Das deutsche U-Boot U 17 ist eine von 18 zwischen 1969 und 1974 für die Bundesmarine gebauten Einheiten der Klasse 206 - und das bisher einzige Exemplar der Klasse, das erhalten werden soll (abgesehen von dem israelischen U-Boot Gal, heute Museumsschiff in Haifa, der aus der Klasse 206 abgeleiteten Gal-Klasse, siehe Fotogalerie). Es soll als Museumsschiff im Technikmuseum Sinsheim ausgestellt werden, wofür es spektakulär über den Rhein auf einem Ponton nach Speyer transportiert wurde (wie auch schon U 9, das in Speyer zu besichtigen ist, siehe Fotogalerie). in Speyer soll es im Technikmuseum zum Museumsschiff umgebaut werden.
Die Klasse 206 wurde aus der Klasse 205 entwickelt und ist u.a. durch den erhöhten Bug mit dem besser angeordneten Sonar von der Klasse 205 unterscheidbar. Die Reichweite unter Wasser und die Feuerleitung wurden im Vergleich zur Vorgängerklasse verbessert. Der Einsatzzweck war die Bekämpfung von Schiffen und U-Booten, insbesondere in der flachen Ostsee. Minen konnten über einen Minengürtel transportiert und gelegt werden, so dass eine Minenladung nicht die Anzahl der mitgeführten Torpedos reduzierte. Die Klasse war aus nicht magnetisierbaren Stahl gebaut, um so schlechter detektierbar zu sein (für entsprechende U-Jagdsensoren und Minen). Zwölf der U-Boote wurden um 1990 zur Klasse 206A umgebaut und erhielten u.a. verbesserte Torpedos. Die sechs nicht modifizierten U-Boote wurden in der zweiten Hälfte der 1990er außer Dienst gestellt, die modernisierten U-Boote folgten 2004-11. Zwei der U-Boote wurden an Kolumbien verkauft, wo sie noch als ARC Intrépido (ex U 23) und ARC Indomable (ex U 24) in Dienst sind. Verkäufe von weiteren Einheiten an Indonesien und Thailand scheiterten. Die neben U 17 noch länger erhaltenen U 15, U 16 und U 18 wurden bereits verschrottet bzw. sollen zur Verschrottung verkauft werden.
U 17 ist 48,6 m lang, 4,6 m breit und verdrängt 450 t (498 t getaucht). Der Antrieb erfolgt über zwei Dieselmotoren und einen Elektromotor, der unter Wasser über Batterien betrieben wird. Mit 1500 PS wurden über Wasser 10 kn und unter Wasser 17 kn erreicht. Die Besatzung bestand aus 22-23 Personen. Die Bewaffnung bestand aus acht 53,3-cm-Torpedorohren, für die jeweils ein drahtgelenkter Torpedo zur Verfügung stand (zuletzt DM 2A3). Bis zu 24 Minen konnten an Minengürteln mitgeführt werden.
U 17 wurde 1970-73 von HDW in Kiel gebaut. Es gehörte zum 3. Ubootgeschwader in Eckernförde, zuletzt zum 1. Ubootgeschwader. 1989-91 wurde es bei HDW zur Klasse 206A modernisiert. 1997 überquerte es mit U 26 als erste deutsche U-Boote nach dem Zweiten Weltkrieg den Atlantik und übte mit Einheiten der US Navy. 2010 diente es im Mittelmeer im Rahmen der Operation Active Endeavour. Im gleichen Jahr wurde es außer Dienst gestellt und im Arsenal in Wilhelmshaven aufgelegt. 2021 wurde es nach Kiel überführt, wo die Batterien und Waffensysteme ausgebaut wurden, 2023 folgte die Überführung von Kiel nach Speyer.
Von der Klasse 206 gibt es von Revell einen Bausatz im Maßstab 1/144 (siehe Bausatzbesprechung), von OKB Grigorov Vollrumpfmodelle im Maßstab 1/350 (siehe gebautes Modell) und 1/700 sowie von NNT einen Bausatz eines Wasserlinienmodells (siehe Bausatzbesprechung).
Hier Fotos der U 17 auf einem vom Schubschiff Pieter van der Wees geschobenen Poton am 13. Mai 2023 in Köln auf den Weg von Kiel nach Speyer - begrüßt von einer gewaltigen Menschenmenge:
Lars