Das Original

Die französischen Marineflieger erhielten 1959 zehn Flugboote des Typs Martin P5M-2 Marlin, die Short Sunderland ersetzten. Diese Marlin waren ursprünglich für die US Navy entworfen worden. Sie ersetzten dort die Martin PBM Mariner als Seepatrouillen- und U-Jagdflugzeug. Im Vergleich zur Mariner war der Rumpf optimiert worden und sie erhielt ein konventionelles Leitwerk. Die Möwenflügel wurden beibehalten, um die Triebwerke möglichst weit aus dem Spritzwasser zu halten. Die Marlin flog 1948 zum ersten Mal und diente von 1952-67 für die US Navy. Die Version P5M-2 (später SP-5B) erhielt ein T-Leitwerk und magnetische Sensoren am Heck und hatte keine MG als Selbstbewaffnung mehr. Insgesamt 285 Marlin wurden gebaut, die bei der US Navy, US Coast Guard und der französischen Marine flogen.


Bei den französischen Marinefliegern (Aéronavale) flogen neun Maschinen für die Stafel 27F von Dakar aus. Die zehnte war eine Reservemaschine in Toulon. Diese Maschinen dienten nur von 1959 bis 1964 und gingen danach an die USA zurück.


Die Martin P5M-2 Marlin war 30,2 m lang, hatte eine Spannweite von 36,0 m und ein maximales Abfluggewicht von 33,2 t. Der Antrieb erfolgte über zwei 18-Zylinder-Sternmotoren mit insgesamt 6900 PS, womit 218 kn (454 km/h) erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus zwölf Mann, die Bewaffnung aus vier Torpedos, vier 900-kg-Bomben, 16 230-kg-Bomben, vier 900-kg-Minen, acht 450-kg-Minen oder 16 Wasserbomben.

 

Das Modell

Ich stelle hier meine Martin SP-5B Marlin von Hasegawa vor. Dieses Flugboot von imposanten Dimensionen war das letzte, das von den US-Streitkräften in Dienst gestellt worden ist, der Erstflug fand 1948 statt. Meine Maschine stand bei der französischen Marine im Einsatz.

Der Bausatz von Hasegawa stammt ursprünglich von 1971, dementsprechend hat man mit einigen Problemen zu kämpfen - nicht jedoch mit der Passgenauigkeit, diese war so hervorragend, dass ich keine Spachtelmasse benutzen musste und Flügel und Höhenleitwerk erst nach erfolgter Lackierung anbringen konnte - eine grosse Erleichterung angesichts der "Sperrigkeit" des Objekts. Die Decals waren leider komplett zerbröselt, ein Vereinskollege hatte zum Glück von einem Aftermarket-Decalsatz die französischen Abzeichen übrig - die anderen Markierungen und Stencils musste ich allerdings selber improvisieren. Die Cockpitdetails sind nur rudimentär und der MAD-Sensor für die U-Boot-Jagd im Fortsatz des Seitenleitwerks ist überhaupt nicht vorhanden - lediglich eine schematische Zeichnung davon, anscheinend soll man sich die "Ringe" irgendwie selberbasteln.


Nach anfänglichem Ärger habe ich mich daran erinnert, dass ich ja einen 3D-Drucker habe und das Konstrukt in Windeseile selber gebaut und gedruckt. Wie man diese komplizierte Aufgabe ohne spezielle Werkzeuge zufriedenstellend erfüllen soll, bleibt mir ein Rätsel. 


Die Oberfläche hat feine erhabene Panellinien und Nieten - nicht schlecht, aber ziemlich herausfordernd für das Finishing. Ich habe deshalb die einzelnen Panele abgeklebt und mit einem helleren Farbton schattiert - verwendet habe ich dazu einen Mix von alten Modelmaster-Emailfarben. Auch musste ich für die weissen und blauen Bereiche unterschiedliche Washing-Techniken verwendet, da war einiges Experimentieren notwendig. Zum Abschluss habe ich dann noch mit den AK Weathering Pencils Lackablatzer usw. erstellt und die Enteisungsanlagen an den Flügelvorderkanten mit ultra mattem Klarlack nachbehandelt.

 

Fazit

Ich bin recht zufrieden mit dem Ergebnis, der Bausatz lag lange Zeit halbfertig rum und die Größe ist schon herausfordernd.


Maximilian Frömter

(Text über Original von Lars)