Hersteller: Hasegawa
Maßstab: 1:48
Bausatznummer: P19
Geschichtliches
Die F-14 sollte dank "Top Gun" eigentlich jedem bekannt sein. Der Prototyp hatte am 21.Dezember 1970 seinen Erstflug, und die Auslieferung an die Navy begann im Oktober 1972. Als Abfangjäger war die F-14 nie wirklich gut, ihre Stärke war der Einsatz der AIM-54 "Phoenix", eine Langstrecken-Luft-Luft-Lenkwaffe, am Schluss ihrer Einsatzzeit auch als Bomber ("Bombcat") und Aufklärer. Mit der Indienststellung der Super Hornet und der Ausserdienststellung der AIM-54 zeichnete sich das Ende der F-14 ab. Am 8. Februar 2006 landete zum letzten Mal eine Tomcat auf einem Flugzeugträger, und eine Ära ging damit zu Ende. Nur der Iran betreibt noch eine Flotte von ca. 60 flugbereiten F-14, die sie vor der Revolution erhalten haben.
Der Bausatz
Hasegawa hat mit diesem Modell ganze Arbeit geleistet. Trotz des relativ günstigen Preises (ich habe damals gegen 35€ bezahlt) sind diverse Elemente vorhanden, die man sonst nur bei teureren Modellen findet, so zum Beispiel: Photoätzteile (für die Einstiegsleiter, die Rückspiegel und die "Klammern" am Cockpitrahmen), Weissmetallteile (Felgen) mit Gummiräder sowie ein sehr umfassender Decalbogen. Was leider Hasegawa-typisch nicht enthalten ist, ist die Bewaffnung. Es ist nur ein TARPS-Aufklärungsbehälter sowie die Zusatztanks vorhanden, aber keine Lenkwaffen. Da will Hasegawa den Verkauf ihrer "Zubehör-Kits" ankurbeln.
Es sind 4 verschiedene Versionen darstellbar:
- die ganz berühmte VF-84 "Jolly Rogers" (wer hat noch nie die schwarze Heckflosse mit dem Totenkopf gesehen?)
- von der gleichen Staffel das Flugzeug des "Commander Air Groups", (schwarzer Totenkopf auf grauem Grund)
- die etwas farbigere VF-31 "Tomcatters" (mit dem Kater Felix, der eine Bombe trägt) sowie
- eine F-14 der VF-74 "Be-Devilers", die sehr unspektakulär grau in grau daherkommt.
Das Modell wurde für die Verwendung in einem Diorama geplant, so sind einerseits die Pilotenfiguren enthalten, und von den Möglichkeiten her wurde alles in Betracht gezogen, was auf einem Flugzeugträger passieren wird: So ist zB das Bugfahrwerk in zwei Versionen vorhanden. Einmal mit hochgezogener Katapulthalterung, und einmal mit gesenkter. Auch kann das Bugrad in eingelenkter Position dargestellt werden. Wer ein typischer "Cat Shot"-Diorama machen möchte, freut sich über solche durchdachte Details. Weitere Optionen sind offene Luftbremsen, abgesenkte Landeklappen und Vorflügel, sowie offene oder geschlossene Schubdüsen. So ist eigentlich jede Situation auf dem Flugdeck darstellbar. Dafür ein dickes "Bravo" an Hasegawa! Die Detaillierung ist gut, und die Passgenauigkeit habe ich als gut in Erinnerung (bis auf das Hauptfahrwerk, da musste kräftig Material abgetragen werden, damit alles gepasst hat). Auch die Flügelbefestigung ist nicht optimal gelöst.
Das Modell
Ich entschloss mich, die Version der VF-31 zu bauen, weil ich den Felix einfach sympathisch finde. Das Modell stammt noch aus meinem modellbautechnischen Frühmittelalter, und ich kannte diverse Techniken noch nicht. So habe ich den Gussgrat auf der Cockpitscheibe nicht entfernt, und auch die Decals silvern so stark wie es nur möglich ist. Kein Preshading, keine betonten Blechstösse, gar nichts, was man irgendwie als "höhere Modellbauschule" bezeichnen könnte. Zusammenkleben, bemalen, Decals drauf und fertig. Heute würde ich manches anders machen... das hervorragende Modell hat es auch verdient!
Fazit: sehr gutes Modell. Wer ein F-14-Diorama machen möchte, ist damit perfekt bedient.