Deckelbild Minensucher der Ascot-Klasse

Modell: Ascot Class Minesweeper
Hersteller: AJM Models
Maßstab: 1/350
Material: Resin, Fotoätzteile, Holzdeck, Messingstäbe, Kette, Abziehbilder
Art.Nr.: 350-001
Preis: ca. 90 € (NNT)

Das Original

Die Ascot-Klasse Minensucher wurden zwischen 1916 und 1918 für die Royal Navy gebaut. Wieso die Royal Navy zu der Zeit noch Seitenraddampfer bauen ließ, ist mir leider nicht bekannt. Ihre Einsatzmöglichkeiten waren beschränkt und bei starkem Seegang verloren die Schiffe an Geschwindigkeit. Eingesetzt wurden sie für den Küstenschutz, und dabei hauptsächlich für die Minenräumung. Insgesamt wurden 32 Schiffe dieses Typs gebaut. Die HMS Ascot hat dabei traurige Berühmtheit erlangt, weil sie das letzte Kriegsschiff war, das bei einem feindlichen Angriff versenkt wurde. Am 10.11.1918, einen Tag, bevor der Waffenstillstand unterzeichnet wurde, wurde die Ascot fünf Meilen vor den Farne-Inseln von dem U-Boot UB-67 torpediert und versenkt. Dabei starben alle 53 Besatzungsmitglieder.

Nach dem Ersten Weltkrieg sollten die Schiffe verschrottet werden. Einige wurden aber zu Passagierschiffen umgebaut, und fuhren als Zubringerschiff, Fährschiff oder Kreuzfahrtschiff auf der Themse.

Im Zweiten Weltkrieg wurde u.a. die Queen of Thanet, ex HMS Melton, von der Royal Navy beschlagnahmt und wieder als Minensuchboot eingesetzt. Die Queen of Thanet nahm im Mai 1940 an der Evakuierung von Dünkirchen/Dunkerque teil. Mit ihr wurden über 4000 Soldaten in Sicherheit gebracht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Schiffe in die zivile Schifffahrt zurückgegeben. Viele dienten noch bis in die 50er Jahre als Ausflugsschiffe.

Technische Daten:
Länge: 72 m
Breite: 8,80 m, 18 m über den Seitenrädern
Geschwindigkeit: 15 Kn
Besatzung: 50 – 54
Bewaffnung: 2 x 12-Pfünder-Geschütze

Der Bausatz

Der Bausatz der Ascot Klasse wird von der Firma AJM Models aus Polen hergestellt. Es handelt sich dabei um einen rundum sorglos Bausatz, der alle Teile enthält, die man benötigt, um ein schönes Model zu bauen. Bis auf Farbe, Kleber und ein wenig Schnur für die Takelage ist alles vorhanden. Das Unterwasserschiff ist extra, sodass man die Möglichkeit hat, ein Wasserlinienmodell oder ein Vollrumpfmodell zu bauen. Die großen Resinteile sind in Luftpolsterfolie verpackt, die kleinen Teile in Extratüten. Dabei hatten sich bei mir einige Kleinteile von den Angüssen gelöst, sind aber alle heile geblieben.

Das wunderschöne Holzdeck ist mit 0,5 mm vielleicht ein bisschen dicker als bei anderen Herstellern, aber es ist sehr detailliert gelasert. Die Ätzteilplatine lässt keine Wünsche offen und die Schaufelräder sind schon für sich kleine Bausätze. Gedrehte Masten, vorgebogene Messingprofile und Abziehbilder vervollständigen den Bausatz. Die Baubeschreibung ist mit vier Seiten sehr übersichtlich.

Mit der Ascot-Klasse hat sich AJM Models an ein außergewöhnliches Schiff herangetraut. Das Schöne ist, dass man mit ein wenig Internetrecherche, viele unterschiedliche Typen dieses Schiffs bauen kann, da die Schiffe der Ascot-Klasse über einen langen Zeitraum in verschieden Diensten gefahren sind.

Fazit

AJM Models zeigt mit diesem Bausatz, dass man auch gute vollständige Bausätze auf den Markt bringen kann, ohne dass der Modellbauer noch auf Nachrüstsätze zurückgreifen muss. Ich freue mich schon auf weitere Modellschiffe von AJM Models.

alt uneingeschränkt empfehlenswert

Thomas Sperling

Wir danken AJM Models für das Bausatzmuster