B3 und E enthalten die für die HAS.2 Version spezifischen Rotorblätter und die Teile für den Rumpfbug. Die Klarsichtteile an den Ästen K und J sind völlig schlierenfrei und Dank der guten Verpackung auch ohne jeden Kratzer.

Decals

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Wie bereits oben erwähnt, liegen sauber gedruckte Decals für eine französische und eine niederländische Maschine bei. Wer eine Lynx der Royal Navy bauen möchte muß sich anderweitig nach Decals umschauen.

Die Anleitung

Die eigentliche Anleitung erklärt auf zwei Seiten den Zusammenbau des Modells. Auf einem Blatt Hochglanzpapier befinden sich die Farbangaben (Gunze, Vallejo, Modelmaster, Tamiya und Humbrol) und das sehr schön dargestellte Bemalungsschema. Insgesamt bleibt aber vor allem die Farbgestaltung des Innenraumes unklar. Man muß hier auf Sekundärliteratur ausweichen.

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Fazit

Abgesehen von kleinen Schwächen bei der Bauanleitung sowie der irreführenden Modellbezeichnung mit "Royal Navy" gibt es an diesem Bausatz im Grunde nichts auszusetzen. Das Produkt ist qualitativ und bzgl. der Detaillierung ganz auf der Höhe der Zeit und das zu einem fairen Preis. Man kann daraus mit etwas Sorgfalt ein sehr schönes Modell bauen.

alt sehr empfehlenswert

Stefan

Wir danken Glow2B für das Bausatzmuster