Modell: Zerstörer Z-25 1944
Hersteller: Trumpeter
Maßstab: 1/700
Material: Polystyrol
Art.Nr.: 05787
Preis: ca. 18 Euro
Das Original
Die Entwürfe für die ersten deutschen Nachkriegszerstörer gehen auf das Jahr 1932 zurück und orientierten sich mit ihren Daten, 1100 t Verdrängung, 3x 12,7 cm und 35 kn, an den letzten Kriegsentwürfen der kaiserlichen Marine und lagen eher im Bereich der späteren Torpedoboote der Raubtier-/Raubvogel-Klasse.
Nach dem Abschluss des deutsch-britischen Flottenabkommens 1935 fielen die Beschränkungen des Versailler-Vertrages und es erfolgte die Inbaugabe der ersten Schiffe der Klassen 1934/1934A/1936, welche die Schiffe von Z1 - Z22 umfassten. Auf diese Schiffe folgte bald der Entwurf und Bau der Zerstörer Typ 1936A. Bei diesen wurde, zugunsten einer erhöhten Artilleristischen Schlagkraft, vom bewährten 12,7 cm Kaliber abgegangen und erstmals auf Schiffen dieser Größenordnung eine 15 cm Batterie aufgestellt.
Da es mit den neu entworfenen 15 cm Zwillingslafetten zunächst Probleme gab wurden die Schiffe mit einer Bewaffnung von 4x 15 cm fertiggestellt um später umgerüstet zu werden. Bereits die Zerstörer 1934/1934A hatten damit zu kämpfen, dass sie sehr „nasse“ Schiffe waren und bereits bei moderater See viel Wasser übernahmen.
Bei den Schiffen des Typs 1936/1936A trat dies auf Grund des angewachsenen Gewichts der Artillerie noch stärker zu Tage, vor allem nach der sukzessive erfolgten Umstellung auf die Doppellafette auf der Back.
Auf Grund dessen waren sie nur beschränkt einsetzbar und konnten die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen, zumal die gewählte Antriebsart in Form einer Hochdruckheißdampfanlage auf Grund ihrer Komplexität ebenfalls sehr hohe Anforderungen an den Ausbildungsstand des Personals stellte, welcher kriegsbedingt nicht immer gewährleistet werden konnte. Somit lagen die Schiffe dieser Klassen oftmals unnötig lange in den Häfen fest.
Der Zerstörer Z 25 wurde im November 1940 als dritte Einheit des Typs 1936A Indienstgestellt und fuhr zunächst mit einer Bewaffnung von 4x 15 cm SK in Einzelaufstellung, 2 Vierlings-Torpedorohrsätzen sowie einer wechselnden Anzahl an 3,7 cm und 2 cm Flak.
Im Juni 1941 folgte nach Erlangung der Einsatzbereitschaft die Verlegung nach Norwegen, wobei es auf der Verlegungsfahrt zu einer Grundberührung mit Schäden an beiden Propellern und dem Bb-Schlingerkiel kam. Im Anschluss an die Beseitigung der Schäden bei der Deschimag in Bremen wurde Z 25 Ende 1941 der Baltenflotte zugeteilt. Bei einer Unternehmung im Dezember des gleichen Jahres im Weißen Meer kam es zur Feindberührung mit britischen Streitkräften, welche zum Abbruch der geplanten Minenunternehmung führte, so dass diese erst im Januar durchgeführt werden konnte.
Im Anschluss daran verlegte Z 25 nach Brest und nahm am Kanaldurchbruch von Scharnhorst, Gneisenau und Prinz Eugen teil um danach den Prinzen weiter nach Norwegen zu geleiten, wo Z 25 vorerst verblieb. Im Zuge der dortigen Operation bekam auch Z 25 erneut Feindberührung mit britischen Streitkräften.
Im Mai 1942 erfolgte in Wesermünde die Umrüstung auf die 15 cm Doppellafette, nach deren Abschluss gemeinsam mit dem leichten Kreuzer Nürnberg erneut der Marsch nach Norwegen erfolgte. Allerdings musste Z 25 auf Grund von Störungen an der Antriebsanlage 1943 erneut in die Werft und verblieb nach dem Verlassen derselben in der Ostsee. Hier erfolgten sowohl Mineneinsätze als auch Einsätze zur Unterstützung des Heeres und zur Evakuierung von Militärpersonal an die sich im Januar 1945 Geleitdienst und Sicherung von Flüchtlingstransporten anschließt.
Das Kriegsende erlebte Z25 zusammen mit anderen Einheiten in Kopenhagen. Zunächst den Briten zugesprochen wurde er 1946 an die französische Marine übergeben, wo er bis zur Außerdienststellung 1958 als Hoche fuhr. Nach einer kurzen Verwendung als Hulk erfolgte dann 1961 der Abbruch.
Text zum Original von Mathias Carl
Quellen:
Koop/Schmolke - Die deutschen Zerstörer 1935 - 1945
Koop/Schmolke - Vom Original zum Modell - Die deutschen Zerstörer 1935 - 1945
Breyer - Marinearsenal Sonderband Heft 17 - Die deutschen Zerstörer im Einsatz 1939 - 1945
Jung/Abendroth/Kelling - Anstriche und Tarnanstriche der deutschen Kriegsmarine
Williamson - German Destroyers 1935 - 1945
Der Bausatz
Nachdem Trumpeter den Zerstörer Z 25 schon im Maßstab 1/350 herausgebracht hat, folgt nun der auf 1/700 herunterskalierte Bausatz. Im stabilen Stülpkarton sind sämtliche Spritzlinge in separate Plastiktüten eingeschweißt, besonders filigrane Teile sind zusätzlich mit Schaumstoff umwickelt. Durch diese vorbildliche Verpackung sind Transportschäden nahezu ausgeschlossen.
Von seinem großen Bruder hat dieser Bausatz viele gute Eigenschaften geerbt, die Abmessungen und Proportionen geben das Original sehr gut wieder. Auch die sehr spezielle Form des Unterwasserrumpfes am Heck ist vorbildgetreu.
Dem einteiligen Überwasserrumpf liegt eine Bodenplatte oder alternativ ein kompletter Unterwasserrumpf bei. Eine Trockenpassung zeigt keinerlei Probleme auf.
Zwangsläufig sind der Verkleinerung auf 1/700 ein paar Details zum Opfer gefallen, trotzdem ist die Detaillierung für diesen Maßstab immer noch sehr gut. Bereits aus der Schachtel läßt sich ein sehr ansprechendes Modell bauen. Besonders filigran sind die Masten ausgefallen, ein Ersatz durch Messingrundmaterial erscheint überflüssig.
Die Struktur des Brückendecks ist fein graviert und in seiner Beplankungsart ebenfalls korrekt wiedergegeben.
Die Fotoätzteile
Neben den Spritzlingen liegen dem Bausatz auch zwei kleine fotogeätzte Messingplatinen bei. Auf der ersten Platine sind die FuMo Radarantennen, die Schutzschilde der Flak sowie Rahen für die Masten enthalten. Man benötigt somit nur noch etwas generische Reling um das Modell weiter aufzuwerten. Die zweite Platine enthält den fotogeätzten Modellständer für das Vollrumpfmodell.
Die Anleitung
Auf insgesamt acht Seiten wird anschaulich mit Hilfe von Explosionszeichnungen der Zusammenbau erklärt. Eine zusätzliche Farbtafel gibt weitere Bemalungshinweise und listet die benötigten Farben der gängigen Hersteller auf.
Fazit
Trumpeter hat hier einen rundum gelungenen kleinen Zerstörerbausatz herausgebracht. Dank der kleinen Platine läßt sich bereits aus der Schachtel ein sehr ansprechendes Modell bauen. Aufgrund des einfachen Bemalungsschemas ist dieser Bausatz für Anfänger sehr empfehlenswert.
sehr empfehlenswert
Stefan
Wir danken Glow2B für das Bausatzmuster