Das Original
Die Kongo (金剛) war das Typschiff von vier Schlachtkreuzern. Zugleich war sie der erste Schlachtkreuzer der japanischen Marine und zugleich das letzte Schiff, das außerhalb von Japan gebaut wurde. Die Schwesterschiffe wurden alle in Japan gebaut. In Auftrag wurde die Kongo 1910 gegeben wurden, als Reaktion auf den ersten Schlachtkreuzer, die HMS Invincible. Die vier Schlachtkreuzer waren Bestandteile der „Acht-Acht“-Flotte, nach der je acht Schlachtkreuzer und Schlachtschiffe zur Erneuerung der japanischen Flotte gebaut werden sollten. Dazu gehörten auch die nicht mehr fertiggestellten Schlachtkreuzer der Amagi-Klasse, die Halbschwestern der Fuso- und Ise-Klasse, die Nagato-Klasse und die ebenfalls nicht mehr fertiggestellten Schlachtschiffe der Tosa-Klasse.
Mit Indienststellung der Kongo war sie das stärkste Schiff der japanischen Flotte. Sie besaß erstmalig als Hauptbewaffnung vier Doppeltürme mit 356 mm (14 in) Geschütze. Die Sekundärbewaffnung bestand aus sechzehn 152 mm Geschützen. Dazu kamen noch acht 76 mm Geschütze und vier 6,5 mm Maschinengewehre.
Auf Kiel gelegt wurde die Kongo 1911 in der Vickers Werft in Barrows-in-Furness und der Stapellauf war am 18. Mai 1912. Die Fertigstellung fand in Portsmouth statt. Am 16. August 1913 wurde die Kongo fertiggestellt und in den Dienst gestellt. Kurz darauf fand die Überfahrt mit einem Zwischenstopp in Singapur nach Japan statt. Dort wurde sie in der Kure Marine Werft überprüft. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde die Kongo auf Patrouillenfahrt in den Pazifik geschickt. Japan erhob Anspruch auf die deutsche Kolonie Tsingtau in China und die Kongo mit ihren Schwesterschiff, der Hiei, sicherten die Belagerung von Tsingtau. Allerdings bestand mit der Versenkung der deutschen Ostasienflotte dafür keine Notwendigkeit mehr. Und so verbrachte die Kongo den Rest des Krieges abwechselnd auf Patrouillenfahrt im Pazifik oder in der Werft.
Das Modell
Der Bausatz stammt von der Firma Kajika und diese ist ein Ableger von Flyhawk. Entsprechend gut ist auch die Qualität des Bausatzes. Vor allem ein Lob dieses Modell überhaupt herzustellen. Es gibt zwar mittlerweile die meisten japanischen Schiffe aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, ältere oder wie bei der Kongo mit einem früheren Bauzustand sind Mangelware. Das Modell bereitete beim Bau keine Probleme, so wie man es von Flyhawk Bausätzen gewohnt ist. Dazu verwendete ich die ebenfalls von Kajika erhältlichen Ätzteile, die Rohre für Haupt- und Mittelartillerie und die Maske zum Abkleben der Holzdecks. Die Maske passte tadellos und ersparte mühsames abkleben. Eher eine Enttäuschung waren die Ätzteile, diese waren ungewöhnlich grob im Vergleich zu welchen von Flyhawk. Die Niedergänge habe ich nicht verwendet, da sich die Stufen nicht biegen ließen. Auch die Reling war hier und da zu lang und musste gekürzt werden. So hatte die Reling keine Öffnung für den Niedergang vor Turm Dora. Auch hätte ich mir ein paar Ätzteile für die Anker und Beiboote gewünscht. Dort nahm ich welche von Flyhawk und Fstar Model. Auch zu erwähnen ist, dass kein Torpedonetz beiliegt. Allerdings zeigen Bilder aus der Zeit der Testfahrten in England, dass noch keines an Bord war. So ist dies für eine gewisse Zeit korrekt.
Bemalt habe ich das Modell ohne mir groß Gedanken zu machen mit Tamiyas Sasebo Grau. Die Details, wie auch das Holzdeck, bemalte ich mit Vallejo Farben. Die Wassergestaltung geschah wie gewohnt mit den Water Effects von Vallejo. Für die Wellen arbeite ich wieder Watte in die Wasseroberfläche ein. Diese habe ich hoffentlich dank der Hilfe von Reiner Vögel besser gestaltet als zuletzt.
Christian Höltge