Zerstörer Kamikaze-Klasse "Kamikaze" vs. Kamikaze-Klasse "Yunagi"
ein Vergleich
Hersteller: Pit-Roadein Vergleich
Artikelnummer: W14 "Kamikaze", W34 "Yunagi"
Maßstab: 1/700
Preis: ab 11,50 € + Versand
W 14 "Kamikaze"
W 34 "Yunagi"
Warum ein Vergleich
...vor allem, wenn es sich auch noch um den gleichen Hersteller handelt. Bei meinem Einkaufsbummel bei Wohld konnte ich nicht wiederstehen und sagte mir: "einer geht noch rein!". Während der Wartezeit kamen mir dann doch einige Bedenken. Was ist, wenn die Bausätze bis auf die Bauanleitung und den Karton identisch sind? Bei anderen Herstellern ist das ja auch Gang und Gäbe.
Zu meiner Überraschung aber nicht bei Pit-Road. Sicher ist der Zubehörast mit der Bewaffnung identisch (wird ja auch bei den anderen Bausätzen bis Zerstörergröße mitgeliefert), der Hauptsatz weißt dann doch seine Unterschiede auch - doch dazu später mehr.
Da sich die meisten Modellbauer aber meist nur ein Schiff einer Klasse zulegen, wollte ich die Gelegenheit nutzen, beide Bausätze miteinander zu vergleichen - ein schwieriges Unterfangen, wie sich herausstellen sollte...
Historischer Hintergrund
An der Kamikaze-Klasse wurden einige Verbesserungen der "Minekaze"-Klasse vorgenommen, um die Seetüchtigkeit weiter zu erhöhen. Hierzu zählte unter anderem ein größerer Tiefgang und eine größere Breite. Neun Einheiten wurden gebaut, von denen die letzten vier ("Oite", "Hayate", "Asanagi" und Yunagi") über eine besserte Antriebsanlage verfügten und, mit Wasserbomben ausgerüstet, die ersten Schiffe mit U-Abwehr-Fähigkeit in der Kaiserlich Japanischen Marine wurden. Bis 1928 blieben alle neun Einheiten grundsätzlich identisch im Aufbau, anschließend wurde jedes Schiff individuell verändert. Von ihnen überlebten nur zwei Einheiten, die "Harukaze" und die "Kamikaze". Die Yunagi" wurde am 25. August 1944 auf Position 18°46' Nord und 120°46' Ost versenkt.
Technische Daten
Länge 102,75 x Breite 9,16 x Tiefgang 2,90 Meter
Standardverdrängung 1400 Tonnen
Maximalverdrängung 1720 Tonnen
Antrieb
4 Kessel, 2 Turbinen mit 38500 PS
Geschwindigkeit 37,25 Knoten
Bewaffnung
4 x 127 mm in Einzeltürmen
anfangs 2 x 7,7 mm, später bis zu 20 x 25 mm
anfangs 6 x 533 mm Torpedos in Zwillingswerfern, später 2 - 4
Beide Bausätze stammen ursprünglich aus dem Jahr 1994. Der "Yunagi"-Bausatz scheint in der Zwischenzeit zumindest ein "Facelift" in Form einer neuen Bauanleitung erhalten zu haben.
Die Gußäste
Auf dem ersten Blick sehen beiden Inhalte gleich aus. In der Tat unterscheiden sie sich nur im achternen Geschützstand. Doch dazu später mehr. Beide Äste weisen an den gleichen Stellen einen Grat auf. Dieser dürfte jedoch nirgends Probleme bereiten.
Mit dem Bausatz W14 lassen sich die Einheiten "Kamikaze", "Asakaze", "Harukaze", Matsukaze" und "Hatakaze" bauen, mit W34 die restlichen Einheiten "Oite", "Hayate", "Asanagi" und "Yunagi".
Die Bauanleitung
Zu meiner Überraschung aber nicht bei Pit-Road. Sicher ist der Zubehörast mit der Bewaffnung identisch (wird ja auch bei den anderen Bausätzen bis Zerstörergröße mitgeliefert), der Hauptsatz weißt dann doch seine Unterschiede auch - doch dazu später mehr.
Da sich die meisten Modellbauer aber meist nur ein Schiff einer Klasse zulegen, wollte ich die Gelegenheit nutzen, beide Bausätze miteinander zu vergleichen - ein schwieriges Unterfangen, wie sich herausstellen sollte...
Historischer Hintergrund
An der Kamikaze-Klasse wurden einige Verbesserungen der "Minekaze"-Klasse vorgenommen, um die Seetüchtigkeit weiter zu erhöhen. Hierzu zählte unter anderem ein größerer Tiefgang und eine größere Breite. Neun Einheiten wurden gebaut, von denen die letzten vier ("Oite", "Hayate", "Asanagi" und Yunagi") über eine besserte Antriebsanlage verfügten und, mit Wasserbomben ausgerüstet, die ersten Schiffe mit U-Abwehr-Fähigkeit in der Kaiserlich Japanischen Marine wurden. Bis 1928 blieben alle neun Einheiten grundsätzlich identisch im Aufbau, anschließend wurde jedes Schiff individuell verändert. Von ihnen überlebten nur zwei Einheiten, die "Harukaze" und die "Kamikaze". Die Yunagi" wurde am 25. August 1944 auf Position 18°46' Nord und 120°46' Ost versenkt.
Technische Daten
Länge 102,75 x Breite 9,16 x Tiefgang 2,90 Meter
Standardverdrängung 1400 Tonnen
Maximalverdrängung 1720 Tonnen
Antrieb
4 Kessel, 2 Turbinen mit 38500 PS
Geschwindigkeit 37,25 Knoten
Bewaffnung
4 x 127 mm in Einzeltürmen
anfangs 2 x 7,7 mm, später bis zu 20 x 25 mm
anfangs 6 x 533 mm Torpedos in Zwillingswerfern, später 2 - 4
Der Bausatz
Beide Bausätze stammen ursprünglich aus dem Jahr 1994. Der "Yunagi"-Bausatz scheint in der Zwischenzeit zumindest ein "Facelift" in Form einer neuen Bauanleitung erhalten zu haben.
Die Gußäste
Auf dem ersten Blick sehen beiden Inhalte gleich aus. In der Tat unterscheiden sie sich nur im achternen Geschützstand. Doch dazu später mehr. Beide Äste weisen an den gleichen Stellen einen Grat auf. Dieser dürfte jedoch nirgends Probleme bereiten.
Mit dem Bausatz W14 lassen sich die Einheiten "Kamikaze", "Asakaze", "Harukaze", Matsukaze" und "Hatakaze" bauen, mit W34 die restlichen Einheiten "Oite", "Hayate", "Asanagi" und "Yunagi".
W14 "Kamikaze" | W34 "Yunagi" |
Die Bauanleitung
Die Bauanleitung der "Kamikaze" verdeutlicht das Alter des Bausatzes. Sie ist in die Baustufen "Vorbereitung", "Kamikaze 1922" und "Variation" gegliedert und noch als übersichtlich einzustufen. Obwohl die eigentliche Bauanleitung auf Japanisch ist, bleiben kaum Fragen offen. Die "Variation" stellt eine spätere Konfiguration mit Wasserbomben dar. Wann welches Schiff welche Konfiguration hatte, darüber schweigt Pit-Road.
Der Bausatz der "Yunagi" verfügt über die neuere Baunanleitung. Wobei sich dass dann aber auch nur auf auf das Bild auf der ersten Seite bezieht. Der Rest ist wie immer: hauptsächlich Japanisch, die Hintergrundinformationen zusätzlich auf Englisch. Da bei diesem Bausatz die Yunagi in zwei Konfigurationen (1925 und 1944) darstellbar ist, heißt es aufpassen, welche Teile man verwendet. Pit-Road ist hier etwas schlampig und warnt im Höchstfall nur auf Japanisch - für den Durchschnittseuropäer heisst es also, vorher Bücher wälzen, welche Konfiguration wann vorhanden war.
Die Farbgestaltung
Der Bausatz der "Yunagi" verfügt über die neuere Baunanleitung. Wobei sich dass dann aber auch nur auf auf das Bild auf der ersten Seite bezieht. Der Rest ist wie immer: hauptsächlich Japanisch, die Hintergrundinformationen zusätzlich auf Englisch. Da bei diesem Bausatz die Yunagi in zwei Konfigurationen (1925 und 1944) darstellbar ist, heißt es aufpassen, welche Teile man verwendet. Pit-Road ist hier etwas schlampig und warnt im Höchstfall nur auf Japanisch - für den Durchschnittseuropäer heisst es also, vorher Bücher wälzen, welche Konfiguration wann vorhanden war.
W14 "Kamikaze" | W34 "Yunagi" |
Die Farbgestaltung
Die Angaben sind hauptsächlich in Gunze, eine weitere in Pit-Road-Color angegeben. Vollkommen verlassen sollte man sich darauf jedoch nicht, da die Schiffe in unterschiedlichen Werften gebaut und somit auch in unterschiedlichen Farben lackiert waren.
Die Decals
W14 "Kamikaze" | W34 "Yunagi" |
Die Decals
Der eine nennt sich Kamikaze 1, der andere Kamikaze 2. Damit können sie auch nur für die jeweiligen Schiffe verwendet werden. Die Markierungen der Schornsteine sind alle vorhanden, so daß bestimmte Schiffe zu bestimmten Zeiträumen gebaut werden können. Qualitätsmaßig sind beide nicht auf dem höchsten Niveau, da beide relativ dick sind.
Der Rumpf
W14 "Kamikaze" | W34 "Yunagi" |
Die Details
Der Rumpf
Der Rumpf, der "Schwachpunkt" beider Kits. Wie des Öfteren bei Pit Road, weisen beide Bausätze eine leicht verwischte Detailierung der Bullaugen in der Nähe der Wasserlinie auf. In unserem Fall im Berech des Hecks.
W14 "Kamikaze" | W34 "Yunagi" |
Achtung! Wer bei dem Yunagi-Kit die 1944er Konfiguration bauen will, muss den hinteren Torpedowerfer entfernen. Keine leichte Aufgabe bei der Deckstruktur.
Die Bugsektion ist bei beiden identisch, die Brücke ebenfalls.
Der Hauptunterschied der beiden Bausätze: der hintere Geschützstand.
W14 "Kamikaze" | W34 "Yunagi" |
Die Bugsektion ist bei beiden identisch, die Brücke ebenfalls.
Der Hauptunterschied der beiden Bausätze: der hintere Geschützstand.
W14 "Kamikaze" | W34 "Yunagi" |
Bei den Schornsteinen, Geschützständen und sonstigen Aufbauten nehmen sich beide nicht das Geringste. Hier entscheidet der persönliche Geschmack. Die Torpedowerfer benötigen etwas Nacharbeit. Wieder stört bei beiden die fehlende Detailierung am Kopf.
Der Zurüstsatz ist identisch, deshalb lasse ich die Gegenüberstellung...
Vorteile
+ Feine Deckstrukturen
+ mehrere Schiffe zur Wahl
+ Feine Detailierung der Aufbauten
Nachteile
- ungenaue Konfigurations- und Datumsangaben
- "verwischte" ausgeführte Detailierung des Bullaugen
- Farbangaben / Lackierungsanweisung
W14 "Kamikaze" | W34 "Yunagi" |
Der Zurüstsatz ist identisch, deshalb lasse ich die Gegenüberstellung...
Fazit
Vorteile
+ Feine Deckstrukturen
+ mehrere Schiffe zur Wahl
+ Feine Detailierung der Aufbauten
Nachteile
- ungenaue Konfigurations- und Datumsangaben
- "verwischte" ausgeführte Detailierung des Bullaugen
- Farbangaben / Lackierungsanweisung
Eigentlich war es nicht anders zu erwarten. Beide Kits weißen die selben Stärken und Schwächen auf. Beide haben einen unglaublich hohen Detailierungsgrad erreicht, beide leiden unter dem Rumpf. Bei beiden kann man die Zerstörer in der Originalkonfiguration von 1922 - 1928 bauen, bei beiden hat man die Möglichkeit, auch spätere Einheiten zu bauen. Wobei hier die "Yunagi" zwar den größeren Aufwand (Entfernung des hinteren Torpedowerfersockels) birgt, aber aufgrund des nur einen möglichen Schiffes (der "Yunagi") eine weniger aufwändige Quellensuche benötigt. Und genau hier liegt die wirkliche Schwäche des "Kamikaze"-Bausatzes: Nur mit der Angabe "Variation" ist nicht viel Staat zu machen, ohne sich erheblich tiefer in die Materie der betreffenden Zerstörer zu begeben. Wen dies nicht stört oder wer über ergiebige Literatur verfügt, für den bleibt es ein Unentschieden, für alle Anderen ist der "Yunagi"-Bausatz die bessere Wahl.