Das Original
Die Jagd-U-Boote USS New Hampshire (SSN-778) und USS North Dakota (SSN-784) gehören zur Virginia-Klasse, von der seit 1999 bisher 19 U-Boote für die US Navy gebaut wurden, weitere 19 sind bestellt oder im Bau und mehr sind geplant. Die Virginia-Klasse wurde als Nachfolger der Seawolf-Klasse entworfen und sollte einerseits billiger sein und andererseits an die Erfordernisse des Kalten Kriegs angepasst werden, z.B. besser in küstennahen Gewässern operieren können.
Von der Klasse gibt es bisher vier Versionen, die fünfte ist bestellt. Von Block I wurden vier Boote (SSN-774 bis -777) 1999-2008 gebaut. Block II wurde in vier statt zehn Sektionen gebaut, um die Kosten zu senken. 2007-13 wurden sechs Boote gebaut (SSN-778 bis -783). Block III erhielt einen neuen Sonar im Bug, der hufeisenförmig und nicht mehr kugelförmig angeordnet ist. Dazu wurden die Senkrechtstarter durch revolverartige Module wie bei den umgebauten U-Booten der Ohio-Klasse (SSGN) ersetzt, wobei jeweils sechs Starter in einem Modul zusammen gefasst sind. Von dieser Variante wurden 2012-20 acht Boote (SSN-784 bis -791 gebaut). Block IV fällt ähnlich aus, soll aber weniger oft gewartet werden müssen. Gebaut wurde bisher ab 2017 ein Boot, weitere neun sind im Bau (SSN-792 bis -801). Block V soll eine verlängerte Version werden, die wahrscheinlich die revolverartigen Module der dann außer Dienst gestellten Boote der Ohio-Klasse (SSGN-Umbauten) erhalten soll. Hierdurch soll die Zahl der mitgeführten Marschflugkörper verdreifacht werden. Von dieser Version sind zwei Boote bestellt und weitere geplant.
Die Namensgebung der Virginia-Klasse spiegelt etwas das Chaos bei der Namensgebung der Jagd-U-Boote der US Navy wieder: die meisten der Boote sind nach Bundesstaaten benannt (nach denen früher Schlachtschiffe, dann Lenkwaffenkreuzer und dann strategische U-Boote benannt wurden), es gibt aber auch ein Boot, dass nach einer verdienten Persönlichkeit benannt wird (Hyman G. Rickover, SSN-795), während ab SSN-804 die Boote wieder nach Meerestieren benannt werden (der Standard bis zur Los Angeles-Klasse).
Die Virginia-Klasse ist 114,9 m lang, 10,4 m breit und verdrängt getaucht 7900 t. Der Antrieb erfolgt mit einem Reaktor mit 280.000 PS, der zwei Dampfturbinen mit 40.000 PS antreibt, die wiederum einen Düsenringpropeller antreiben. Erreicht werden damit unter Wasser mehr als 25 kn (wahrscheinlich mehr als 30 kn). Die Besatzung besteht aus 135 Seeleuten. Die Bewaffnung besteht aus vier 53,3 cm-Torpedorohren, aus denen Mk-48 Torpedos, Harpoon-Anti-Schiffsraketen oder Minen ausgestoßen werden können. Es können 25 Torpedos und Raketen mitgeführt werden. Dazu gibt es zwölf Senkrechtstarter für Tomahawk-Marschflugkörper.
USS New Hampshire (SSN-778) wurde 2007-08 von General Dynamics Electric Boat in Groton gebaut. Ihr Heimathafen ist Norfolk. 2011 war sie am Nordpol.
USS North Dakota (SSN-784) wurde 2012-14 von General Dynamics Electric Boat in Groton gebaut. Ihr Heimathafen ist die Basis New London in Groton.
Das Modell
Merkwürdigerweise ist im Maßstab 1/700 noch kein Spritzgussbausatz der Virginia-Klasse erschienen, es gibt verschiedene Vollrumpfbausätze aus Resin von OKB Grigorov, aber ich wollte passend zu meiner Sammlung Wasserlinienmodelle und mir das Schleifen des Resinrumpfs sparen. Bill's Bits n Pieces hat drei Varianten der Klasse auch als Wasserlinienmodell herausgebracht: USS North Carolina (Block I), USS North Dakota (Block III) und USS Arizona (Block V). Ich kaufte bisher die Versionen Block I und Block III.
Die Teile sind in der Smooth Fine Detail Plastic-Qualität bei Shapeways gedruckt und bestehen nur aus einem Teil. North Carolina (Block I) baute ich als New Hampshire (Block II), da diese zu meiner Sammlung an Booten passt, die am Nordpol waren. Block I und II sind meines Wissens äußerlich identisch. Ich habe einige der Ausfahrgeräte ergänzt sowie das obere Seitenruder vom Rumpf abgetrennt und mittels eines Drahtstabs in einiger Entfernung vom Rumpf wieder angebracht.
Bemalt habe die beiden Boote mit Vallejo 166 Dunkelgrau, was etwas mit 167 Anthrazitgrau abgedunkelt wurde. Im Falle von North Dakota stellte ich am Turm die Vereisung dar, die sie bei der Rückkehr von einer Einsatzfahrt im Januar 2019 aufwies.
Hier New Hampshire (Block II, 2008) North Dakota (Block III, 2014) und Honolulu (1985) der Los Angeles-Klasse:
Links ein Vergleich der beiden Boote der Virginia-Klasse und rechts ein Vergleich der North Dakota mit USS Sennet (1944) der Balao-Klasse:
Quellen
Lars