Das Original

Das chinesische Vermessungsschiff Zhukezhen (竺可桢) ist das erste Schiff des Typs 636A. Von diesem Typ wurden 2003-16 insgesamt neun Schiffe für die chinesische Marine gebaut, die inzwischen alle nach chinesischen Wissenschaftlern benannt sind. Die Schiffe dienen der Vermessung, u.a. des Meersbodens, aber auch der Messung anderer Parameter wie Salzgehalt, Druck, und Temperatur sowie Erfassung von Meeresströmungen und Wetterdaten. Diese Vermessungen und Daten dienen primär der Unterstützung der chinesischen U-Boote. Der Typ 636A ersetzt u.a. den Typ 636. Die Schiffe sind für geringe eigene Geräuschentwicklung und damit bessere Messungen optimiert. 20 verschiedene Messsysteme sind an Bord. Mit diesem Typ hat die chinesische Marine ihre Fähigkeit große Gebiete zu vermessen sowohl quantitativ als auch qualitativ stark ausgebaut.


Zhukezhen ist 129,3 m lang, 17,0 m breit und verdrängt 6500 t. Der Antrieb erfolgt über zwei Dieselmotoren, mit denen 17,5 kn erreicht werden. Die Besatzung besteht aus 134 Personen. Als Bewaffnung sind zwei 2,5-cm-Typ 61-Zwillingslafetten vorhanden.


Zhukezhen wurde 2005-08 von der Wuhu-Werft gebaut. Ursprünglich hieß sie Haiyang 20, wurde aber inzwischen in Zhukezhen umbenannt. 2014 war sie an der erfolglosen Suche nach dem im Indischen Ozean verschollenen Malaysia-Airlines-Flug 370, einer Boeing 777 mit 239 Menschen an Bord, beteiligt. Zhukezhen ist in Dienst.

Das Modell

Das Modell des chinesischen Vermessungsschiffs Zhukezhen habe ich aus dem Bausatz von Doggy Industries gebaut. Der Bausatz besteht aus Resinteilen sowie zwei umfangreichen Fotoätzteilplatinen. Die Resinteile sind ok, teilweise aber etwas dick und bei vielen Kleinteilen gibt es Formversatz und Grat, so dass man sie aufwendig nachbearbeiten muss. Einige der Teile liegen alternativ als Resin- und Fotoätzteile bei, z.B. A-Rahmen, verschiedene Lüfter und die Radarantennen - das geht aber nicht aus der Anleitung hervor. In der Anleitung sind die Resinteile verbaut zu sehen und nur die Fotoätzteile mit Nummern versehen. Laut Anleitung würde man einen relativ frühen Bauzustand als Haiyang 20 bauen, wie das Schiff auch auf dem Deckelbild zu sehen ist - wobei die beiden gitterartigen Rahe am Großmast fehlen. Der Bausatz enthält aber auch alternative Teile, um das Schiff im heutigen Zustand als Zhukezhen zu bauen, u.a. entsprechende Abziehbilder, zusätzliche Satellitenantennen und der größere A-Rahmen, der am Heck steht. Diese Teile werden in der Anleitung nicht erwähnt. Ich entschied mich für den heutigen Zustand.

Der Bausatz ist relativ aufwendig zu bauen - einerseits wegen der notwendigen Nachbearbeitung der Resinteile, andererseits, weil die Details an den Seiten der Deckshäuser und Aufbauten durch zahlreiche Fotoätzteile dargestellt sind. Leider passen die Fotoätzteile zur Darstellung des Schanzkleids hinter der Back und unterhalb der Brücke nicht zu den Resinteilen. Es entstand zwischen den Fotoätzteilen und dem Aufbauten eine zum Teil größere Lücke, während ich das Teile vorne kürzen musste.

Für die Darstellung des heutigen Zustands orientierte ich mich an Fotos, die mir zum Teil von Doggy Industries dankenswerterweise zur Verfügung gestellt wurde, die ich zum Teil über die Bildersuche mit dem Stichwort "竺可桢 872" (Schiffsname und Kennnummer) gefunden habe - siehe die Links zu den chinesischen Seiten unten.

Für die Bemalung verwendete ich Acrylfarben von Vallejo Model Color: 153 (907) Hellblaugrau für den Rumpf und einige andere Teile, 4 (820) Cremeweiß für die Aufbauten, 167 (995) Anthrazitgrau für den oberen Teil des Schornsteins und den Großmast sowie 162 (869) Basaltgrau für die Decks. Die Abziehbilder sind auf einen extrem dicken Trägerfilm gedruckt, der am Modell auffällt, so dass ich empfehle, nach Alternativen zu suchen.

Links mit einem sehr viel älteren japanischen Vermessungsschiff Manchu (1901), rechts mit der heutigen chinesischen Fregatte Yulin (2010). Man sieht, dass Zhukezhen relativ groß ist.

 

Quellen


Lars