Gernot Hug
Hier möchte ich ein weiteres Modell vorstellen, dass man wohl nicht alle Tage zu sehen bekommt, es stammt aus dem Hause Hasegawa. Es ist aus der 1:450-Serie das berühmte japanische Schlachtschiff Yamato.
Die Yamato ist für mich das beste Schiff aus der Hasegawa 1:450 Serie, obwohl es auch seine Schwächen hat. Hasegawa hat es sich hier doch recht leicht gemacht und Schiffe, welche im Original zwar ähnlich waren von Rumpf und Decksaufbauten her, der Einfachheit halber in je einem Bausatz vermanscht. D.h. Bismark ist baugleich mit Tirpitz, Yamato ist baugleich mit Musashi.
So fehlt z. B. bei der Yamato ein großer Teil der Flakgeschütze mittschiffs, wobei die Detaillierung der Flaks und auch anderer Details am Schiff doch auch recht einfach gehalten ist.
Optional kann die Serie mit E-Motoren gebaut werden, was aber recht unschöne Spalten in Grand Canyon-Abmessungen im Schiffsdeck erscheinen lässt.
Da ich den Bausatz günstig erwerben konnte, habe ich mir, in Ermangelung eines passenden Ätzteilesatzes, die Railings in 1:450 von Eduard gegönnt, habe den Kran achtern,sowie die beiden kleinen Masten auf den Drillingstürmen hinter der Hauptartillerie aufgebohrt und zurecht geschnitzt, sowie zwei geätzte Radaranlagen aus der Restekiste angebracht. Zudem wurden die Plastik-Kabinenhauben der Bordflugzeuge entfernt und durch ein Stück, zurechtgeschnitzten klaren Gussast ersetzt und die Rohre der Hauptbewaffnung sowie sämtliche Bullaugen wurden aufgebohrt.
Die Takelung entstand aus gezogenem Gussast, lackiert habe ich mit Airbrush und Tamiya-Farben.
Gernot Hug
Hier möchte ich ein Modell vorstellen, dass wohl eher selten gebaut wird. Es handelt sich um dem US Flugzeugträger CVN-65 USS Enterprise der Firma Kangnam.
Der Träger ist problemlos zu bauen, nur die Flugzeuge sind ein wahrer Graus. Die Fahrwerksklumpen, die dort angegossen waren, sind einfach schrecklich. Sie wurden stellenweise von mir noch einigermaßen zurechtgeschnitzt. Auch die beigefügten F-14 Tomcats sind eher schlecht als recht, aber das Schiff an sich fand ich richtig gut zu bauen. Die Passgenauigkeit war gut, erhabene und versenkte Gravuren, ausreichend Details.
Der zweiteilige Rumpf (Bugteil und restlicher Rumpf) wird verschraubt wie auch daß Tamiya 1:350 Modell, der hierdurch anfallende Spalt wurde gespachtelt, geschliffen und Lackiert.
Die Tie-down-Points sind schon als ziemliche Krater aufs Flugdeck geprägt. Ich habe sie schon durch Abschleifen etwas gemindert, trotz allem gefallen mir diese Zurrpunkte besser, als z.B. die bei der Revell 1:720 Enterprise. Da wirkt das Flugdeck auf mich einfach nur pickelig. Bei der 1:350 Trumpeter Nimitz sind die Tie-Down-Points auch überdimensioniert. Allerdings sind sie bei Trumpeter versenkt.
Der Kangnam Enterprise merkt man meines Erachtens nach an, dass sie wohl einen Tamiya-Bausatz als Vorbild hatte, von dem sie runterscaliert wurde. Da findet man die gleichen Punkte auf dem Flugdeck (obwohl bei Tamiya das Flugdeck dreiteilig ist und hier einteilig).
Etwas ärgerlich ist, daß es keine Decals für das Flugdeck gibt, mit Ausnahme der Bordnummer. So muss man eben alle Markierungen per Hand aufpinseln. Dies verlangt vor allem im Bereich der Aufzugsmarkierungen eine ruhige Hand, um die gelb/rote Markierung nicht zu versauen.
Da es für dieses Schiff keinen passenden Ätzteilesatz gibt, hab ich mich an dem bedient, was ich noch auf Lager hatte (Relings und Netze für den Flugdeckrand von WEM in 1:600 und diverse andere Ätzteile von der 1:542 GMM Essex/Midway Class)
Gernot "Leo" Hug
Diesmal möchte ich einen wirklich betagten Bausatz von Airfix vorstellen, der auch beim großen E mittlerweile nur noch selten zu finden ist und zu erschreckend hohen Preisen versteigert wird. Es ist die 1:600 Airfix HMS Victorious.
Diesem Bausatz merkt man sein Alter nun aber doch schon an. Es gab hier Einiges zu spachteln, schleifen und Einiges passte so gar nicht. Auch hier habe ich wieder zum WEM Ultimate Modern Royal Navy Set 1 gegriffen und den Träger so etwas aufgewertet. Vor allem der Hauptmast gewinnt doch sehr im Vergleich mit seinem Plastik-Gegenstück.
Leider ist mir beim Aufbohren der Bullaugen an der Insel ein kleines Missgeschick passiert. Dort hat der Bohrer zwei der Bullaugen etwas zu groß aufgebohrt. Mal sehen, ob ich da noch mal mit Spachtel drüber gehe.
Ansonsten habe ich wieder hauptsächlich mit Airbrush und Tamiya-Farben lackiert. Auf eine Alterung des Flugdecks habe ich verzichtet, da ich auch hier das Meiste auf dem Flugdeck von Hand auflackieren musste, da für das Flugdeck keine Decals vorhanden sind.
Als Decal lagen nur die Nummern für die Insel und das "V" am Heck des Flugdecks bei. Und die waren im Laufe der Jahre schon erheblich vergilbt. Die restlichen aufgebrachten Decals stammen aus der Restekiste. Die Hubschraubermarkierungen stammen von einem 1:500 Trumpeter Flugzeugträger (USS John C. Stennis). Das starke Silvern der Decals hätte ich auf die bekannte Art (mit Klarlack vorbehandeln) vermeiden können, hatte aber schon mal kurz vorher so eine Lackierung in den Sand gesetzt und wollte nach der Abklebeorgie des Flugdecks kein Risiko mehr eingehen.
Ein Teil der Flieger gehört gar nicht auf den Träger, insbesondere der Tigermeet-Hubschrauber am Heck des Schiffes. Diese Lackierungen gab es zu dem Zeitpunkt als das Schiff noch in Dienst war vermutlich noch gar nicht. Da halte ich es mit Roberto Blanko: "Ein bisschen Spaß muss sein!"
Gernot "Leo" Hug
Um noch weitere, nicht so oft gezeigte Modelle vorzustellen, will ich einen "Exoten" zeigen. Es handelt sich um den alten Airfix-Bausatz des britischen Landungsschiffes HMS Fearless.
Obwohl der Bausatz schon einige Jährchen auf dem Buckel hat, findet man ihn trotz allem noch häufig bei Internet-Händlern.
Der Bau stellt keine großen Probleme dar, schön ist, dass man die Heckklappe beweglich bauen kann und so den Blick auf die beiden dem Bausatz beiliegenden Landungsboote freigibt.
Ich habe dem Bausatz neben den WEM-Ätzteilesatz (Ultimate modern Royal-Navy Set1) noch einige Helinettings beigefügt. Diese stammen ebenfalls von WEM.
Lackiert wurde überwiegend mit Airbrush und Tamiya-Farben.
Gernot "Leo" Hug
Angeregt wurde der Bau dieses Dioramas durch die Ankündigung von Revell, neben dem U-Boot in 1/72 auch das Flugboot BV 222 als Modell zu entwickeln. Dies veranlasste jemanden im Modellboard (ich weiß nicht mehr, wer es war), zu der Aussage, dass müsse ja ein Riesendiorama werden, wenn man beide Modelle in einem Dio vereinen würde. Da mir die BV 222 aber nicht zusagte, war umgehend die Idee mit dem U-Bootdiorama und der Arado Ar 196 geboren.
Das U-Boot ist das 1941 VII-C Atlantik-Boot von Revell in 1:72. Lange konnte ich mich nicht dazu durchringen, das Boot zu kastrieren d.h. den Unterwasserrumpf abzutrennen. Das Ganze war dann aber doch zu klobig und ich habe mich Nachträglich zu der Operation entschlossen.
Zudem habe ich einige Teile der Bewaffnung geändert und div. Gitter am Turm und Wintergarten ergänzt.
Die Arado Ar 196 ist ebenfalls von Revell in 1:72. Ich habe den hinteren Teil des Rumpfs mit dünnem Zellstoff beklebt, um der Stoffstruktur des Originals Rechenschaft zu tragen.
Die Bachstelze ist auch 1:72 (logisch) Hersteller war Pavla-Model. Die Bachstelze benötigte, wie jemand schon richtig anmerkte, eine bestimmte Mindestschleppgeschwindigkeit, um abzuheben. Nun wollte ich das Teil aber nicht einfach nur auf den Wintergarten stellen, sondern es schon im Flug darstellen. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass gerade eine steife Brise übers Wasser (so ca. in 5 Metern Höhe) fegt und die Bachstelze gerade am abheben ist
Die Figuren an Deck sind auch von Revell, bis auf den Kriegsberichterstatter mit der Kamera, der stammt von Heller.
Lackiert wurde fast alles mit Airbrush und Tamiya-Farben, nur die Figuren und die Mäander-Tarnung sind in stundenlanger Handarbeit aufgepinselt. Bei der Tarnung hab ich mir das Boot von Martin zum Vorbild genommen.
Einige kleine Anmerkungen noch zum U-Boot:
Das dieser Bootstyp keine Bachstelze an Bord hatte, ist mir bekannt. Auch das es vor dem Turm kein Geschütz gab, schon gar kein Flakgeschütz, dass eigentlich auf die untere Ebene des Wintergartens gehört. Und die Lackierung und Bootsmarkierungen sind auch nur reine Fiktion und hat es in dieser Kombination nie gegeben.
Die Abmessungen des Dioramas sind 100x40x14 cm. Bevor ich den Rumpf des U-Boots zersäbelt habe, war es noch etwas höher und breiter (So um die 24cm hoch).
Der Wassereffekt ist die stinknormale, schon tausend mal hier beschriebene Silikon-Methode. Einfach mit einem Gaslötbrenner vorsichtig eine Wellenstruktur in eine Styropor-Platte gebrannt, dann mit schwarzer, dunkelblauer und Türkisfarbener Plaka-Farbe alles eingepinselt.
Nur um das Boot und die Schwimmer des Wasserflugzeugs habe ich, von einem Papiertaschentuch eine Papierlage entnommen, diese in längliche, unregelmäßige Fetzen zerrissen und mit Weißleim und viel Wasser auf die Wellenkämme und um die einzelnen Objekte im Wasser gelegt. Nachdem alles gut durchgetrocknet war, habe ich mit einem Löffel und dem billigsten Baumarkt-Silikon die Wasseroberfläche modelliert. Hierbei habe ich darauf geachtet, das ich das Silikon mit dem Löffel richtig feste auf die Platte gepresst habe, damit keine übermäßigen Wellenspitzen entstehen.
Ich hoffe das Diorama gefällt trotzdem, auch wenn es jedem historischen Hintergrund widerspricht.
Gernot Hug