Der Geschützte Kreuzer USS Olympia unterschied sich deutlich von früheren Schiffen des gleichen Typs der US Navy. Statt erhöhter Back und Poop erhielt er einen Glattdeckrumpf, so dass vorne und achtern die Hauptbewaffnung in Zwillingstürmen aufgestellt werden konnte. Die Mittelartillerie fiel schwächer als bei früheren mit 15,2 cm-Geschützten ausgerüsteten Kreuzern aus, da hier nur 12,7 cm-Geschütze zum Einbau kamen. Die Maschine fiel stärker aus, so dass die Geschwindigkeit gesteigert werden konnte. Damit war Olympia besser geeignet, die Handelsschiffslinien eines möglichen Gegners anzugreifen. Die Olympia blieb allerdings ein Einzelschiff, da die US Navy danach ihre Strategie änderte. Sie setzte auf eine Schlachtflotte statt Handelskrieg und bei Kreuzern verstärkt auf Panzerkreuzer, die für die Schlachtflotte aufklären sollten.
Die Olympia ist 104,9 m lang, 16,2 m breit und verdrängte 6694 t. Der Antrieb bestand aus sechs Kesseln und zwei Dreifachexpansionsdampfmaschinen und leistete insgesamt 17.000 PS, womit 21,7 kn erreicht wurden. Die Besatzung setzte sich aus 428 Mann zusammen.
Bewaffnung
4 x 20,3 cm L/35 (zwei Zwillingstürme)
10 x 12,7 cm L/40
14 x 5,7 cm (6-Pfünder)
6 x 3,7 cm (1-Pfünder)
6 x 45,7 cm-Torpedorohre
Die Olympia wurde 1891-95 von Union Iron Works in San Francisco gebaut. Sie war anfangs bei der Pazifikflotte und waren im Spanisch-Amerikanischen Krieg das Flaggschiff von Kommodore George Dewey. In der Schlacht in der Buch von Manila am 1. Mai 1898 besiegte sie zusammen mit den Geschützten Kreuzern Baltimore, Raleigh und Boston sowie den Kanonenbooten Concord und Petrel eine spanische Flotte, die sich aus den Kreuzern Reina Christina, Castilla, Isla de Cuba, Isla de Luzón, Don Antonio de Ulloa und Don Juan de Austria sowie dem Kanonenboot Marqués del Duero zusammensetzte. Die sieben spanischen Schiffe wurden alle versenkt, wobei 77 Mann starben und 280 verwundet wurden. Danach wurde die Olympia zur Eroberung der Philippinen eingesetzt.
1902 wurde sie zur Atlantikflotte verlegt, als deren Teil sie auch ab 1917 am Ersten Weltkrieg teilnahm. Während des Kriegs erhielt sie eine neue Bewaffnung aus zehn neuen 12,7 cm L/51-Geschützen, wobei die 20,3 cm-Türme entfernt wurden. Sie diente primär als Geleitschiff. 1918 griff sie in den Russischen Bürgerkrieg ein und unterstützte die Eroberung Archangelsk durch Truppen der Entente. 1922 folgte die Außerdienststellung. Sie sollte als Museumsschiff erhalten werden.
Aber erst 1957 wurde die Olympia Museumsschiff in Philadelphia, wobei sie wieder dem Aussehen von 1898 angeglichen wurde, u.a. mit Nachbauten der 20,3 cm-Türme (aber immer noch mit den neuen 12,7 cm L/51-Geschützen in den Kasematten). Das Museum kämpfte wiederholt mit Geldproblemen. 1996 wurde sie deshalb Teil des Independence Seaport Museum in Philadelphia, was aber die Probleme nicht löste. Es wurde überlegt sie an andere Museen zu übergeben oder gar zu versenken, aber 2014 wurde beschlossen, dass sie in Philadelphia bleibt und 2015 wurde mit Reparaturen begonnen.
Von der Olympia gibt es im Maßstab 1/700 Bausätze von Kombrig und WSW sowie im Maßstab 1/240 von Lindberg und 1/232 von Revell, der heute von Encore vermarktet wird (siehe ein gebautes Modell hier).
Hier Fotos der Olympia als Museumsschiff zusammen mit dem U-Boot Becuna der Balao-Klasse in Philadelphia, die 2010 aufgenommen wurden:
Ulf Lundberg (Fotos), Lars (Text)