Hersteller: Tamiya
Artikelnummer: 214

Historischer Hintergrund


Nach dem "Mandschurei-Zwischenfall" im September 1931 sah sich die japanische Führung immer mehr ins Abseits gedrängt. Nach dem Ausscheiden aus dem Völkerbund im März 1933 sah man ein, dass die Marine nicht ausreichend gerüstet wäre. Dies und der Austritt aus allen Flottenverträgen Ende 1936 führte zur Entwicklung einer neuen Trägerklasse. Während "Akagi" und "Kaga" Umbauten von Schlachtschiffen bzw. -kreuzern war, wurde die neu Klasse von Beginn an als Träger geplant. Die resultierende Shokaku-Klasse stellte den seinerseits besten Trägerentwurf der Welt dar.
"Zuikaku" wurde am 25. Mai 1938 in Kobe aufgelegt und am 25. September 1941, rechtzeitig vor Beginn der Kriegshandlungen mit den Alliierten, in Dienst gestellt. Sie und das Typschiff, die "Shokaku", wurden in der neuen 5. Trägerdivision zusammengefasst. Folgende intensive Übungen machten es möglich, beide Träger der Angriffsgruppe für Pearl Harbor zu unterstellen.
Nach Pearl nahm der "fliegende Kranich", so die deutsche Übersetzung, am Trägerraid im Indischen Ozean teil. Hier konnte unter anderem der britische leichte Träger "Hermes" durch Trägerflugzeuge der "Zuikaku" versenkt werden. Im Mai 1942 im Korallenmeer wurde das Schwesterschiff schwer beschädigt, während sie selbst den Großteil ihrer Flugzeuge verlor. Aus diesem Grund konnte sie an der Midway-Operation nicht mehr teilnehmen.
Im weiteren Verlauf des Krieges hauptsächlich im Südabschnitt eingesetzt, wurde sie in der Trägerluftschlacht bei den Mariannen, dem berühmten "Truthahnschießen", durch Bombentreffer beschädigt, während "Shokaku" versenkt wurde.
Im Oktober 1944 wurde sie der Ablenkungsgruppe unter Ozawa unterstellt. Ohne Flugzeuge, näherte sich die Gruppe Leyte. "Zuikaku" wurde am 24.10.1944 von sieben Torpedos und neun Bomben amerikanischer Trägerflugzeuge getroffen. Sie sank auf Position 19°20' Nord und 125°15' Ost. Von der Besatzung konnten 862 Seeleute gerettet werden, 843 Mann gingen mit dem Schiff unter.
technische Daten

    Abmessungen
    Länge 257,50 Meter über alles x Breite 26,00 Meter x Tiefgang 8,87 Meter
    Flugzdecklänge 242,20 Meter x -breite 29,00 Meter
    Standardverdrängung 25675 Tonnen
    Maximalverdrängung 29800 Tonnen
    Antrieb
    8 Kessel, 4 Turbinen mit zusammen 160000 PS, Antrieb über 4 Wellen
    Höchstgeschwindigkeit 24 Knoten
    Bewaffnung
    16 x 127 mm L/40 in Zwillingsgeschützen
    36 x 25 mm in Trillingsgeschützen
    84 x Flugzeuge

Der Bausatz


Der Bausatz stellt mit ein Highlight unter den von Tamiya produzierten Flugzeugträgern dar. Dennoch sieht man ihm auch das Alter seiner Formen an. Kaum noch scharfe Konturen, sondern alles leicht abgerundet.

Die Bauanleitung

... kann eigentlich nur als übersichtlich bezeichnet werden. Fragen bleiben kaum offen. 11 Schritte führen zum fertigen Modell - völlig ausreichend bei der Teilezahl.




Die Decals

... sind als spärlich zu bezeichnen. Lediglich die japanischen Hoheitsabzeichen und zwei Streifen für das Hauptdeck - das wars. Dafür sind sie recht dünn gehalten. Weiterer Vorteil ist der nicht mögliche Farbversatz.
Wer sich einen Decalsatz ähnlich dem Hasegawa-Satz zur "Zuiho" erhofft, wird so enttäuscht.


Die Details

Der Rumpf geht so in Ordnung - lediglich die weichen Konturen stören.



Was auffällt, sind die vielen Auswurfmarken - oftmals auch an sichtbaren Stellen. Dafür ist das untere Deck recht gut detailiert, obwohl die Gitterstrukturen im Vergleich mit Pit-Road Produkten etwas grob wirken.



Gut sichtbar sind die abgenutzten Kanten der Spritzform. Diese sollte Tamiya in Zukunft mal überarbeiten. Warum Tamiya viele Teile bereits angegossen hat und nicht als separate Bauteile liefert, bleibt wohl deren Geheimnis. Völlig undetailiert kommt der Raketenwerfer daher.



Ast B ist doppelt vorhanden und liefert Radarantennen, Rettungsboote und diverse Fla-Geschütze. Und stellen das Highlicht dieses Bausatzes dar! Schade eigentlich... Besonders die Radarantennen sind hervorragend gelungen.



Ast Y scheint ein Gemeinschaftsprojekt der japanischen Hersteller zu sein. Egal wo, bei jedem Träger - außer anscheinend Pit-Road - findet man den gleichen Ast. Mit dem gleichen Versatz von Ober- und Unterseite versteht sich... die Gravuren stellen nicht mehr den aktuellen Stand der Technik dar - dazu sind sie einfach zu dick. Zumindest kann man das Originalmuster erkennen...



Fazit


Vorteile
  • einer der besten Tamiya-Träger
  • übersichtliche Bauanleitung

Nacheile
  • zu weiche Konturen
  • Bauteile unverständlicherweise angegossen

In Worten
An den Formen sieht man das Alter der Tamiya-Bausätze. Technisch nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, sollte sich dennoch ein ordentlichen Modell bauen lassen. Sicher hätten mehr Bauteile gutgetan, die von Tamiya als Details gröerer Teile dargestellt werden.
OOB in Ordnung

Fortgeschrittene Modellbauer können aber auf Basis dieses Bausatzes und mit zusätzlichen Fotoätzteilen ein kleines Schmuckstück erschaffen. Insofern ist dieser Preis eine würdige Herausforderung für den Sieger der Freistilklasse.