Schlachtschiff Dunkerque: Deckelbild

Modell: French Navy Dunkerque Battleship
Hersteller: HobbyBoss
Maßstab: 1/350
Material: Polystyrol, Fotoätzteile, Ankerkette, Abziehbilder
Art.Nr.: 86506
Preis: 74-94 €

Das Original

"Die Dunkuerqe-Klasse war eine Klasse von Großkampfschiffen der französischen Marine. Ihr gehören mit der Dunkerque und der Strasbourg nur zwei Schiffe an, die in den 1930er Jahren entwickelt und gebaut wurden. Ihr Bau war Teil der umfassenden Modernisierungsanstrengungen der französischen Marine nach dem Ersten Weltkrieg.

Mit einer Standardverdrängung um 27.000 t für ihre Zeit eher kleine Schlachtschiffe waren sie bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs aber die einzigen modernen Schlachtschiffe Frankreichs. Auf Grund des Kriegsverlaufs kamen sie nur wenig zum Einsatz. Sie waren in den Angriff der britischen Flotte auf Mers El-Kebir verwickelt, bei dem die Dunkerque schwer beschädigt wurde. Beide Schiffe wurden von ihren Besatzungen 1942 in Toulon selbst versenkt um sie, nach der Besetzung Südfrankreichs, dem Zugriff der Deutschen und, Italiener zu entziehen.

Nach dem Ersten Weltkrieg war die französische Schlachtflotte wie der Rest der französischen Marine stark veraltet. Frankreich hatte daher – ebenso wie Italien, dessen Schlachtflotte in einem vergleichbaren Zustand war – im Flottenabkommen von Washington das Recht zugesprochen bekommen, in den Jahren 1927 und 1929 je ein Schiff von maximal 35.000 Tonnen Verdrängung auf Kiel zu legen.

Die französische Flotte war jedoch nicht vom Nutzen derart großer Schiffe überzeugt; außerdem fehlte die für den Bau nötige Infrastruktur. Frankreich behielt sich deshalb das Recht vor, die ihr zugestandenen 70.000 t für mehr als zwei Schiffe zu nutzen. Erste Bauüberlegungen 1926 bezogen sich auf ein als „croiseur de combat“ (wörtlich Schlachtkreuzer mit 17.500 t). Mit acht 30,5-cm-Geschützen, einer Geschwindigkeit von 35 kn und einer gegen 20,3-cm-Geschütze ausgelegten Panzerung sollte es schweren Kreuzern überlegen sein und namentlich die französischen Seeverbindungen gegen die Schiffe der italienischen Trento-Klasse schützen.

Die französische Marine hatte jedoch Zweifel an diesem Konzept. Die Schiffe hätten einen Teil der gemäß Washingtoner Flottenabkommen zur Verfügung stehenden Schlachtschiff-Tonnage in Anspruch genommen, wären aber echten Schlachtschiffen unterlegen gewesen. Außerdem war noch nicht klar, ob und wie die italienische Regia Marina ihre Schlachtflotte ersetzen wollte. Die französische Marine unternahm deshalb weitere Entwurfsstudien, wobei der „Conseil Supérieur de la Marine“ verfügte, dass die Standardverdrängung der Entwürfe jeweils ein ganzzahliger Teiler der in Washington vereinbarten Gesamttonnage von 175.000 t sein sollte.

Im Dezember 1928 wurden die Charakteristika der Panzerschiffe der Deutschland-Klasse bekannt. Die Notwendigkeit, die neuen Schiffe gegen deren 28-cm-Geschütze zu panzern, schlossen einen Entwurf von 17.500ton endgültig aus den Überlegungen aus. Studien über einen Entwurf von 23.333 t (drei Schiffe im Rahmen der vertraglich unmittelbar verfügbaren 70.000 t führten schließlich zu einem 26.500 t-Entwurf, der die Basis für die Dunkerque-Klasse Klasse bilden sollte. Das Kaliber der Hauptbewaffnung war darin von 30,5 cm auf 33 cm gesteigert und die Panzerung so verstärkt worden, so dass sie nicht nur Schutz gegen die 28-cm-Granaten der Deutschland-Klasse, sondern auch gegen die 30,5-cm-Granaten der bis dahin noch nicht modernisierten italienischen Schlachtschiffe bot.

Der Bau der Dunkerque-Klasse führte dazu, dass die Reichs- bzw. Kriegsmarine die Deutschland-Klasse Klasse nicht weiterführte und die Scharnhorst-Klasse baute."

Zitat: Wikipedia

Der Bausatz

Der Bausatz verteilt sich auf 18 Spritzlinge, wobei die Teilen von dreien nur lose in Tüten beliegen und andere zwei und sogar vierfach vorhanden sind. Des weiteren sind sechs Ätzteilplatinen, eine Tüte mit Ankerkette, ein Abziehbilderbogen und ein Farblatt vorhanden. Rumpf und Decksteile sind als Einzelteile ausgeführt.

Der Rumpf ist einteilig und mit schönen Details ausgeführt. Eine Wasserlinenoption ist nicht vorgesehen, da muss der geneigte Modellbauer schon zur Säge oder einer dickeren Grundplatte greifen.

Alle Decksteile sind sehr schön dargestellt und weisen eine „saugende“ Passung zum Rumpf auf. Das dreiteilige Deck ist auch kein Manko, da die Stöße im nicht sichtbaren Bereich verlaufen und es daher nicht zwingend nach einem Holzdeck verlangt.

Der Spritzling A umfasst den Schornstein, den Wellenbrecher, Boote sowie diverse Aufbautenteile.

Auf Spritzling B finden sich Schlingerleisten, Teile des Schiffsantriebs, der Bordkran sowie Aufbauten- und Mastteile. Der Spritzling C liegt zwei Mal bei und beinhaltet die Türme der schweren Artillerie, die Zwillingstürme und ihre Rohre der Mittelartillerie (die Rohre mit Bohrung!), Schiffsschrauben (mit Kehlung ausgeführt, so habe ich das noch nie gesehen), weitere Boote und diverse Kleinteile. Auf dem vier Mal enthaltenen Spritzling D finden sich die die Rohre der schweren Artillerie und der Vierlingstürme der Mittelartillerie (mit Bohrung!), weitere Boote, Flak- und Scheinwerferteile sowie diverse Kleinteile.

Spritzling K2 ist nur ein einzelnes, lose beiliegendes Teil: das Bootsdeck. Der Spritzling M ist wieder zwei Mal enthalten und umfasst Lüfterkästen, Davits, Flak und Kleinteile. Auf Spritzling N finden sich die Namensplatte und Aufbautenteile.

Spritzling P existiert so nicht, sondern es sind vier Aufbautenteile, die alle in einer Tüte beiliegen. Die Teile sind der absolute Hammer, in einem Stück gegossen, die Fensterreihen so scharf, dass kein Ätzteil mitkommt. Die Schornsteinkappe und weitere Aufbautenteile sind auf Spritzling Q. Auch Spritzling R existiert so nicht, sondern ist ein loses in einer Tüte beiliegendes Aufbauteil, das in in hervorragender Qualität in einem Stück gegossen ist.

Die Loire 130 Bordflugzeuge, zwei Mal enthalten, sind als Klarsichtteile gespritzt. Dem Bausatz liegt auch ein Modellständer bei.

Die Fotoätzteile

Die Platine A umfasst Teile für die schwere Artillerie, Bootslager, Kranteile, Niedergänge und Leitern. Die Platine liegt dem Bausatz in zweifacher Ausführung bei. Das Katapult, Aufbautenreling, Gangways, Ehrenschilder, Bootslager und Niedergänge sind auf Platine B enthalten. Die Platine C ist ebenfalls zwei Mal enthalten und umfasst weitere Teile der Aufbautenreling, Niedergänge, Leitern und Trägerteile. Auf der Platine D finden sich ebenso Aufbautenreling, Brückenausleger, Niedergang und Trägerteile.

Es liegt auch eine Ankerkette bei.

Die Abziehbilder

Die Abziehbilder sind absolut scharf und versatzfrei gedruckt.

Die Anleitung

Der Bauplan führt in 25 Schritten zum Ziel, wobei Abweichungen in der Reihenfolge der Schritte meines Erachtens zu berücksichtigen sind.

Das Farbblatt gibt die Farben von Mr.Hobby, Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol an.

Zusätzliche Quelle: Navires & Histoire, Hors Serie Nr.27 Les Cuirassés DUNKERQUE et STRASBOURG.

Fazit

Mit diesem Bausatz hat Hobby Boss die Meßlatte absolut hochgelegt. Nicht nur die Modellauswahl, sondern auch die Ausführung erachte ich für absolut bemerkenswert. Ich konnte keinerlei störende Auswerfermarken oder Sinkstellen feststellen. Die Spachtelindustrie wird es mit diesem Bausatz sehr schwer haben. Auch die Angüsse sind sehr clever ausgewählt, so das es in diesem Bereich zu keinerlei Schwierigkeiten kommen dürfte. Jetzt Jammern auf hohem Niveau: die umlaufende Decksreling ist nicht vorhanden, was aber kein Problem darstellen dürfte. Alles in allem ein hervorragend gemachter und ausgestatteter Bausatz, der auch direkt aus dem Kasten zu einem Supermodell führt. Die hochwertige Ausführung und sehr korrekte Wiedergabe dieses Modells verdienen ein

alt uneingeschränkt empfehlenswert

Hartmut

Wir danken HobbyBoss für das Bausatzmuster