Modell: German Battleship Gneisenau 1940 (Deluxe Edition)
Hersteller: FlyHawk
Maßstab: 1/700
Material: Polystyrol (Spritzguss), Ätzteile (Messing), gedrehte Rohre und Masten, Abziehbilder
Art.Nr.: FH 1149S
Preis: 68,60 € bei NNT
Das Original
Das Schlachtschiff Gneisenau war das Schwesterschiff der Scharnhorst. Sie wurde am 21. Mai 1938 durch den damaligen Kapitän zur See Förste in Dienst gestellt. Als Schwesterschiff der Scharnhorst unterschied sie sich nur unwesentlich von dieser. Lediglich in der Seitenansicht konnte man die Gneisenau durch den am Schornstein angebrachten Großmast erkennen.
Die Gneisenau war zusammen im April 1940 mit der Scharnhorst beim Unternehmen Weserübung zugegen. Dort erhielt sie einen schweren Treffer in den Vormars durch den britischen Schlachtkreuzer Renown. Beiden Schiffe konnten aber nach Deutschland zurückkehren. Am 4. Juni 1940 kehrten beide Schiffe im Unternehmen Juno nach Norwegen zurück. Dort versenkten Sie den britischen Flugzeugträger Glorious und die zwei Zerstörer Ardent und Acasta. Nach dem die Scharnhorst einen Torpedotreffer erhalten hatte, musste die Schiffe nach Trondheim zur Reparatur fahren. Als die Gneisenau zusammen mit der Admiral Hipper am 20. Juni aus Trondheim auslaufen wollte, traf ein Torpedo die Gneisenau und riss ein großes Loch den Bug. Daraufhin musste die Gneisenau zurückkehren und wurde notdürftig repariert. Nach einer weiteren Reparatur erfolgte ein Durchbruchsversuch in den Atlantik im Dezember 1940. Nach Seeschäden mussten die Schiffe diesen abbrechen.
Im Januar 1941erfolgte ein erneuter erfolgreichen Durchbruch beim Unternehmen Berlin in den Atlantik. Beide Schiffe liefen im März den Hafen Brest zu einer Überholung an. Die Gneisenau versenkte dabei 66.500 BRT an Handelsschiffe. In Brest erhielt die Gneisenau einen Lufttorpedotreffer und auch Bombentreffer. Nach den Reparaturen liefen die Schwesterschiffe zusammen mit der Prinz Eugen beim Unternehmen Cerberus zurück nach Deutschland. Dabei erhielt die Gneisenau einen leichten Minentreffer.
Darauf sollte der Schaden in Kiel behoben werden. Da die Werftliegezeit auf nur zwei Wochen veranschlagt war, wurde die Munition nicht von Bord gebracht. Bei einen Luftangriff in der Nacht vom 26. auf den 27. Februar 1942 wurde die Gneisenau getroffen und traf die Pulverkammer vom Turm Anton. Das gesamte Vorschiff brannte aus und die Gneisenau fuhr zur Aufrüstung nach Gotenhafen. Dort sollte sie um 10 m verlängert werden und die Drillingstürme durch 38-cm-Zwillingstürme ersetzt werden. Die Arbeit daran wurde noch begonnen, aber mit dem Außerdienststellungsbefehl für alle schweren Einheiten der Kriegsmarine wurden die Arbeiten im Februar 1943 eingestellt.
Technische Daten:
Deutsche Werke Kiel
Baunummer 235
Stapellauf 8.12.1936
Indienststellung 21.05.1938
Länge 229,80 m
Breite 30,00 m
Tiefgang 9,90 m
Besatzung 1669 Mann
Verdrängung Standard 32.100 tons
max. 38.100 tons
Antrieb
12 Wagner-Hochdruck-Heißdampf-Wasserrohr-Kessel 3 Satz BBC Getriebeturbinen
Antriebsleistung 125.000 WPS (Konstruktion)
160.050 WPS (max.)
Geschwindigkeit 31,00 kn (Konstruktion)
31,65 kn (Meilenfahrt)
Reichweite 7100sm / 19 kn
Bewaffnung (1943)
9 x 28 cm L/54,5 C 34 in 3 Drillingstürme
8 x 15 cm L/55 C 28 in Doppeltürmen
4 x 15 cm L/55 C 28 in Einzellafetten MPL 35
14 x 10,5 cm L/65 C 33 in 7 Doppellafetten C 33
16 x 3,7 cm L/83 in 8 Doppellafetten C 30
10 x 2 cm L/65 C 38 in Einzellafetten
6 x 533 mm Torpedorohre in 2 Drillingssätzen
Der Bausatz
Nach dem Öffnen der Schachtel (vergleiche Besprechung des Schwesterschiffs Scharnhorst) werden dicht geschichtete Teile sichtbar. 35 Spritzrahmen sind teilweise in zweier Gruppen und elf Einzelteile, jeweils in dünne Plastiktütchen eingeschweißt. Der Rumpf mit seinen vier Teilen ist extra in geschäumte Folie gewickelt und an den Enden nochmals umgeschlagen. Des Weiteren sind ein Metallgewicht, eine Abdeckfolie, zwei kleine Ätzteilplatinen, ein kleiner Abziehbilderbogen und die Bauanleitung im Bausatz enthalten. Alle Teile sind perfekt verpackt und heil angekommen.
Als Bestandteil der Deluxe Edition sind zwei zusätzliche Ätzteilplatinen, gedrehte Rohre für die Masten, 28 cm, 15 cm und 10,5 cm Geschütze sowie Messingstangen beigefügt. Dafür liegt auch eine separate Bauanleitung mit bei. Die zwei Anleitungen erschweren etwas den Bau, da man beide immer parallel betrachten muss, allerdings ersetzen bzw. ergänzen die Ätzteile die Plastikteile und es bleiben somit große Umbauarbeiten aus.
Das Schiff stellt den Bauzustand von 1940 da und entsprechend ist die Bemalungsanleitung auch für das Unternehmen Juno. Es lassen sich aber auch andere Bauzustände wählen vom Einbau des Atlantikbuges 1939 bis zum Einlaufen in Brest nach dem Unternehmen Berlin 1942. Für das Unternehmen Berlin liegt der zusätzliche Flakstand bei zusätzlichen Ätzteilplatinen der Deluxe Edition bei und allerdings fehlt im Bausatz ein Flakvierling dafür.
Die Bauteile sind filigran ausgeführt und wo es geht, sind die Aufbauten einteilig ausgeführt. Diese Spachtelorgien, die man z.B. von den mehrteiligen Aufbauten von Trumpeter kennt, bleiben somit erspart. Andererseits sind viele kleine Teile wie Munitionskisten oder Entfernungsmesser anzubringen. Die hohe Qualität dieses Bausatzes hat so seinen Preis. Für den Rumpf liegen eine Wasserplatte und ein Unterwasserschiff bei.
Als nettes Gimmick liegen Masken bei, um die Fliegerkennungen am Bug und Heck aufzulackieren. Nur die Kreuze müssen aus Einzelteile als Decal aufgebracht werden. Weitere Decals sind für die Flugzeugmarkierungen, die Flaggen und die Wappen der Gneisenau vorhanden.
Die Anleitung
Die Bauanleitung von FlyHawk in „Tapetenform“ ist wie üblich mit Darstellung der Bausatzteile, Piktogrammen und vielen dichtgepackten Skizzen versehen. Wie erwähnt liegt eine zweite Anleitung für die zusätzlichen Ätzteilplatinen und Messingteile bei.
Fazit
Mal wieder ein super Bausatz von Flyhawk. Damit hat der alte Bausatz von Tamiya aus den 70er Jahren endlich ausgedient. Und Flyhawk hat mit der Scharnhorst, Gneisenau, angekündigter Tirpitz und Bismarck die deutschen Dickschiffe abgedeckt. Der Bausatz ist damit für den Liebhaber dieser Schiffe ein unbedingtes Muss, egal ob in der Standard Edition oder Deluxe Edition.
sehr empfehlenswert
Christian Abraham