Das Original
Die Bell AH-1W "Super Cobra" ist eine Weiterentwicklung für die Marines der AH-1 "Cobra", die seit dem Vietnamkrieg bei der Army im Einsatz stand. Während die US Army die Cobra später durch die AH-64 Apache ersetzt hat, steht die Super Cobra immer noch bei den Marines (und diversen anderen Streitkräften) im Einsatz.
Die modernste Version, die AH-1Z "Viper", ist seit 2010 offiziell einsatzbereit, weist aber gegenüber der AH-1W doch einige Unterschiede auf, so besitzt diese beispielsweise einen Vierblatt-Rotor und eine neue Optronik-Kugel. Die detaillierte Geschichte würde hier den Rahmen etwas sprengen, und ich weise wie so oft auf die entsprechende Wikipedia-Seite.
Das Modell
Die AH-1W Cobra wurde 1987 von Italeri auf den Markt gebracht, und von Revell und Tamiya neu aufgelegt. Am Modell mussten ein paar Sachen geändert werden, um eine Desert-Storm-Cobra zu werden. Am aufwändigsten war die Neugestaltung der Triebwerksauslässe. Dazu musste das fehlende Volumen mit Sheet und Spachtel ergänzt werden. Neuere AH-1W (und die Nachfolgemuster) weisen horizontal angebrachte Auslässe auf. Diese gibt es bei Olimp Models unter der Bestellnummer ORA72-07.
Weiterhin habe ich das Modell neu graviert, und im Cockpit ein paar kleine Sachen wie Sitzgurte oder ein paar Kabel ergänzt. Durch die grossen Scheiben sieht man gut in diesen leider vernachlässigten Bereich. Filigrane runde Teile, wie den Schutzbügel der Zielgeräte oder den Hecksporn habe ich aus gezogenem Gussast neu gebaut, da die Spritzgusstechnik bei solchen Teilen an ihre Grenzen stösst. Zum Einsatz kamen ausserdem geätzte Kabelschneider von Airwaves. Der Infrarotstörer konnte entfernt werden, da dieser am Original nicht installiert war.
Als Bemalungsvariante habe ich mich für die Desert-Storm-Version entschieden, die im Bausatz enthalten ist. Der Sandton wurde vor Ort über die dunkelgrauen und grünen Bereiche bemalt, so dass ein interessanter Zweifarbenanstrich entstand, der nicht gerade standard ist. Auch die Hoheitszeichen wurden teilweise übermalt. Der Sandton besteht aus Revell Ocker und Weiss, Acrylfarben geairbrushed. Bei der Alterung war ich etwas zurückhaltend, im Wesentlichen habe ich einfach wenig Russ über den Heckbereich geairbrushed. Die Farbe beim Original ist schnell verwittert, so dass man an diesem Modell auch gut etwas extremere Techniken ausprobieren könnte. Dies wäre eigentlich ein ideales Objekt, um die Haarlack-Methode auszutesten.
Die typische, sehr schmale Silhouette der Cobra.
Fazit
Naja, ein Bausatz, das schon einige Jahre auf dem Buckel hat, und doch einiges an Arbeit benötigt, um ein schönes Modell zu werden. Wer nicht unbedingt eine späte Cobra haben muss, ist mit der Vietnam-Variante von Special Hobby (die auch von Revell neu aufgelegt wurde) besser bedient.
Alex