Fregatte Peder Skram

Modell: Danish Guided Missile Frigate Peder Skram 1/700
Hersteller: Masters of Military auf Shapeways
Maßstab: 1/700
Material: 3D-Druck (Smooth Fine Detail Plastic)
Art.Nr.: PGSC449NY
Preis: 49,66 €

Das Original

Die dänische Fregatte Peder Skram (F 352) ist das Typschiff einer Klasse von zwei Schiffen, die 1964-67 gebaut wurden. Peder Skram und ihr Schwesterschiff Herluf Trolle (F 353) waren die stärksten Einheiten der dänischen Marine während des Kalten Kriegs. Sie wurden im Rahmen eines Abkommens mit den USA gebaut, wobei diese für 50% der Baukosten aufkamen. Ihre Aufgaben waren die Bekämpfung von Schiffen, Flugabwehr sowie die Leitung der eigenen Kräfte. Sie waren für den Einsatz in Ost- und Nordsee sowie im östlichen Atlantik gedacht. Um die Anschaffungskosten zu reduzieren, wurden nur veraltete halbautomatische 12,7-cm-Geschütze eingebaut und die U-Jagdbewaffnung beschränkte sich auf ebenso veraltete Wasserbomben. Sie gehörten zu den ersten Kampfschiffen mit Gasturbinen als Antrieb.

Die drahtgesteuerten Torpedos, Teil ihrer Anti-Schiffsbewaffnung, waren bei Fertigstellung noch nicht verfügbar und wurde erst 1973 eingebaut. 1977-79 wurden beide Schiffe modernisiert. Der zweite 12,7-cm-Turm wurde durch zwei Harpoon-Anti-Schiffsraketenstarter ersetzt und achtern wurde ein Sea Sparow-Flugabwehrraktenstarter eingebaut, wofür die Wasserbombenablaufgestelle unter Deck verlegt wurden. Durch die Nachrüstung mit Lenkwaffen wurden die Anti-Schiffs- und Flugabwehrfähigkeiten deutlich verbessert, die U-Jagd-Fähigkeiten blieben begrenzt. Aus Einsparungsgründen wurden beide Schiffe schon 1988 außer Dienst gestellt und 1990 gestrichen. Peder Skram ist als Museumschiff erhalten.

Peder Skram ist 112,7 m lang, 12,0 m breit und verdrängte nach dem Umbau 2425 t. Der Antrieb erfolgte durch zwei Dieselmotoren mit zusammen 4800 PS, mit denen 16 kn erreicht wurden, oder zwei Gasturbinen mit 44.000 PS, womit bei den Probefahrten 32,7 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 180 Personen (vor dem Umbau 207).

Bewaffnung 1973
4 x 12,7 cm L/38 M/60 LvSa2 (zwei Zwillingstürme)
4 x 4 cm L/70 Bofors M/48 LvSa (vier Einzellafetten)
4 x 53,3 cm Torpedorohre (zwei Zwillingsrohre für TP61-Torpedos oder modernisierte T1 (G7))
8 Wasserbomben

Bewaffnung 1988
2 x 12,7 cm L/38 M/60 LvSa2 (ein Zwillingsturm)
4 x 4 cm L/70 Bofors M/48 LvSa (vier Einzellafetten)
4 x 2 cm L/70 Oerlikon M/42 LvSa (vier Einzellafetten)
8 Harpoon-Antischiffs-Raketen (zwei Vierfachstarter)
1 Sea Sparrow Mk 29 Achtfach-Flugabwehrraketenstarter
4 x 53,3 cm Torpedorohre (zwei Zwillingsrohre für TP61-Torpedos oder modernisierte T1 (G7))
8 Wasserbomben

Peder Skram wurde 1964-66 von der Helsingør Skibsværft in Helsingør gebaut. Ihr Heimathafen war Kopenhagen. Sie war öfters Teil der NATO-Einheit STANAVFORLANT (1974, 1976-77, 1980-83 und 1986). Sie besuchte u.a. 1966 die USA und 1975 Leningrad. Am 6. September 1982 feuerte sie versehentlich - durch einen Herstellerfehler bedingt - eine Harpoon-Rakete ab, die in Lumsås eine Ferienhaussiedlung traf und vier Häuser zerstörte und 130 beschädigte - glücklicherweise außerhalb der Urlaubszeit, so dass niemand verletzt wurde. 1988 wurde Peder Skram außer Dienst gestellt und 1990 aus der Marineliste gestrichen. 1992 wurde sie an einen Verein verkauft, der sie als Museumsschiff erhalten wollte. Sie wurde 1996 an ihren heutigen Liegeplatz in Holmen gebracht und ist seit 2008 dort Museumsschiff.

Der Bausatz

Masters of Military bietet auf Shapeways ein 3D-gedrucktes Modell der Peder Skam im Zustand nach dem Umbau von 1977-79 an, sowohl im Maßstab 1/700 als auch 1/600.

Der Ruf wurde komplett mit Aufbauten und Masten sowie vielen Details wie Feuerleitgeräten, Harpoon-Startern, Torpedorohren und Rettungsinseln gedruckt. An einem Rahmen, der unten an den Rumpf gedruckt wurde, finden sich weitere Kleinteile. Der Rumpf ist bei einigen Exemplar bananenförmig geliefert worden, so auch bei meinem. Shapeways empfiehlt eine Behandlung mit heißen (ca. 80 °C) Wasser, um den Rumpf wieder gerade zu biegen.

Der Rumpf ist guter Qualität gedruckt. Insbesondere an den Rumpfseiten und den Decks sieht man etwas die Spuren des Druckprozess. Die Abmessungen und die Form ist vorbildgetreu, der deutliche Deckssprung und der Knickspant am Bug sind gut wiedergegeben.

Einige Teile kann man verfeinern, so die Peilantenne und den Navigationsradar auf der Brücke und die Rahe an den Masten.

An dem extra, unten am Rumpf angedruckten Rahmen, findet man 12,7-cm-Türme, 4-cm-Geschütze, Sea Sparrow-Starter, Beiboot, Kräne, Leuchtraketenwerfer, Radarantennen und die Mastspitze. Für die meisten Teile liegen zusätzliche, nicht benötigte Exemplare bei.

Die Geschützrohre kann man eventuell durch Messingrohre austauschen. Eine Herausforderung sind die CWS-2 (AWS.1)- und CWS-3-Radarantennen, im Original gitterartige Strukturen. Diese Antennen, meines Wissens beim Original vom britischen Hersteller Plessey, kann man besser durch Fotoätzteile darstellen.

Eine Anleitung liegt nicht bei, ist bei den wenigen Teilen aber auch nicht notwendig. Man kann sich beim Zusammenbau z.B. an den Fotos des Museumsschiffs (siehe Links unten) orientieren.

Quellen

Fazit

Die dänische Fregatte Peder Skram von Masters of Military ist eine willkommene Neuheit, um die stärkste Einheit der dänischen Marine aus dem Kalten Krieg und das heutige Museumsschiff bauen zu können. Das Modell ist vorbildgetreu und gut detailliert. Es kann an einigen Stellen, z.B. die Geschützrohre und Radarantennen, weiter verfeinert werden. Insgesamt ist der Bausatz

empfehlenswert

Lars