Modell: Vizeadmiral Popoff
Hersteller: NNT Modell+Buch
Art. Nr: 70013
Maßstab: 1:700
Preis: ca. 28 €
Inhalt: 29 Resinteile und eine Ätzteileplatine
Geschichte
Vitse-Admiral Popov (oder auch Vizeadmiral Popoff geschrieben) war eines der beiden kreisrunden Küstenverteidigungsschiffe, die für die russische Schwarzmeerflotte gebaut wurden. Andrej Aleksandrovich Popov konstruierte diesen Typ. Durch die runde Form sollte eine hohe Wendigkeit erreicht werden, die "Popovkas" (Spitzname dieser runden Schiffe), konnten auch tatsächlich auf der Stelle wenden. Dazu konnte durch diese Form der Tiefgang gering gehalten werden. Die Seeeigenschaften waren allerdings miserabel, insbesondere konnte der Kurs kaum gehalten werden. Neben den beiden Küstenpanzerschiffen wurde noch die Yacht Livadia mit dieser Form gebaut. Vitse-Admiral Popov war eine verbesserte Version der Novgorod. Sie war größer und schwerer bewaffnet und gepanzert. Dazu erhielt sie eine stärkere Maschine. Die 30,5 cm Geschütze waren auf eine versenkbare Zwillingslafette in einer gepanzerten Barbette montiert. Die Panzerung war ein Eisenpanzer, der seitlich 35,6 cm bis 40,6 cm stark war. Die Barbette hatte eine 40,6 cm Panzerung.
Sie war 36,58 m lang und breit – eben kreisrund – und hatte bei einer Verdrängung von 3550 ts eine Tiefgang von 4,11 m. Die Dampfmaschinen hatten 4500 PS, die auf sechs Schrauben wirkten und womit eine Geschwindigkeit von 8 kn erreicht wurde. Später wurden die äußeren Schrauben und Maschinen entfernt, wodurch die Leistung auf 3066 PS und 6 kn fiel.
Bewaffnung:
2 x 30,5 cm L/20 (ein versenkbare Zwillingslafette)
8 x 8,6 cm (später nur noch sechs)
2 x 3,7 cm (1 Pdr)
Vitse-Admiral Popov wurde von 1874-77 in Nicolaiev gebaut, ursprünglich Kiew genannt und später umbenannt. Sie und ihr Schwesterschiff Novgorod waren die ersten Panzerschiffe im Schwarzen Meer. Beide wurden als Teil der Donauflottille im Russisch-Türkischen Krieg 1877-78 eingesetzt. Ab 1892 wurde sie nur noch als Versorgungsschiff verwendet und 1903 außer Dienst gestellt. Nach 1912 wurde sie abgewrackt.
Das Modell:
Der runde Rumpf:
Beachte die filigrane Deckstruktur.
Die paar übrigen Kleinteile:
Die Teile sind durchweg gesockelt und erleichtern die Bemalung. Hier sieht man die beiden Anker (sehr schön, weil kein flaches Ätzteil!) Die beiden Schornsteine, die beiden Geschützrohre, der Drehkranz für letztere, leichte Bewaffnung die Lüfter und sehr schön gelungene Beiboote.
Die Fotoätzteileplatine
Komplette Relings und alle Deckskonsolen und Vertrebungen, Lafetten für die Geschütze sowie Bootsdavits sind mit dabei!
Der Bauplan
Sehr schön, dass nicht nur Draufsicht und Seitenriss vorhanden sind, sondern auch alle übrigen Projektionen.
Aus dem zweiten Plan lässt sich die Aufstellung der Bewaffnung entnehmen. Interessant auch die Bemalungshinweise.
Der Bau
Das erste Baustufenfoto:
Das fertige Modell:
Fazit
Vorteile:
Wenig Teile = schnelles Ergebnis. Detaillierte Bemalungshinweise! Umfangreiche Risszeichnungen
Nachteile:
Ätzteile wie die Verstrebungen unter den beiden Plattformen verbiegen leicht und sind beim Verkleben etwas fummelig. Relings ohne untere Klebeleiste.
Interessantes und nicht ganz alltägliches Schiff. Könnte mit der von Samek lieferbaren und ähnlichen Novgorod Parade fahren. Der mit allem Zubehör ausgelieferte Bausatz ist eine schöne Bereicherung aller 1:700er Sammlungen. Anfänger werden in der Anwendung der Ätzteile extrem herausgefordert. Dennoch:
SEHR EMPFEHLENSWERT
von Martin Kohring
(Einleitung über das Original von Lars)