Modell: WWII USN Casablanca Class Escort Aircraft Carrier
Hersteller: S-Model
Maßstab: 1/700
Material: Polystyrol (Spritzguss)
Art.Nr.: -
Preis: ca. 76 € (bei NNT)
Das Original
Die Casablanca-Klasse war eine Klasse von Geleitflugzeugträgern der United States Navy. Mit 50 Schiffen, die zwischen April 1943 und Juni 1944 in den Kaiser Shipyards fertiggestellt wurden, ist die Casablanca-Klasse die zahlenmäßig stärkste Klasse von Flugzeugträgern aller Zeiten. Die Träger, ursprünglich als Begleitschiffe für Nordatlantikkonvois entworfen, wurden während des Zweiten Weltkriegs auf allen Kriegsschauplätzen eingesetzt. Im Koreakrieg wurden einige Einheiten als Flugzeugtransporter verwendet. Ein Schiff, die Thetis Bay, wurde zum Hubschrauberträger umgebaut.
Technische Daten:
Länge: 156,2 m
Breite: 32,9 m
Tiefgang: 6,9 m
Maschine: 4 Kolbendampfmaschinen auf 2 Propeller
Maschinenleistung: 9.000 PS
Höchstgeschwindigkeit: 19 kn
Verdrängung: 7.800 t (Standard), 10.400 t (Einsatz)
Besatzung: 860 Mann
Bewaffnung:
1 x 127 mm Geschütz
8 x 40 mm Zwilling
20 x 20 mm MK
28 Flugzeuge
Der Bausatz
Das Modell kommt in einem klobigen braunen Karton mit aufgeklebtem Schwarz-Weiß-Foto des Originals daher. Innen befinden sich sechs Spritzgussrahmen aus grauem Kunststoff und zwei DIN-A4-Seiten einer schlecht kopierten Bauanleitung, ebenfalls in schwarz-weiß. Also nicht sonderlich ansprechend. Wenn man aber die Qualität der Spritzgussteile betrachtet, ist man positiv überrascht. Alle Bauteile sind toll detailliert und so überzeugend, dass ich mich zum Kauf entschied.
Spritzgussrahmen A
Hier befindet sich der einteilige Wasserlinienrumpf mit leicht erhabenen „Linien“, die vielleicht die Stahlplatten oder die Schweißnähte darstellen sollen. Nach Vergleich mit einigen Originalfotos würde ich meinen, dass das etwas übertrieben wirkt. Selbst am Heck finden sich diese „Linien“. Zwei weitere Bauteile sind so lang wie der Rumpf, aber nur 5 mm hoch. Es handelt sich hierbei um die beiden Seitenwände knapp unterhalb des Flugdecks an den Catwalks. Darin befinden sich Türen, Eingänge oder angedeutete Öffnungen sowie Feuerlöschschläuche. Diese Umsetzung habe ich zum ersten Mal bei einem Flugzeugträger gesehen.
Spritzgussrahmen B
Hieran befinden sich die Backbord- und Steuerbord-Catwalks. Die Schanzkleider der vielen Schwalbennester sind dünnwandig und mit feinen, außen liegenden Verstärkungen. An der Unterseite befinden sich die Abstützungen. Die Auf- und Niedergänge (~20 Stück) sind auf mehreren Ebenen. Das ist vorbildlich wiedergegeben und auch dies habe ich noch nie bei einem Trägermodel gesehen. Weiterhin befinden sich an diesem Rahmen die vierteilige Insel, die Heckplattform sowie eine Flugdeckabstützung. Der Gittermast ist für ein Spritzgussteil toll geworden. Wenn man die Radarantenne abtrennt und um ein paar Grad verdreht anklebt, wirkt er plastischer. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte der Gittermast trotzdem durch ein Fotoätzteil ersetzt werden.
Spritzgussrahmen C
Das Flugdeck weist ultrafeine Brettstrukturen sowie Zurrschienen für die Flugzeuge auf. Die beiden Aufzüge können nur in oberer Position dargestellt werden. Die Fangseile sind nicht nur erhabene Linien, sondern haben auch Bereiche, wo sich die Bügel zum Hochdrücken der Fangseile befinden. Das Katapult ist nicht nur eine einfache Fuge, sondern hat auch seitliche Abdeckungen und ist in der Breite abgesetzt.
Spritzgussrahmen P
In diesem Rahmen befinden sich in Summe neun Flugzeuge. Jeweils zwei Stück Corsair F4U, Wildcat F6F, Helldiver SB2C und Avengers TBF sowie eine Dountless SBD. Bei den Fliegern im Doppelpack (Corsair, Wildcat, Helldiver und Avenger) ist einer mit abgeklappten und einer mit hochgeklappten Tragflächen vorhanden. Die Fahrwerke sind angegossen aber Propeller liegen nicht bei.
2 x Spritzgussrahmen T
Hier findet man 15 Stück Rettungsflöße bei denen die Ober- und Unterseite detailliert wiedergegeben ist. Zudem sind diese dünn ausgeführt. Weiterhin enthalten sind 10 Stück 20-mm-Maschinenkanonen mit separatem Splitterschutz. Bemerkenswert sind die vier Doppelrohre, bei denen sogar die Rückstoßfedern zu erkennen sind. Außerdem befinden sich an diesem Rahmen die zwei Schornsteine, der Anker, zwei Kabeltrommeln, zwei Feuerleitgeräte und zwei Suchscheinwerfer.
Die Anleitung
Die Bauanleitung ist einfach gehalten und sieht so aus, als wäre sie schon zig Mal kopiert worden. Bei diesem Preis hätte man wenigstens einige Decals für die Flugzeuge spendieren können. Den Gittermast sollte man wie erwähnt durch Fotoätzteile ersetzen. Auch vermisse ich jegliche Lackieranleitungen oder Farbangaben. Die CVE-55 Casablanca hatte 1943 das Measure 14 und 1944 das Measure 32/12a. Vom Rumpf her könnten alle 50 Einheiten dieser Klasse gebaut werden. Lediglich vier Einheiten bekamen einen runden Radar.
Fazit
Hier wird die erste Version des Bausatzes vorgestellt. Inzwischen ist eine neue Variante des Bausatzes mit 3D-gedruckten Teilen, Abziehbilder und einer neuen Verpackung und Anleitung erschienen. Auch die erste Version des Bausatzes ist schon
sehr empfehlenswert
Eberhard Sinnwell
PMC Main-Kinzig e.V.