Modell: Japanese Maritime Self-Defense Force FFM-1 Mogami
Hersteller: Pit-Road
Maßstab: 1/700
Material: Polystyrol (Spritzguss), Abziehbilder
Art.Nr.: J100
Preis: 45,8 € (bei NNT Modell + Buch)

Das Original

Die japanische Fregatte Mogami (もがみ, FFM-1) ist das Typschiff der neuesten Klasse, von der ab 2019 bis zu 22 Schiffe für die japanische Marine und eventuell acht weitere für die indonesische Marine gebaut werden sollen. Die Mogami-Klasse, auch 30FFM genannt, ist eine Mehrzweckfregatte. Ein besonderes Merkmal ist, dass diese Fregatten auch für die Minenjagd vorgesehen sind, also sowohl mit Rumpf- und Schleppsonar zur U-Jagd als auch einem Sonar zur Detektion von Minen ausgerüstet sind. Außerdem können verschiedene Über- und Unterwasserdrohnen zur Minenjagd in einem seitlichen Hangar bzw. einem Hangar am Heck mitgeführt werden. Die Mogami-Klasse kann auch als Minenleger eingesetzt werden. Deshalb erhalten diese Fregatten FFM-Rumpfnummern, wobei M sich auf Mine und Mehrzweck (multi-purpose) beziehen soll. Die Klasse soll die älteren Zerstörer und die Fregatten der Abukuma-Klasse bei den Geleitgeschwadern der Distrikt-Einheiten ersetzen und die Zahl der für diese Einheiten verfügbaren Schiffe erhöhen.

Ursprünglich wurde ab 2005 ein Entwurf - 30FF - geplant, der von den Eigenschaften der Freedom-Klasse der US Navy ähnelte, also ähnlich leicht gebaut und bewaffnet und für hohe Geschwindigkeiten optimiert sein sollte. Dieser Entwurf wurde durch eine stärker bewaffnete, größere und standhaftere Variante ersetzt, die erst 30DX und schließlich 30FFM genannt wurde. Durch eine geringere Geschwindigkeit hat dieser Entwurf eine größere Reichweite und ist wirtschaftlicher im Unterhalt. Dieser Entwurf hat einen konventionellen Rumpf, ist aber stark auf eine reduzierte Sensorsignatur optimiert. Die wichtigsten eigenen Sensoren sind in einem Mast integriert. Sehr viel Wert wurde auf starke Automatisierung und damit auf eine kleine Besatzung gelegt. Die ersten Schiffe der Klasse wurden ohne Senkrechtstarter vor der Brücke gebaut, sind aber für diesen vorbereitet. Das neunte und zehnte Schiffe der Klasse sollen mit einem Senkrechtstarter mit 16 Zellen gebaut werden, für zwei weitere Schiffe wurden die Mittel für die Nachrüstung mit dem Senkrechtstarter bewilligt. Mit diesem Starter könnten zusätzliche Flugabwehr- und U-Jagdraketen mitgeführt werden, eventuell auch zukünftige Anti-Schiffsraketen und Marschflugkörper.

Die Klasse wird bisher von zwei Werften gebaut, die inzwischen beide zu Mitsubishi gehören: eine in Nagasaki und eine Tamano. Von 2019 bis 2023 wurden bisher vier Schiffe gebaut: Mogami, Kumano, Noshiro und Mikuma. Vier weitere sind schon im Bau, zwei davon, Yahagi und Agano, sind schon vom Stapel gelaufen. Zwei weitere sind bestellt. Alle Schiffe sind bisher nach Flüssen benannt, wie die Leichten Kreuzer im Zweiten Weltkrieg, aber wie auch einige der Geleitzerstörer/Fregatten aus der Zeit des Kalten Kriegs (z.B. der Isuzu-, Chikugo- und Abukuma-Klasse). In Bezug auf die insgesamt geplante Zahl an Fregatten der Mogami-Klasse gibt es verschiedene Angaben. Man findet sowohl die oben angegebene Zahl von 22 Schiffen für die japanische Marine und acht für die indonesische Marine, als auch die Aussage, dass nur zwölf für die japanische Marine gebaut werden und dann ein verbesserter Typ von FFM gebaut wird.

Mogami ist 133,0 m lang, 16,3 m breit und verdrängt 5500 t. Der Antrieb erfolgt über eine Gasturbine und zwei Dieselmotoren, die zusammen 70.000 PS leisten, womit 30 kn erreicht werden. Die Besatzung besteht aus 90 Personen.

Bewaffnung
1 x 12,7 cm L/62 Mk 45 Mod 4 Geschütz
2 x 1,27 cm Maschinengewehre
8 Typ 17 Anti-Schiffsraketen (zwei Vierfachstarter)
1 Sea RAM-Nahbereichsabwehrstarter (Elffachstarter)
6 x 32,4 cm Torpedorohre (zwei Drillingsrohre für Typ 12-Torpedos)
Minen
1 Mitsubishi SH-60K-Bordhubschrauber

Mogami wurde 2019-22 von Mitsubishi in Nagasaki gebaut. Sie gehört aktuell zu einer Minenjagdgruppe zur Erprobung der Minenjagd-Ausrüstung und hat in Yokosuka ihren Heimathafen.

Der Bausatz

Pit-Road hat kurz nach der Fertigstellung der ersten Fregatten der Mogami-Klasse auch den ersten Bausatz herausgebracht. Der Bausatz ermöglicht sowohl den Bau eines Wasserlinien- als auch eines Vollrumpfmodells. Es gibt auch diverse Möglichkeiten, die Hangars für die Hubschrauber, Minenjagddrohnen und Beiboote offen darzustellen, auch der Schleppsonar kann ausgefahren gezeigt werden.

Der erste Spritzling enthält die Rumpfseiten und die Wasserplatte. Die Abmessungen und die recht besonderen Rumpfformen (z.B. der Bug) sind richtig wiedergegeben. Die verschiedenen Tore sind durch relativ feine Gravuren angedeutet bzw. als Extrateil enthalten (seitlicher Hangar für die Unterwasser-Minenjagdrohne). Die Innenseiten der Schanzkleider mittschiffs sind detailliert, genauso der Hangar für die Überwasser-Minenjagdrohne auf der Wasserplatte.

Auch der Unterwasserrumpf ist gut detailliert, u.a. der Bugwulst, Bugstrahlruder, der Sonar und die Schlingerkiele. Es gibt ein paar feine "Nähte" am Rumpfboden, die man eventuell verschleifen muss.


Auf dem Rahmen B finden sich verschiedene Teile für die Decks und Aufbauten. Diese Teile sind überwiegend schön detailliert, lediglich einige der Gravuren sind etwas breit (z.B. am Vorderdeck und der Hangarrückseite). Für das Vorschiff liegen zwei alternative Teile bei: eines ohne Senkrechtstarter, also so, wie die ersten Schiffe in Dienst gestellt wurden, eines mit Senkrechtstarter für die späteren bzw. nachgerüsteten Schiffe. Die Sicherheitsgeländer am Hubschrauberdeck liegen als Spritzgussteile bei, was unproblematisch sein könnte, da diese aus Platten bestehen und nicht aus Netzen.


Der Spritzling D enthält weitere Teile für die Aufbauten und diverse Kleinteile, u.a. für den Mast, die Unterwasser-Minenjagdrohne und diverse Antennen. Auch diese Teile sind überwiegend sehr fein detailliert, z.B. die Oberseite des Schornsteins. Für den Hubschrauberhangar finden sich hier auch gut detaillierte Innenwände. Eventuell sind die Funkantennen aus Plastik etwas dick. 


Der Rahmen E ist zwei Mal enthalten (linkes Foto). Hier finden sich die Propellerwellen, Teile für den Modellständer, die Starter für die Typ 17-Anti-Schiffsrakten, 1,27-cm-MG, Täuschkörperwerfer, Rettungsinseln, Ruder und diverse Antennen. Hier sieht man, dass der Spritzguss etwas an seine Grenzen kommt, so bei den MG, Täuschkörperwerfern und den Lagerungen für die Rettungsinseln. Auf dem Spritzling F (mittleres Foto) findet sich der SH-60K-Hubschrauber, die Überwasser-Minenjagdrohne, Beiboot sowie Teile für das 12,7-cm-Geschütz und den SeaRAM-Starter. Diese Teile sind erneut schön detailliert, die Rotoren für den Hubschrauber sind allerdings etwas dick. Dafür sind für den Hubschrauber auch Torpedos und eine MAD-Sonde dabei. Auf dem letzten Spritzling, G (rechtes Foto), findet sich nur der Turm für das 12,7-cm-Geschütz und der eigentliche SeaRAM-Starter.

 
Außerdem ist ein Modellständer enthalten:

Die Abziehbilder

Der Abziehbilderbogen ist sehr detailliert und enthält die Markierungen für das Hubschrauberdeck (inklusive des Decks im Hangar), Tiefgangsmarkierungen, Flaggen und sehr detaillierte Markierungen für den Bordhubschrauber. Für den letzteren sind verschiedene Nummern enthalten.


Die Rumpfnummern und Schiffsnamen sind dagegen aber nur für die ersten beiden Schiffe der Klasse enthalten: Mogami (FFM-1) und Kumano (FFM-2). Die Markierungen sind im neuen, grauen Stil der japanischen Marine. Für die Schwesterschiffe müsste man auf weitere Bausatzvarianten oder andere alternative Quellen für die neuen japanischen Rumpfnummern warten.

Die Anleitung

Pit-Road beschreibt die Klasse kurz auf Japanisch und Englisch inklusive einer Auflistung der technischen Daten. Nach einer Übersicht der enthaltenen Teile wird der Zusammenbau in 15 Schritten beschrieben. Die meisten Textkommentare finden sich auf Japanisch und Englisch. Für einzelne Teile findet man hier schon Informationen zur Bemalung. Insgesamt ist diese Anleitung sehr übersichtlich.

Auf der Schachtelunterseite findet sich eine weitere Bemalungsanleitung. Hier werden auch einzelne Bauteile des Schiffs genauer bezeichnet.

Quellen

Fazit

Pit-Road setzt mit diesem Bausatz der japanischen Fregatten der Mogami-Klasse konsequent die Reihe der Schiffe der heutigen japanischen Marine fort. Der Bausatz ist für einen Spritzgussbausatz bereits sehr detailliert und enthält auch gute Abziehbilder. Lediglich bei einigen der Teile, z.B. die Stabantennen und die MG, dürften der Ersatz durch feinere Metallstäbe das Modell aufwerten. Insgesamt ist der Bausatz

sehr empfehlenswert


Lars