Operation TA Go No. 4
Die Amerikaner landeten am 20. Oktober 1944 auf der philippinischen Insel Leyte. Daraufhin wurden mehrere Konvoifahrten von Manila zur Ormoc Bucht auf Leyte unternommen um die japanischen Truppen zu verstärken und mit Verpflegung und Munition zu versorgen. Diese Fahrten wurden TA benannt und es gab zwischen dem 20 Oktober und dem 1 Dezember 1944 insgesamt neun größere Fahrten. Dies sollte auch der erste größere Einsatz für die neuen schnellen Transportschiffe 1. und 2. Klasse sein. Trotz großer Verluste an Schiffen mit sieben Frachtern, drei 1. Klasse und neun 2. Klasse Landungsschiffen, eines Leichten Kreuzer, acht Zerstörern sowie sechs kleineren Hilfsschiffen konnten trotz amerikanische Luft- und Seeüberlegenheit 45.000 Mann und 10.000 t Versorgungsgüter angelandet werden.
Am 8 November lief der Konvoi unter dem Namen „TA Go No. 4“ aus Manila aus. Er bestand aus den Frachtern Kinka Maru, Kashii Maru und Takatsu Maru. Dazu kamen die schnellen Transportschiffe T-6, T-9 und T-10. Gesichert wurde der Konvoi von den Geleitschiffen Okinawa, Shimushu, CD-11 und CD-13. Dazu kamen die Zerstörer Kasumi, Ushio, Akishimo, Naganami und Wakatsuki. Die Kinka Maru, Kashii Maru und Takatsu Maru hatten dabei 10.000 Soldaten und 3500 t Munition der 26. Infanteriedivision geladen, während die schnellen Transportschiffe 1000 Mann der 1. Division beförderten.
Schon am folgenden Tag wurde der Konvoi von amerikanischen B-25 und B-26 Bombern und P-38 Jägern angegriffen. Die Takatsu Maru und die Kinka Maru erhielten aber nur leichte Schäden, während bei der Kashii Maru die Ladekräne und Landungsboote zerstört wurden. Der Konvoi erreichte die Ormoc Bucht noch am selben Abend. Nur bestand das Problem, dass die meisten Landungsboote, die in der Bucht warteten, zerstört waren. Somit bestand keine Möglichkeit, die Einheiten samt deren Ausrüstung in kurzer Zeit an Land zu bringen. Aus diesem Grund nahm man die Geleitschiffe zu Hilfe, um mit diesen zumindest die Soldaten anzulanden. Die meiste Ausrüstung samt Munition, selbst schwere Maschinengewehren blieben an Bord. Noch vor dem Mittag des 10. November waren die Truppen angelandet und Takatsu Maru und Kashii Maru stachen mit den Geleitschiffen in See. Die schnellen Transportschiffen unter anderen T-10 waren schon vorher abgefahren, während Kinka Maru noch am entladen war. Aber schon wenig später griffen 50 B-25 Bomber den Konvoi an. Da Takatsu Maru noch mit Munition beladen war, explodierte sie nach drei Bombentreffern. Ebenso erging es Kashii Maru. CD-11 wurde ebenfalls schwer beschädigt und musste auf Grund gesetzt werden.
Schließlich konnte Kinka Maru auch den Rückweg nach Manila antreten. Begleitet wurde sie von den Zerstörern, dazu die Geleitschiffe Shimushu und Okinawa. Am Nachmittag folgte der nächste Bomberangriff und Kinka Maru wurde von einer Bombe getroffen, konnte aber weiterfahren. Weniger Glück hatte der Zerstörer Akishimo, dessen Bug wurde durch einen Treffer abgerissen. Akishimo konnte aber nach Manila zurückkehren. Um Mitternacht erreichten die letzten Schiffe des Konvois Manila.
Geleitschiff (Kaibokan) CD-11
Aufgrund von starken Verlusten von Versorgungsschiffen durch amerikanische U-Boote versuchte die japanische Marine die anfangs total vernachlässigte Geleitsicherung der Konvois zu stärken. Dadurch erhielten die Geleitzerstörer eine höhere Priorität. Das C-Klasse (Type Hei)-Geleitschiff war ein direkter Nachfolger der B-Klasse (Mikura- und Ukuru-Klasse), wenn auch deutlich vereinfachter. Die Schiffe der C-Klasse erhielten einen Dieselmotor und wurden mit einer ungeraden Nummer versehen. Die parallel gebauten D-Klasse-Schiffe hatten einen Turbinenantrieb, waren mit einer geraden Nummer benannt und vom Schornstein abgesehen identisch. Die Bewaffnung bestand im Gegensatz zu den Vorgängern nur noch aus zwei 120 mm-Einzelgeschützen. Dazu kamen noch mindesten zwei 25 mm-Drillingsflak. Die Anzahl der 25 mm Geschütze wurde allerdings mit der Zeit erhöht. Zusätzlich verfügte es über 120 Wasserbomben, die über eine Rutsche oder 14 Einzelwerfer eingesetzt werden konnten. Geplant war der Bau von 300 Schiffe, davon wurden 56 fertiggestellt.
Das Geleitschiff CD-11 wurde am 15. Oktober 1943 in Kobe auf Kiel gelegt. Schon drei Monate später fand der Stapellauf statt und am 15. März 1944 wurde es fertig gestellt. Im April übernahm CD-11 dann erste Konvoifahrten. So nahm CD-11 auch am Konvoi der Operation "TA Go No.4" teil. Am 9. November erreichte es mit dem Konvoi die Ormoc Bucht. Am nächsten Tag wurde der Konvoi von P-38 und B-25 angegriffen. Einen Abschuss einer B-25 beanspruchten die Flugabwehrbedienungen der CD-11. Allerdings folgten darauf hin zwei Bombentreffer und sie musste brennend aufgegeben werden. CD-13 konnte 59 Überlebende aufnehmen, 89 Seeleute fielen.
Der Bausatz stammt von Pitroad. Mit diesen lassen sich zwei Geleitschiffe der C-Klasse bauen. Passend dafür gibt es ein Ätzteilset von Fivestar mit diesen man ebenfalls zwei Schiffe verbessern kann. Die Ätzteile sind so ausgelegt das man entweder zwei späte C-Klasse oder eine frühe und eine späte C-Klasse bauen kann. Der Unterschied liegt dabei an zusätzlichen Flakplattformen und den hinteren Mast, den es mit (spät) und ohne Radar (früh) gibt. CD-11 war ein frühes Boot und es gibt ein gutes Foto während des Angriffes in der Ormoc Bucht davon. Vom Originalbausatz blieben auf Grund des umfangreichen Ätzteilset nur der Rumpf, ein Beiboot und das vordere Geschützschild übrig. Der Rest wurde durch Ätzteile ersetzt, was aber auf Grund der einfachen Form der Aufbauten problemlos ging. Zusätzlich tauschte ich die 120 mm-Kanonen, Kisten und die 6 m-Beiboote ebenfalls durch Zubehörsets von Fivestar aus. Der 60 cm-Scheinwerfer stammte von Shelf Oddity.
Schnelles Transportschiff T-10
Während der Kämpfe in Guadalcanal und den Salomonen kam man zum Schluss, dass man schnelle Transportschiffe benötigte, die trotz Luftüberlegenheit der Amerikaner schnell Truppen und Versorgung an die verstreuten Fronten bringen konnten. Dazu sollte das Schiff Daihatsu-Landungsboote oder Ka-Mi-Amphibienpanzer tragen können. Um den Bau zu vereinfachen, basierte es auf den sehr vereinfachten Zerstörern der Matsu-Klasse. Obwohl man einen Maschinensatz einsparte, um mehr Stauraum zu schaffen, war das Transportschiff mit 22 Knoten dennoch sehr schnell. Das Heck war achtern geneigt und so konnten die Landungsboot auch während der Fahrt zu Wasser gelassen werden. Darüber hinaus verfügt das 1. Klasse Landungsschiff über sechs Auslegerkräne. So konnte es vier Daihatsu Landungsboote oder sieben Amphibienpanzer transportieren. Später wurden die Schiffe modifiziert, um auch zwei Kleinstunterseeboote oder sechs bemannte Kaiten-Torpedos transportieren zu können. Dazu waren die Schiffe sehr stark bewaffnet und hatten als Abwehrbewaffnung eine 12,7 cm Zwillingsflak und mehrere 25 mm- und 13 mm-Flak an Bord.
Das Schiff T-10 wurde am 28.May 144 in Kure auf Kiel gelegt. Es hatte den Stapellauf im Juli und wurde am 25. September fertig gestellt. Als erste Einsätze transportierte es Kleinst-U-Boote der C-Klasse. Nach der Landung der Amerikaner auf der Insel Leyte nahm es den Operationen zur Nachschubversorgung "TA Go No.1" zusammen mit T-6, T-9, T.101 und T.102 teil. Anschließend folgte die Fahrt während der Operatio "TA Go No.2" zusammen mit T-6 und T-9. Am 8. November nahm es ebenfalls am Konvoi zur Operation "TA Go No.4" teil. Den Angriff durch amerikanische Flugzeuge überstand T-10 und konnte die Truppen anlanden. Zusammen mit T-6 und T-9 konnte es nach Manila zurück kehren. Am 24 November verließ T-10 wieder zusammen mit T-6 und T-9 Manila zu einer weiteren Versorgungsfahrt nach Leyte, der Operation "TA Go No.5". Begleitet wurde diese vom Zerstörer Take. Am nächsten Tag wurde es von amerikanischen Flugzeugen zusammen mit T-6 versenkt. T-9 wurde beschädigt und konnte zusammen mit Take nach Manila zurück kehren.
Der Bausatz ist ein schon älterer von Tamiya und enthält neben ein Landungsboot 2. Klasse vom Typ 101 auch ein Transportschiff 1. Klasse. Ich verwendete wiederum ein Ätzteilset von Fivestar, um das recht einfach gehaltene Modell von Tamiya aufzuwerten. Allerdings ist das Umbauset für spätere Schiffe gedacht, da es sich doch bei den Geschützplattformen von den gut fotografierten T-9 unterscheidet. Ich möchte aber da nicht so genau sein, da es doch im Großen und Ganzen passt. Die verwendeten Teile aus den Bausatz waren wieder nur die nötigsten, nämlich der Rumpf, das Kranhaus und der Schornstein. Die Aufbauten wurden wieder komplett aus Ätzteilen aufgebaut. Die einfache Form hilft da wieder. Zusätzlich verwendete ich Daihatsu-Landungsboote, 6 m-Beiboote und Gerödel von Fivestar. Die vordere 12,7 cm-Flak ist im Set von Fivestar enthalten, stammt aber von Ocean Spirit. Die 13 mm-Flak stammt von Flyhawk Model, der 60 cm-Scheinwerfer wieder von Shelf Oddity, das Typ 22-Radar von Rainbow Model und das kleinere Landungsboot stammt von Niko.
Depot- und Landungsschiff Takatsu Maru
Die Takatsu Maru wurde am 7. Januar 1943 als Frachtschiff auf Kiel gelegt. Es wurde von der japanischen Kaiserlichen Armee beschlagnahmt und als Depot- und Landungsschiff fertig gebaut. Die Fertigstellung war am 21 Januar 1944. Da es sich um den Umbau eines normalen Frachtschiffes handelt, waren die Landungsboote auf dem Deck verstaut und mussten dann mit den Kränen zu Wasser gelassen werden. Es waren dafür je drei Kranausleger am Bug und am Heck vorhanden. Die Abwehrbewaffnung bestand aus sechs Stück 76 mm-Flak und zehn 25 mm-Einzelgeschützen. Dazu kamen noch zwei Mörser und zwei Wasserbombengestelle.
Nach Indienststellung nahm Takatsu Maru direkt an mehreren Truppentransporten teil. Am 31.Oktober fuhr sie im Rahmen der Operation "TA Go No. 2" zum ersten mal nach Leyte. Mit den Operationen „TA No. 3 und 4“ sollte der Hauptteil der 26. Infanteriedivision nach Leyte verschifft werden. Auf der Rückfahrt wurde die Takatsu Maru von drei Bomben getroffen und da sie noch die Munition geladen hatte, explodierte sie und sank.
Der Bausatz stammt von Niko Model und ist ein Resin-Modell. Es wird dort als Koza Maru geführt, dies war nur ein weiterer Name für das Schiff. Der Guss vom Modell war sehr gut und erfordert nur wenig Nacharbeit. Allerdings hat der Bausatz auch einige Fehler. So liegt dem Bausatz nur das 13 m-Chuhatsu-Landungsboot bei. Deswegen verwendete ich wieder das 14 m-Daihatsu-Landungsboot von Fivestar. Die beiden Geschützplattformen sind auch nicht ganz korrekt. So hatte diese keinen Splitterschutz, wie im Bausatz, sondern diese bestand aus den Munitionsschränken für die 7,6 cm-Flak. Darum entfernte ich diese und ersetzte diese durch Plastikklötze und dort wo eine Bordwand war, durch Papierstreifen. Auch hatte die Takatsu Maru nur sechs Geschütze, diese bedeutete, dass ich den angedeutete Tretrost entfernte und ritzte die Holzstruktur neu ein. An der Stelle kamen je zwei 25 mm-Einzelflak hin. Insgesamt bestand die leichte Flak nur aus Einzelgeschützen und nicht wie angegeben auch teilweise aus Zwillingsgeschützen. Ich ersetzte diese komplett durch geätzte Flak von AKA Model. Dazu kamen neue 7,6 cm-Geschütze und mittlere Mörser von Fivestar. Genauso wieder für allerlei Holzkisten, Munitionskisten und Fässer ebenso von Fivestar. Die oberen Masten waren auch kürzer und dicker als im Bausatz beigelegt, entsprechend den Bildern habe ich diese neu aufgebaut. Die Kranausleger sind auch neu aus Messingrohr entstanden, damit diese stabiler sind und auch weil die beigelegten aus Resin total verzogen waren.
Quellen: Wikipedia, www.combinedfleet.com
Christian Höltge