Die Bemalung und Endmontage:


Nach dem Zusammenbau konnte die Bemalung des Bootes beginnen. Für die Bemalung wollte ich das Preshaden mittels Airbrush ausprobieren. Um diese Schatten aufzubringen, grundierte ich das Boot, um damit auch die Haftung des Grundlacks auf dem Resin zu erhöhen.


Ich habe mich für "Weiß" als Grundfarbe entschieden, da ich ja das Preshading aufbringen will. Für das Preshading werden dann auf alle Winkel, auf die Schweißnähte und in die Vertiefungen ein dünner, schwarzer Strahl aufgetragen (damit ist ein starker Kontrast zwischen Grundierung und den Schatten gegeben). Der zweite Grund für die helle Grundierung ist die Grundfarbe des Bootes. Ich habe dafür einen Grauton ausgewählt, den ich vor dem Aufsprühen stark verdünnt habe. Dieser ist auf der weißen Grundierung schneller deckend, so dass man keine Probleme mit der Farbe des Resins bekommt.


Diesen Grundton sieht man auf den folgenden zwei Bildern sehr gut. Diese Lackschicht wurde konventionell gleichmäßig aufgetragen. Durch die Vorarbeit mit dem Schwarz werden die Stellen betont, an denen sich Schmutz etc. sammeln kann und wo die Grundfarbe des Bootes damit dunkler ausfällt.


Auf den nächsten vier Bildern sieht man die Vorgehensweise mit den verschiedenen Grautönen auf dem Boot (ohne das Preshading). Für das Unterwasserschiff habe ich einen dunklen und für das Überwasserschiff einen hellen Grauton gewählt. Abschließend wurden die Stellen, die extrem der Sonne ausgesetzt sind einem stark aufgehelltem Grau lackiert. Das letzte Bild zeigt das Boot wieder mit dem eingezeichneten Preshading).
 


Die mit Schwarz abgedunkelten Stellen habe ich optisch ein wenig gebrochen, so dass es nun viel dezenter ist. Außerdem sind die Flutschlitze geschwärzt und ein wenig Rost dargestellt. Und so sieht das Ganze dann im richtigen Leben aus:

Bevor man nun mit dem Washen und Trockenmalen weiter macht, sollte man den Lack aber erst mal gut durchtrocknen lassen, damit kein Unglück geschieht.

Nach dem großflächigen Arbeiten mit der Airbrush-Pistole ging es an das Betonen der Feinheiten. Dazu habe ich die erhabenen Oberflächenstrukturen mit recht viel weiß trockengemalt. Dieser Effekt wird sich nach dem Aufbringen der Klarlackversiegelung noch abschwächen, so dass es nicht übertrieben ist bzw. wirkt.
Danach folgten zwei Durchgänge, in denen ich das Modell mit einem dunklem Schokoladenbraun gewaschen habe, um weitere Rostspuren anzudeuten.


Nach der letzten Klarlackversiegelung ging es an die Individualisierung des Bootes, soll heißen: Welches Boot will ich genau darstellen? Welche Nummer hatte es und hatte es ein Emblem?
Die Recherche gestaltete sich recht schwierig und aufwändig. Ein Freund aus dem Forum der Grauen Flotte unterstützte mich bei der Suche. Nach einiger Arbeit mit Sichtung von Bildern und anderen Quellen kamen wir darüber überein, dass ich U-5070 darstellen werde. Die Suche gestaltete sich dahingehend schwierig, da aus den letzten Monaten das 2. Weltkrieges kaum noch Unterlagen vorhanden sind, welches Emblem und welche Nummer der Boote am Turm getragen wurde. Erschwert wurde dieses Recherche dadurch, dass Verlinden bei ihren Modellen keine Decals beipackt, so dass ich auch zu einer einfachen Form gezwungen war, die sich selbst herstellen lässt.
Wie gesagt, die Entscheidung fiel auf U-5070, dass neben der "70" noch ein rotes Herz am Turm trug. Dafür fertigte ich eine Schablone (in diesem Maßstab gerade mal 9 mm groß), befestigte die Schablone am Turm und lackierte mit einem satten Rot das Herz auf den Turm.

Die Bewaffnung:


Was wäre ein Seehund ohne seine Zähne? Die Zähne sind in diesem Fall zwei G7e Elektrotorpedo, die längsseits des Bootes positioniert waren.
Die beiden mitgelieferten Rumpfteile zeigten unterschiedlichen Längen, die Verlinden mit dem Schrumpfen des Resins beim aushärten erklärte. Nur verwunderlich, dass diese Schrumpfrate bei den Rümpfen unterschiedlich ausfällt. Ich habe die Längen der Torpedos dadurch ausgeglichen, dass ich den Längeren um ein paar Millimeter gekürzt habe. Anschließend das Ende wieder drauf und dann war Spachteln und Schleifen angesagt.


Danach kamen die Leitwerke für die Steuerung der Torpedos. Diese klebte ich mit etwas Weißleim auf eine Leiste, um mit ihnen beim Lackieren besser hantieren zu können. Sie wurden dann (genau wie der Torpedo selbst) mit weiß grundiert und bekamen dann wieder ein Preshading. Die Lackierung erfolgte wieder in Grau und ein paar Teile bekamen eine kupferfarbende Lackierung.



Dann mussten nur noch die Torpedos montiert werden und der Seehund war fertig.
Abschließend noch ein paar Ansichten des fertigen Kleinst-U-Bootes.




Jörg Schäfer