31.05.1916 - 100 Jahre Skagerrakschlacht/Battle of Jutland
19:45 am 31. Mai 2016: schloss die deutsche Schlachtflotte die erste Gefechtskehrtwende ab, um sich aus der Umklammerung durch die britische Flotte zu befreien (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Das Schlachtschiff SMS König war an der Spitze der deutschen Schlachtflotte gestanden und stand so unter Beschuss von zahlreichen britischen Schlachtschiffen, da es der britischen Flotte gelungen war, dass T zu kreuzen (siehe Karten hier und hier). Die König erhielt in dieser Phase acht Treffer. In dieser Situation befahl Scheer auf der SMS Friedrich der Große den Rückzug, wobei jedes deutsches Schlachtschiff gleichzeitig wendete, so dass die Flotte schnell wieder außerhalb der Reichweite der britischen Geschütze war (siehe Karten hier, hier und hier).
Das Original
Das deutsche Schlachtschiff (Linienschiff) SMS König war das Typschiff ihrer Klasse. Die König-Klasse war eine Weiterentwicklung der Kaiser-Klasse. Sie fiel etwas größer aus und hatte eine wesentliche bessere Aufstellung der schweren Artillerie. Statt der zwei Flügeltürme mittschiffs der Kaiser-Klasse, stand bei der König-Klasse mittschiffs nur noch ein Turm, dafür waren nun auch vorne zwei Türme übereinander angeordnet. Die Zahl der schweren und mittleren Geschütze blieb ansonsten unverändert. Im Vergleich zu Schlachtschiffen anderer Marinen der gleichen Epoche war der Kaliber der schweren Artillerie relativ gering. Von der Klasse wurden 1911-15 vier Schiffe gebaut: König, Großer Kurfürst, Markgraf und Kronprinz.
Die König wr 175,4 m lang, 29,5 m breit und verdrängte 28.600 t. Der Antrieb erfolgte über zwölf Kessel und drei Dampfturbinensätze, die 43.300 PS leisteten, womit 21 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 1218 Mann.
Bewaffnung
10 x 30,5 cm L/50 (fünf Zwillingstürme)
14 x 15 cm L/45 (Einzellafetten)
8 x 8,8 cm (Einzellafetten)
5 x 50 cm Torpedorohre
Die König wurde 1911-14 auf der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven gebaut und gehörte während des Kriegs zum III. Geschwader, deren Flaggschiff es war. Vor der Skagerrakschlacht war sie an mehreren Operationen beteiligt, bei denen sie aber nie in Kämpfe verwickelt war.
In der Skagerrakschlacht fuhr die König als Flaggschiff von Paul Behncke an der Spitze der Schlachtflotte sowohl während des ersten als auch des zweiten Aufeinandertreffens mit der Grand Fleet. Aufgrund dieser Position wurde sie besonders schwer unter Beschuss genommen und erhielt einen 38,1 cm- und neun 34,3 cm-Treffer, durch die 45 Mann getötet und 27 verwundet wurden. Mit einem schweren Wassereinbruch fuhr sie am Ende der Flotte während der Nachtgefechte und konnte erfolgreich Wilhelmshaven erreichen. Die Reparaturen wurden in 50 Tagen abgeschlossen.
Im August 1916 war die König an einem großen Flottenvorstoß gegen die britische Küste beteiligt, bei dem es aber zu keiner Gefechtsberührung kam. Im Oktober 1917 war sie am Unternehmen Albion beteiligt, der Invasion der baltischen Inseln. Sie beschoss Küstenbatterien. Am 17. Oktober beschädigte sie in der Schlacht im Moon-Sund das russische Schlachtschiff Slawa so schwer, dass dieses von den Russen aufgegeben werden musste. Am 26. Oktober lief sie beim Rückmarsch auf und musste deshalb in die Werft. Danach wurde sie wieder mehrfach als Rückhalt für leichte Kräfte verwendet. Im April 1918 war sie am letzten Vorstoß der Hochseeflotte beteiligt.
Nach dem Matrosenaufstand in Wilhelmshaven im Oktober 1918, der den letzten Einsatz der Hochseeflotte verhinderte, wurde die König mit dem III. Geschwader nach Kiel verlegt. Dort beteiligte sich ihre Mannschaft an der Meuterei und den Beginn der Novemberrevolution.
Die König wurde mit den meisten anderen Schiffen der Hochseeflotte im November 1918 nach Scapa Flow verlegt. Dort wurde sie am 21. Juni 1919 mit dem Rest der Flotte selbst versenkt. Das Wrack wurde nicht gehoben und liegt heute noch mit dem Kiel nach oben auf dem Grund von Scapa Flow.
Das Modell
Das Modell des Schlachtschiffs SMS König wurde im Maßstab 1/700 aus dem Bausatz von Kombrig gebaut.
Bernd Villhauer
(Text über Original von Lars)