Modell: SH-60B/J Anti-Submarine Helicopter
Hersteller: Bronco Models
Maßstab: 1/350
Material: Polystyrol / Ätzteile
Art.Nr.: NB5003
Preis: ca. 9,49 €
Das Original
1972 formulierte die US Army die Forderung nach einem neuen mittelschweren Mehrzweckhubschrauber, um die nicht mehr ausreichende Bell UH-1 Iroquois abzulösen. Die Entscheidung fiel im Oktober zu Gunsten der UH-60 von Sikorsky.
Dieses Muster erwies sich als überaus vielseitig, sodass die US Navy aus diesem Muster heraus die SH-60B entwickelte, um die SH-2F Seasprite abzulösen. Hauptaufgabe ist die U-Jagd. Neben dieser Aufgabe besitzt der SH-60B die Fähigkeit, Schiffsziele mit Penguin-Raketen zu bekämpfen. Für die an ihn gestellten Aufgaben besitzt der Hubschrauber umfangreiche Sensoren: das scheibenförmige Radar unter dem Cockpit, Sonarbojen (25 Stück in einem Dispenser am Backbord Rumpf), einen MAD- und ESM-Sensoren und LAMPS-III-Fähigkeit.
Weiterhin zeichnet sich dieser Hubschrauber durch speziell für die Anforderungen der Marine zugeschnittene Merkmale aus. Ein automatisches Rotorfaltsystem und ein einklappbares Heck. Das Spornrad ist hierzu nach vorn gerückt. Die Torpedo- oder Fk-Bewaffnung wird an seitlich am Rumpf in Höhe der Turbinen befindlichen Stummelflügeln geführt.
Nicht nur die US Army, sondern auch die Navy entwickelte dieses Muster weiter. So finden sich auf den Flugzeugträgern die Version SH-60F, bei welcher das Radom wegfällt, aber ein Dipping-Sonar installiert ist, welche hauptsächlich für U-Jagd-Einsätze vorgesehen ist, aber auch als Lifeguard für evtl. abgestürzte Flugzeuge während des Trägerbetriebs dient.
Eine Vielzahl anderer Nationen nutzt diesen Hubschrauber ebenfalls hauptsächlich in der B- oder leicht abgeänderten Versionen für die bordgestützte U-Jagd.
Hauptrotordurchmesser: 16,36 m
Länge über alles: 19,76 m
Höhe: 5,23 m
Triebwerk: 2 x General Electric T700-GE-401C
Leistung: je 1690 WPS
Leergewicht: 6191 kg
Startgewicht normal: 9575 kg
Stargewicht maximal: 9927 kg
Höchstgeschwindigkeit: 268 km/h
Reichweite: 704 km
Dienstgipfelhöhe: 5790 m
Steiggeschwindigkeit: 3,6 m/s
Besatzung: 3-4
Quellen: wikipedia, Revell, Aeroplane Nr 37
Der Bausatz
Der Bausatz beinhaltet Spritzlinge für zwei Hubschrauber vom Typ SH-60B/J. Die J-Version unterscheidet sich von der B-Variante in Hinsicht der an japanische Erfordernisse angepassten Avionik, also Bereiche im Inneren.
Jede Maschine ist auf einen grauen und einen klarsichtigen Spritzling verteilt. 22 Teile (!) werden für den Bau eines jeden Hubschraubers benötigt. Der Rumpf ist soweit hohl ausgeführt, dass man ein Innenleben mit etwas Eigeninitiative darstellen könnte.Die Triebwerks Ein- uns Auslässe sind Einzelteile, ebenso wie der MAD-Sensor, die Stummelflügel (wobei an den für die Backbordseite ein Torpedo mit angeformt ist), die Fahrwerke, Rotoren und das Over-The-Horizon-Radar.
Etwas übertrieben ist die Aufteilung des Spornrades. Das Federbein desselben wird in den Rumpf geklebt und danach die zwei einzelnen Räder angebaut.
Als Klarsichteile sind der gesamte Bug, das Backbordfenster und die Steuerbordluke ausgeführt. Leider kann man die Luke nur geschlossen darstellen.
Die Fotoätzteile und Decals
Die für jeden Hubschrauber beiliegende kleine, einzeln eingeschweißte und reliefgeätzte Platine erlaubt eine gegenüber den Spritzteilen filigranere Darstellung der Rotorblätter. Außerdem kann man allerdings nur mit diesen den Hauptrotor gefaltet bauen.
Auf dem sauber gedruckten Decalbogen finden sich Markierungen für je eine amerikanische und japanische Maschine. Besser wären Decals für jeweils zwei Hubschrauber jeder Nation.
Die Anleitung
Die Anleitung liegt als beidseitig, teils farbig, bedrucktes etwa DIN A5 großes Faltblatt bei. Wie von Bronco gewohnt führt diese in überschaubaren Schritten zum fertigen Modell. Hinweise für die Farbgebung und die Anbringung der Decals finden sich auf der Rückseite des Kartons.
Fazit
Diese kleinen Bausätze können entweder als eigenständige Modelle, z.B. als Ergänzung in einem Diorama, oder als Ersatz für in Bausätzen vorhandene Bordhubschrauber verwendet werden. Die Komplexität dieser kleinen Modelle wird den ein oder anderen davon abschrecken. Auch bleibt zu Befürchten, dass beim Verbauen schon ein klein wenig zu viel Kleber die filigranen Bauteile "verschwimmen“ lässt.
Trotzdem stellen diese Modelle die besten zur Zeit erhältlichen Bordhubschrauber in diesem Maßstab dar und sind daher
sehr empfehlenswert
Sven
Wir danken Glow2B für das Bausatzmuster