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Modell: Japanese Submarine I-58, Late Version
Hersteller: Dickie-Tamiya
Maßstab: 1/700
Material: Polystyrol
Art.Nr.: ITEM 31435
Preis: 10,40 € (NNT-Modell)

Das Original

Das japanische Unterseeboot I-58 war ein Boot des Typs B 3 der Kaiserlichen Japanischen Marine, ein Zweihüllen-Hochseeboot, abgeleitet vom Typ Kaidai 6B und vom Kreuzertyp A1.
Der Typ B vereinigte einsatzmäßige Erfordernisse und Bewaffnung die bis zu diesem Zeitpunkt auseinander gehalten worden waren. Die Leistungsfähigkeit unter Wasser war gegenüber den vorhergehenden Typen leicht verbessert worden. Maximale Einsatztauchtiefe: 100 m. Zwischen 1939 und 1944 wurden aus dem ursprünglichen Entwurf in drei aufeinanderfolgenden Varianten 29 Boote des Typs B entwickelt.
Variante B 3 war eine Weiterentwicklung von Typ B mit denselben Abmessungen wie die vorhergehenden Varianten, aber mit Dieselmotoren von wesentlich geringerer Leistung, welche die Höchstgeschwindigkeit über Wasser von 23 kn auf 17 kn verringerten, jedoch den Fahrbereich von 14000 sm auf 16000 sm bei 16 kn vergrößerten. Die Versorgungslage gestattete Unternehmungen von annähernd 90 Tagen. Auch der Fahrbereich unter Wasser war leicht gesteigert. Von ihrer Indienststellungen an waren die Boote mit Radar vom Typ 22 ausgestattet, angebracht vor dem Seeflugzeug-Hangar.

Im Sommer 1944 wurden I-56 und I-58 wie die Boote der früheren Varianten umgebaut, um vier Kaiten zu transportieren. Im März 1945 unterzog man sie weiteren Umbauten, um sechs Kaiten mitführen zu können. Die drei in Dienst gestellten Boote waren unter dem Bauprogramm von 1941 in Auftrag gegeben worden. Weitere vier Boote, zum selben Zeitpunkt bestellt, wurden 1943 annulliert, und 14 unter dem abgeänderten Programm von 1942 in Auftrag gegebene Boote wurden ebenfalls annulliert. Dieses Programm forderte auch den Bau einer neuen, aus 18 Booten bestehenden Variante des Typs B, aber sie wurde nie auf Kiel gelegt und 1943 widerrufen. Die Boote dieser Variante hätten dieselbe Größe wie ihre Vorgänger aufweisen sollen, mit einer Typverdrängung über Wasser von annähernd 2800 ts, einer Dieselantriebsanage mit einer Leistung, um eine Höchstgeschwindigkeit von annähernd 22 Knoten zu liefern, und zwei zusätzlichen Torpedorohren.
Am 30. Juli 1945 versenkte I-58 den Schweren amerikanischen Kreuzer USS Indianapolis. Es war das einzige der drei Boote aus der Klasse B3, das den Krieg überlebt hat. 1945 wurde I-58 den Amerikanern übergeben.

 
Daten:
Bauwerft: Marinewerft Yokosuka
Datum: 1942-1944
Verdrängung: 2607 ts aufgetaucht, 3688 ts getaucht
Abmessungen: 108,70 x 9,30 x 5,20 m
Bewaffnung:
Torpedorohre 6 x 53,3 cm vorn
Geschütze 1 x 14 cm L/50, 2 x 2,5 cm

 

Der Bausatz

Nachdem der japanische Hersteller Tamiya bereits in der Waterline-Reihe I-16 und I-58 als Doppelpack im Sortiment hat, folgte I-58 in einem späten und modifizierten Bauzustand als Einzelbausatz nach.
In einer stabilen Faltschachtel erwarten den Modellbauer ein in grauem Polystyrol gespritzer Gussrahmen mit allen wichtigen Bauteilen, eine Bau- und Bemalungsanleitung, sowie ein Decalblatt mit Turmabzeichen. Der Guss präsentiert sich gratfrei auf dem Stand der Zeit, die Detaillierung ist für diesen Maßstab bemerkenswert.
 
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Der Turm und das Hauptdeck sind ohne Grat sauber gespritzt. Das Hauptdeck besitzt eine feine Planken- und Riffelblechstruktur, sowie filigrane Decksdetails. Die sechs Kaiten, zur Kamikaze-Waffe umgebaute Torpedos vom Typ 1, sind gut umgesetzt, die Steuerungsanlage filigran detailliert.
 
Turm, Hauptdeck Kaiten, Hauptdeck
 
Der Rumpf besitzt fein herausgearbeitete Flutschlitze, der Bug feine Blechstöße. Weiterhin sind im Spritzling die 2,5-cm-Zwillingsflak, die Tiefenruder, der Schraubenschutz, die Anker und die Periskope enthalten, die ein- oder ausgefahren darstellbar sind.
 
Rumpf Periskope und Bewaffnung

 

Decals

Das vorliegende Decal-Blatt ist sauber und versatzfrei gedruckt und enthält Abziehbilder für die Schiffskennung des Turmes. Eine Flagge fehlt allerdings.

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Die Anleitung

Der Bauplan ist beidseitig bedruckt. Auf der Vorderseite befindet sich Historisches über I-58 und eine Bemalungsanweisung, die sich auf das Farbsortiment von Tamiya bezieht. Für den Bau des Modells sind hier insgesamt fünf Farben relevant. Je nach Werft erhielten die Boote allerdings einen speziellen Anstrich. Hier war der Erstanstrich Yokosuka-Grey, ein dunkler Grauton. Auf der Rückseite wird in vier Baustufen die Montage des Modells beschrieben. Auch der Anfänger dürfte somit sicher zum Ziel kommen.
 
Bauplan Bemalungsanweisung

 

Fazit

Der Bausatz zeichnet sich durch sauberen und gratfreien Guss aus und ist für U-Boot-interessierte Modellbauer ein willkommenes Angebot im beliebten Sammlermaßstab. Zur Detaillierung sind Optionen nach oben offen. Der ambitionierte Modellbauer wird das Modell sicherlich mit entsprechenden Fotoätzteilen aufwerten.

 

alt uneingeschränkt empfehlenswert

 
Quelle:
Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg, Motorbuch Verlag, 6. Auflage 1997

Jörg