21.05.1941 - 80 Jahre Unternehmen Rheinübung

 

Heute vor 80 Jahren, am 21. Mai 1941, liefen das deutsche Schlachtschiff Bismarck und der Schwere Kreuzer Prinz Eugen in den Korsfjord bei Bergen ein (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Bismarck ankerte im Grimstadfjord, Prinz Eugen weiter nördlich in der Kalvanesbucht, wo sie betankt wurde. Die beiden Schiffe, deren Vorstoß am Vortag schon von dem schwedischen Kreuzer Gotland gemeldet worden war, wurden dort von zwei britischen Aufklärungsflugzeugen des Typs Spitfire fotografiert. Bismarck und Prinz Eugen liefen am Abend wieder aus, um im Atlantik alliierte Konvois anzugreifen.

Das Original

Das deutsche Schlachtschiff Bismarck war das Typschiff einer Klasse von zwei Schiffen, den einzigen vollwertigen Schlachtschiffen, die für die Kriegsmarine gebaut wurden. Sie sollten damaligen Schlachtschiffen, insbesondere der französischen Richelieu-Klasse, überlegen sein. Sie erhielt deshalb 38-cm-Geschütze, während die vorhergehende Scharnhorst-Klasse nur 28-cm-Geschütze hatte. Der Entwurf legte ein besonderes Gewicht auf eine starke Panzerung und eine (für Schlachtschiffe) hohe Geschwindigkeit. Sie erhielt sowohl eine Mittelartillerie als auch schwere Flak. Insgesamt überschritt Bismarck die im Rahmen des Deutsch-Britischen Flottenabkommens erlaubte Standardverdrängung von maximal 35.000 ts mit 41.700 ts deutlich.

Die Bismarck war 250,5 m lang, 36,0 m breit und verdrängte voll beladen 53.500 t. Der Antrieb erfolgte über zwölf Kessel und drei Dampfturbinensätze, die insgesamt 150.170 PS leisteten, womit 30,6 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 2.221 Mann.

Bewaffnung
8 x 38 cm L/52 SK C/34 (vier Zwillingstürme)
12 x 15 cm L/55 SK C/28 (sechs Zwillingstürme)
16 x 10,5 cm L/65 C/33 (acht Zwillingslafetten)
16 x 3,7 cm L/83 C/30 (acht Zwillingslafetten)
18 x 2 cm L/65 (zwei Vierlingslafetten, zehn Einzellafetten)
4 Arado Ar 196A-Bordflugzeuge

Die Bismarck wurde 1936-40 von Blohm & Voss in Hamburg gebaut. Sie wurde im Frühjahr 1941 voll einsatzfähig und lief am 19. Mai 1941 zusammen mit dem Schweren Kreuzer Prinz Eugen zu ihrem einzigen Einsatz aus: Operation Rheinübung. Im Rahmen dieses Einsatzes versenkte sie den britischen Schlachtkreuzer HMS Hood und beschädigte das Schlachtschiff HMS Prince of Wales, wurde aber selbst von Prince of Wales sowie Torpedobombern der Flugzeugträger HMS Victorious und HMS Ark Royal beschädigt und schließlich am 27. Mai 1941 von den britischen Schlachtschiffen HMS Rodney und HMS King George V sowie den Schweren Kreuzern HMS Norfolk und Dorsetshire zerstört. Nur 115 Mann der Bismarck überlebten, 2.104 starben.

Das Modell

Mein Modell der Bismarck entstand in den Jahren 2003/04 aus dem Trumpeter-Bausatz im Maßstab 1/700. Das Modell war seinerzeit eine erhebliche Verbesserung zu den bis dahin erschienen Modellen dieses legendären Schiffs und stellt auch heute noch eine gute Grundlage zum Bau eines Modells der Bismarck dar.

Ich habe damals versucht im Gegensatz zu den meist dargestellten Modellen in der Baltik-Bemalung oder mit den (vermutlich fiktiven) gelb bemalten Türmen der Haupt-und Mittelartillerie einen eher weniger gesehenen Zustand, nämlich Bismarck vor Beginn des Unternehmens Rheinübung, also im Grimstadfjord mit nur noch Resten der Baltik-Bemalung darzustellen. Zusätzlich hatte ich angenommen, dass die Fliegerkennungen mit Segeltuch abgedeckt wurde.

Beim Bau meines Modells wurden Ätzteile der Firmen GMM, Eduard und Voyager verwendet, z. B. bei den Radargeräten, bei der Detaillierung der Beiboote sowie den Figuren, die von Eduard beigesteuert wurden. Die Rohre der Haupt- und Mittelartillerie stammen aus der Produktion von NNT, die Rohrhosen wurden mit Ponal imitiert.

Auch ohne Verwendung von Ätzteilen entsteht aus dem Trumpeter-Bausatz ein sehr schönes Modell der Bismarck. Wenig schön ist die Dreiteilung des Hauptdecks, was zu Schleifarbeiten und zu einer Beschädigung der Decksdetaillierung führen kann. Bei meinem später gebauten Modell der Tirpitz (ebenfalls Trumpeter) konnte ich auf ein Holzdeck der Fa. Artwox zugreifen, so dass diese Arbeiten entfallen können. Die Bemalung erfolgte mit selbstgemischten Tamiya-Farben mittels Airbrush, die Bemalung von Kleinteilen mit dem Pinsel und Enamel-Farben der Firmen Humbrol und Agama.

Der Schlepper und beiden Verkehrsboote entstanden auf Basis von Hafenfahrzeugen von Aoshima sowie überzähligen deutschen Beibooten.

Zu meiner nicht geringen Überraschung und Freude wurde meine Bismarck im Jahre 2005 von den Teilnehmern des Laupheim-Treffens zum Siegermodell gewählt.

Aus heutiger Sicht bin ich noch immer vom Resultat überzeugt, werde wohl dennoch ein weiteres Bismarck-Modell in 1/700 (Flyhawk) sowie eine Bismarck in 1/350 auf Basis des Revell-Modells in Angriff nehmen (Rumpf ist bereits fertig).

Norbert Thiel

(Text über das Original von Lars)