Die sieben Schlachtkreuzer der Kaiserlichen Marine – Von der Tann, Moltke, Goeben, Seydlitz, Derfflinger, Lützow und Hindenburg – waren die modernsten und stärksten deutschen Schiffe der Epoche. Während der Schlacht auf der Doggerbank und der Skagerrakschlacht erlitten sie die meisten Verluste bei den Besatzungen und dem Material. Trotz schwerer Beschädigungen sank nur eines, SMS Lützow.
Im Vergleich zu den britischen Schiffen wurde beiden deutschen Schiffen mehr Wert auf Panzerung gelegt. Die Schiffe stellten eine bemerkenswerte Leistung des Schiffsbaus dar.
Die Seydlitz wurde am 30. März 1912 auf der Werft Blohm & Voss vom General der Kavallerie von Kleist getauft.
Im Sommer 1914 geleitete sie die Yacht SMS Hohenzollern nach Norwegen, die Fahrt wurde wegen des drohenden Kriegsausbruchs vorzeitig abgebrochen.
SMS Seydlitz nahm an der Schlacht auf der Doggerbank am 24. Januar 1915 als Teil der 1. Aufklärungsgruppe unter Vizeadmiral Hipper zusammen mit den Schlachtkreuzern Derfflinger und Moltke sowie dem Panzerkreuzer Blücher teil. Während Schlacht traf eine 34,3 cm-Granate die Munitionskammer von Turm D, wobei 6000 kg Pulver in wenigen Minuten verbrannten und die gesamte Turmbesatzung innerhalb von Sekunden getötet wurde. Die Sektion III, d.h. der Bereich der achteren beiden Türme und deren Munitionskammern, konnte durch Pumpenmeister Wilhelm Heidkamp geflutet werden, wodurch das Feuer gelöscht und das Schiff gerettet werden konnte. Dem Geschwader unter Hipper gelang es der überlegenen britischen Flotte unter Verlust der Blücher zu entkommen. Von der Besatzung der Seydlitz verloren durch die Schlacht 165 Mitglieder der Besatzung ihr Leben.
Am 24. April 1916 lief das Schiff bei einem Angriff auf Yarmouth and Lowestoft auf eine Mine.
Als Teil von Hippers 1. Aufklärungsgruppe nahm Seydlitz am 31. Mai 1916 an der Skagerrakschlacht teil. Zusammen mit Derfflinger versenkte sie den britischen Schlachtkreuzer HMS Queen Mary.
Während der Schlacht erhielt sie 21 schwere Treffer sowie zwei Treffer durch mittlere Artillerie und einen Torpedotreffer in den Bug. Mit etwa 5300 Tonnen Wasser an Bord erreichte das Schiff schwer beschädigt am 1. Juni 1916 Wilhelmshaven. Da der Bug zu tief im Wasser lag und das Deck schon überspült wurde, musste sie zeitweise rückwärtsfahren.
Am 19. November 1918 wurde die Hochseeflotte, darunter auch Seydlitz und über 70 andere Schiffe, gemäß den Waffenstillstandsbestimmungen in alliierte Häfen überführt. Am 21. Juni 1919 versenkten sich zehn Schlachtschiffe, fünf Schlachtkreuzer (unter ihnen die Seydlitz), fünf Leichte Kreuzer und 45 Torpedoboote in Scapa Flow selbst. Seydlitz wurde 1928 von einer britischen Abwrackfirma gehoben und 1930 in Rosyth abgewrackt.
Mein Modell zeigt die SMS Seydlitz nach den Reparaturen im Zustand von 1917.
Bernd Villhauer/ Erin Rupp
(Übersetzt aus dem Englischen von Lars)