SBD 1

 

Geschichte


Die US Navy setzte im Gegensatz zur japanischen Marine alles daran ihre Flugbesatzungen, die über See abgestürzt waren, zu bergen. Dies wurde nicht nur aus menschlichen Gesichtspunkten durchgeführt, sondern auch in anbetracht der langen Zeit, die es brauchte eine Trägerflugzeugbesatzung auszubilden. So landeten während der Schlacht um Midway 1942 die zurückkehrenden Maschinen des durch japanische Flugzeuge getroffenen Flugzeugträgers USS Yorktown (CV-5) auf den zwei verbliebenen Trägern. Da diese jedoch ihre eigenen Maschinen landen lassen mussten, wurde es für einige Piloten aufgrund des Treibstoffmangels kritisch. So entschied sich der Geschwaderkommandeur der "Bombing 3", der Sturzkampfstaffel der Yorktown dazu, neben einem der Begleitschiffe des Verbandes notzuwassern. Er wurde zusammen mit seinem Bordfunker von der Besatzung des Kreuzers USS Astoria (CA-34) aus dem Wasser gerettet.

Das Flugzeug

Die Sturzkampfstaffel der Yorktown war mit SBD-3 Dauntless ausgerüstet. Dieser Sturzkampfbomber trug entscheidend zum Verlauf der Schlacht um Midway bei, indem mittels dieser Maschinen die Flugzeugträger der japanischen Angriffsstreitmacht erfolgreich angegriffen wurden. Das Flugzeug stammt aus dem Trumpeter Bausatz der USS Lexington (CV-2). Ich sah vor einiger Zeit während der Recherche zum Bau der Lexington ein Bild, das eine Dauntless zeigt, die neben der USS Astoria notwassert. So kam mir die Idee eine kleine Szene daraus zu machen. Da ich noch nicht viel Erfahrung im Bau von Modellen im Maßstab 1/350 habe, wollte ich mit diesem Modell vor allem Techniken ausprobieren und Erfahrungen sammeln.Das Bild zeigt den Moment an dem der Staffelkommandeur der Bombing 3, Lieutenant Commander Maxwell F. Leslie am 04. Juni 1942 neben der Astoria notwassert.
Quelle: http://www.navsource.org/archives/04/034/0403414.jpg
SBD 14Die Szene stellt den Moment dar, an dem das Flugzeug im Wasser zum Liegen gekommen ist und der Pilot sowie sein Bordfunker die Maschine verlassen haben, um ins Wasser zu gehen. Während dessen nähert sich ein Whaleboat der Astoria, um die Besatzung von der sinkenden Maschine abzubergen. Ich habe den Rumpf des Flugzeuges zusammen mit der Tragfläche verklebt und verspachtelt, worauf sich auf der Oberseite eine geschlossene Fläche ergab, auf die nur noch die Kanzel aus Klarsichtmaterial gesetzt werden sollte. Als ich das Flugzeug das erste Mal auf die Grundplatte des Dioramas stellte, gefiel mir das einfache Aussehen überhaupt nicht. So beschloss ich, das Cockpit aufzuschneiden und verabschiedete mich von dem Gedanken, das Diorama "mal eben zwischendurch" fertig zu machen. Ich habe zunächst zwischen die nun von oben offenen beiden Rumpfhälften den Pilotensessel, ein Instrumentenbrett und die in der Mitte des Cockpits befindliche Funkanlage aus Kunststoffprofilen eingepasst. Danach habe ich aus Ätzteilabfällen verschiedener Hersteller das Doppel-Bordgeschütz und den Drehkranz dafür angeklebt und anschließend den Propeller aus dem GMM-Satz für die Lexington eingebaut. Zuletzt habe ich noch einen kleinen Steuerknüppel aus Rundprofil ergänzt. Mit dem Ergebnis war ich zufrieden, so dass ich die gesamte Maschine mit den passenden beiden Farben aus dem Programm der White Ensign Colour Coats lackierte. Der Auftrag der Farben erfolgte mittels Airbrush. Das Cockpit erhielt einen grünlichen Anstrich aus selbst gemischten Farben mit einigen Akzenten für den Pilotensitz, die Bordwaffe und das Instrumentenbrett. Anschließend habe ich den Anstrich mit etwas aufgehellter Grundfarbe trockengemalt. Nun habe ich das Flugzeug mit einem dunkelblau-schwarzen, dezenten Washing überzogen, um den Anstich weiter zu beleben.Als letzten Schritt habe ich die Decals aufgebracht und die Verglasung des Cockpits mit Weißleim verklebt. Dieses habe ich vorher in Teile geschnitten, um die Kanzel im offenen Zustand darzustellen.

Das Whaleboat

Das Whaleboat war das Standardbeiboot der US-Navy. Es diente für die unterschiedlichsten Aufgaben auf nahezu allen Einheiten der Navy. Traditionell sind diese kleinen Boote natürlich auch als Rettungsmittel eingesetzt worden. Das Boot stammt ebenfalls aus dem Bausatz der Lexington und wurde zum Teil umgebaut. Ich habe aus dem Ätzteilsatz von GMM das Ruder mit dazugehöriger Pinne ergänzt und anschließend den Planenaufbau auf der Back des Bootes aufgesetzt. Dieser war auf vielen der "Whaler" zu sehen und entstand aus einem Gerüst aus Kupferdraht. Die einzelnen Verstrebungen habe ich dann mit Weißleim verbunden, was ein relativ einheitliches "Zelt" ergibt. Zur weiteren Detaillierung habe ich zwei rote Verbandskästen, zwei Rettungstragen aus 1/350 Leitern, sowie die kleine Reling am Heck ergänzt.Der Anstrich erfolgte erneut mit einem WEM Grundton (5D der US- Navy). Der Farbauftrag erfolgte wie beim Flugzeug beschrieben.

Das Diorama

Das Display stammt vom Künstlerbedarf Boesner. Es ist eine kleine Kiste, die trotz der geringen Größe sehr fein und sauber gearbeitet ist. In diese habe ich eine dunkelblau bemalte Styroporplatte eingesetzt, die ich mit Silikon zu Darstellung des Wassers überzogen habe.SBD 10In das noch frisch aufgetragene Silikon habe ich die Dauntless und das Whaleboat einfach hineingedrückt. Die Wellen wurden anschließend noch etwas mit weiß akzentuiert. SBD 11Nun fehlte nur noch die Besatzung, die von L'Arsenal und Preiser stammt. Die Figuren wurden anhand von Vorlagen aus dem Internet angemalt und auf dem Modell in Pose gesetzt. SBD 12Mir hat der Bau des kleinen Dioramas sehr viel Spaß gemacht. Eine Darstellung einer solch kleinen Szene lockert die Vitrine ungemein auf und bietet trotz der kleinen Größe viel für das Auge. SBD 13

 Torben
VMF 06 - German Gamblers