U-Boot-Spezialwoche 2024

 


Modell: Soviet Nuclear-Powered Submarine Pr. 685 Plavnik/Mike-class
Hersteller: MikroMir
Maßstab: 1/350
Material: Polystyrol (Spritzguss), Fotoätzteile, Abziehbilder
Art.Nr.: 350-034
Preis: 42 €

Das Original

K-278 Komsomolez (Комсомолец) war das erste und einzige Boot des Projekts 685 Plawnik, NATO-Bezeichnung: Mike-Klasse. Wie in der Roten Flotte üblich wurden zur Erprobung neuer Technologien Versuchs-U-Boote gebaut. Die Mike-Klasse diente als Erfahrungsträger zur Verwendung von Titan für die Druckkörper. Dies ermöglichte dem Boot in bis 1000 m Tiefe zu operieren. Ein weiterer Aspekt ist, dass er schwerer durch MAD-Sensoren geortet werden konnte.

Nach seiner Indienststellung am 28.12.1983 fuhr K-278 lediglich drei Patrouillen. Auf der letzten Fahrt brach am 07.04.1989 in der achteren Abteilung ein Feuer aus. Die Notabschaltung des Reaktors sprang an und die Besatzung konnte das Boot auftauchen. Nach vier Stunden sank K-278 letztlich. Von den 69 Besatzungsmitgliedern starben hierbei 42, die meisten durch Unterkühlung im kalten Wasser.

Quelle: MikroMir, Wikipedia

Der Bausatz

MikroMir erweitert ständig seine Reihe an U-Boot-Modellen im Maßstab 1/350. Und es ist schön zu sehen, dass die Qualität stellenweise besser wird. Dies bezieht sich im vorliegenden Bausatz auf die Gravuren, welche gegenüber früher durchgehend gleichmäßig sind. Dies erleichtert das Akzentuieren mittels Washingmitteln.


Es liegt in der Natur der Dinge, dass ein Bausatz eines modernen U-Bootes sehr überschaubar ist. Der Rumpf liegt als Ober- und Unterschale vor.

An diesen werden die auf einem eigenen Spritzling beigelegten Steuerflächen an Bug und Heck, der Turm und Kühlwassereinläufe angebaut. Einige der Bauteile weisen Fischhaut auf, was besonders an den Ausfahrgeräten negativ auffällt. Optionale Turmdecken für geschlossenen oder offene Luken der Ausfahrgeräte, wie man sie z.B. von Hobby Boss kennt, sind nicht vorhanden. Hier müsste man die Positionierungslöcher der einzelnen Antennen verspachteln, wählt man die eingefahrene Darstellung.


Der kleine Modellständer ist in diesem Fall unbrauchbar, da er viel zu klein ist.

Die Fotoätzteile

Wie üblich sind für die Darstellung der Fluken an den Propellern Fotoätzteile vorgesehen und müssen verbaut werden, da auch hier kein optionales Spritzgusspendant vorgesehen ist.

Technisch möglich, aber nicht wirklich zielführend, sind die Fluken für die kleinen Notantriebe an den Enden 

Die Decals

Der Decalbogen enthält Tiefgangsmarken und Markierungen auf dem Walrückendeck. Die Position der Notausstiegsluke wird hier durch zwei Abziehbilder, je eines in Rot und Weiß, angezeigt. Eine Flagge der Roten Flotte oder der Sowjetunion ist nicht vorhanden.

Die Anleitung

Auf einem gefalteten DIN A4-Blatt finden sich Hintergrundinformationen zum Original in Ukrainisch und Englisch. Eine perspektivische Ansicht erläutert den Zusammenbau des Modells und gibt einen Überblick über den Bausatzinhalt.


Am Ende zeigt eine Zweiseitenansicht die Farbgebung des Modells und die Positionierung der Decals. Im Gegensatz zum Deckelbild wird hier der Rumpf einfarbig schwarz dargestellt mit nicht näher definierten Sonarfenster am Bug.

Fazit

Ein typischer MikroMir-Bausatz mit all seinen Stärken und Schwächen. Wie immer ist die Vorbildwahl das Alleinstellungsmerkmal und man kann die Sammlung an sowjetischen U-Booten um diesen Meilenstein erweitern, sofern man nicht vom Kaufpreis abgeschreckt wird.

alt guter Durchschnitt


Sven