21.-27.05.1941 - 80 Jahre Unternehmen Rheinübung

 


Vor 80 Jahren, in der Nacht vom 26. auf den 27. Mai 1941, griff eine Zerstörerflottille besteht aus HMS Cossack, HMS Maori, HMS Sikh, HMS Zulu und ORP Piorun das deutsche Schlachtschiff Bismarck an (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Den Zerstörern gelang kein Torpedotreffer, sie selbst blieben auch unbeschädigt.

Das Original

Der britische Zerstörer HMS Zulu gehörte zur Tribal-Klasse. 27 Schiffe dieser Klasse wurden zwischen 1936 und 1947 für die britische, kanadische und australische Marine gebaut. Die Tribal-Klasse unterschied sich deutlich von früheren britischen Zerstörer-Klassen. Die Schiffe sollten Leichte Kreuzer, deren Zahl durch den Londoner Flottenvertrag begrenzt war, im Dienst mit der Flotte ersetzen, u.a. für die Abwehr feindlicher Zerstörer und zur Aufklärung. Ihre Artilleriebewaffnung fiel wesentlich schwerer aus, während die Torpedobewaffnung reduziert wurde. Um die Artilleriebewaffnung verstärken zu können, wurden erstmals Zwillingslafetten verwendet. Die Sonderstellung der Klasse wurde auch dadurch betont, dass sie nicht Namen in der typischen alphabetischen Reihenfolge der normalen Zerstörer-Klassen erhielten, sondern nach "Stämmen" benannt wurden. 16 Schiffe wurden für die britische, acht für die kanadische und drei für die australische Marine gebaut. Die Klasse wurde erfolgreich eingesetzt, erlitt aber schwere Verluste: 13 Schiffe wurden versenkt, zwölf davon der britischen Marine.


Zulu wurde 1936-38 von Alexander Stephen and Sons in Glasgow gebaut. Sie kämpfte u.a. in der Schlacht um Norwegen, war an der Jagd auf die Bismarck beteiligt, geleitete Konvois nach Malta, griff selbst im Mittelmeer Konvois der Achsenmächte an, kämpfte in der  Zweiten Seeschlacht im Golf von Syrte und versenkte U 372. Sie wurde am 14. September 1942 während eines gescheiterten Kommandounternehmens auf Torbruk durch Bombentreffer von Sturzkampfbombern des Typs Junkers Ju 87 der III./StG.3 schwer beschädigt und sank im Schlepp des Geleitzerstörers Hursley. 12 Mann der Besatzung starben und 24 sind vermisst. Zulu erhielt sieben Battle Honours.


Besatzung: 190 - 217
Länge: 114,9 m
Breite: 11,12 m
Tiefgang: 2,75 m
Wasserverdrängung: 1854 - 2519 t
Geschwindigkeit: 36 kn ( 67 km/h)
Antrieb: 44.000 PS (32.362 kW) auf zwei Schiffsschrauben

Bewaffnung:
3 x 2 MK XII 120 mm L/45 Geschütze
1 x 2 MK XVI 105 mm L/45 Geschütz
1 x 4 40 mm 2pdr L/39 Flak
2 x 4 schwere Vickers 12,7 mm Flugabwehr-MG
1 x 4 53,3 cm Torpedorohre
30 Wasserbomben

Das Modell

HMS Zulu 1941
Hersteller: Trumpeter
Maßstab: 1/700
Material: Polystyrol (Spritzguss), Abziehbilder
Art.-Nr.: 05758
Preis ca. 12 - 18,-€

Der Bausatz der HMS Zulu im Bauzustand von 1941 ist recht einfach gehalten. Vier Spritzgussrahmen, der Überwasser- und Unterwasserrumpf sowie die Wasserlinienplatte sind enthalten. Die großen Bauteile sind noch ganz in Ordnung, aber die Kleinteile sind enttäuschend und sollten, wo es möglich ist, ausgetauscht werden. Der in Schwarz/Weiß gehaltene Bauplan beinhaltet neun Baustufen und die farbige Lackieranleitung verweist auf die Farbhersteller von Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol. Das Tarnschema ist einfach gestaltet. Der Rumpf in Medium Gray, die Aufbauten in Light Gray. Bei den Abziehbildern sind dreimal die Schiffskennung „G18“ und zwei verschiedene Union Jack-Flaggen enthalten.

Als erstes wurden die Bullaugen mit einem kleinen Handbohrer aufgebohrt. Die Wasserlinienplatte unterfütterte ich mit einer 1,0 mm starken Evergreen-Platte, um den Freibord zu erhöhen. Bei einem Diorama und der Wassergestaltung verliert man wieder diesen Freibord.


Die Laufwege wurden mit grün (einem Antirutschbelag) lackiert und nach dem Durchtrocknen mit einem 1 mm breiten Klebeband abgeklebt. Anschließend wurden alle horizontalen Flächen mit Deck Blue lackiert. Hier habe ich Deck Blue B-20 von WEM verwendet. Im Anschluss wurden alle Deckflächen abgeklebt. Die Aufbauten hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufgeklebt. Der Rumpf lackierte ich mit AP 507B Medium Gray, im Anschluss den schwarzen Wasserpass. Die Aufbauten, Geschütze, Schornsteine, Masten, Verkehrsboote sowie alle Fotoätzteile bekamen einen Anstrich mit AP 507C Light Gray.

Um das Modell aufzuwerten, trennte ich die Geschützrohre ab und ersetzte diese durch gedrehte Messingrohre. Aus der Krabbelkiste steuerte ich noch ein leeres Wasserbombenrack, Davits, Radarantennen, Transportgestelle für die Rettungsflöße und die Reling bei. Die vierfach Pom-Pom stammt von FineMolds und die Motor- und Ruderboote stammen von L'Arsenal. Zwei Abziehbildstreifen am achtern Schornstein liegen nicht bei und kommen aus meinem Fundus. Die Matrosen sind von Eduard.


Das Diorama ist rein fiktiv und entspricht keiner wahren Begebenheit. Meine Idee war, dass die HMS Zulu das U-Boot mit Wasserbomben an die Oberfläche gedrängt und es dort mit Geschützen beschossen hat. Die Besatzung der HMS Zulu hat die Beiboote zu Wasser gelassen, um die Überlebenden des deutschen U-Bootes zu retten.

Das U-Boot Hinterteil ist von einem anderen Diorama übrig geblieben, dass die USS Guadalcanal (CVE-60) zeigt, als sie das deutsche U-Boot U 505 kaperte.

Fazit

Ein kleines Fantasieprojekt für Zwischendurch bzw. der Versuch, aus einem bescheidenen Modell ein ansprechendes Diorama zu machen.

Eberhard Sinnwell

(Text über Original von Lars)