Schlachtschiff USS North Carolina

Das Schlachtschiff USS North Carolina (BB-55) war das erste Schlachtschiff, das für die US Navy unter den Flottenverträgen gebaut wurde (also 17 Jahre nach dem letzten fertig gestellten Schlachtschiff) und das Typschiff einer Klasse von zwei 1937-41 gebauten Einheiten. Statt weiterer langsamer Schlachtschiffe entschied sich die US Navy, die North Carolina-Klasse als schnelle Schlachtschiffe zu bauen. Sie wurden ursprünglich mit 35,6-cm-Geschützen, einer Panzerung gegen solche Geschütze und mit der maximal erlaubten Standardverdrängung von 35.000 ts geplant. Nachdem Japan den Zweiten Londoner Flottenvertrag nicht unterzeichnet hatte, nutzten die USA eine entsprechende Klausel und rüsteten die North Carolina-Klasse mit 40,6-cm-Geschützen aus. Dies war noch möglich, während eine Verbesserung der Panzerung nicht mehr durchgeführt werden konnte. Dies war erst bei der folgenden South-Dakota-Klasse möglich.

North Carolina ist 222,1 m lang, 33,0 m breit und verdrängte voll beladen 45.500 t. Der Antrieb bestand aus acht Kesseln und vier Dampfturbinen, die zusammen 121.000 PS leisteten, womit 28 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 1800 Mann, die Bewaffnung aus neun 40,6-cm-Geschützen, zwanzig 12,7-cm-Flak sowie leichter Flak, die während des Kriegs stark verstärkt wurde. Es konnten drei Bordflugzeuge mitgeführt werden.

North Carolina wurde 1937-41 von der Marinewerft New York gebaut. Im Zweiten Weltkrieg diente sie anfangs im Atlantik, wurde aber dann in den Pazifik verlegt, wo sie u.a. in den Schlachten bei den Ost-Salomonen und der Philipinnensee sowie unterstützte diverse Landungen u.a. Gilbert- und Marshall-Inseln, den Marianen, Iwo Jima und Okinawa. Am 15. September 1942 wurde sie von dem japanischen U-Boot I-19 mit einem Torpedo beschädigt (mit einer Torpedosalve, der auch der Flugzeugträger USS Wasp und der Zerstörer USS O’Brien zum Opfer fiel). Nach dem Krieg wurde sie noch kurzzeitig als Schulschiff eingesetzt und dann 1947 außer Dienst gestellt. Verschiedene Umbaupläne wurden nicht realisiert und das Schiff 1960 gestrichen. Es konnte vor der Verschrottung gerettet werden und ist seit 1962 in Wilmington als Museumsschiff zu besichtigen.

North Carolina gehört zu den Museumsschiffen, die für den leichteren Zugang der Besucher an verschiedenen Stellen modifiziert wurde, u.a. wurden Eingänge in mindestens eine der Barbetten geschnitten. Man kann auf dem Schiff relativ viel sehen und auch mal selbst einen 4-cm-Vierling bewegen (Höhen- und Seitenrichtung per Handkurbel). Auf dem Schiff sind neben den normalen Flak auch noch ein älteres 2,8-cm-Geschütz (Fotogalerie) zu besichtigen, auch eine Kingfisher-Bordflugzeug ist auf einem der Katapulte zu sehen (Fotogalerie). Im Gegensatz zu einigen anderen Museumsschiffen ist auf der North Carolina kein Bereich, in dem Modelle ausgestellt werden. Nur im Empfangsgebäude kann man ein Modell der North Carolina besichtigen (Fotogalerie). Während des Besuchs wurde um das Schiff ein Kofferdamm gebaut, so dass man von diesem das Schiff heute von allen Seiten sehen kann.

Das Museumsschiff besuchte ich im Juni 2017:

Teil 2

Lars