Das Original

Der deutsche Panzerkreuzer Gneisenau war das zweite Schiffe der 1904-08 gebauten Scharnhorst-Klasse. Wie alle anderen Panzerkreuzer der Kaiserlichen Marine war er als Großer Kreuzer klassifiziert. Die Scharnhorst-Klasse war eine Weiterentwicklung der Roon-Klasse. Sie fiel größer aus und erhielt vier zusätzliche 21-cm-Geschütze in Kasematten auf Kosten einer um die gleiche Zahl von Geschützen reduzierten Mittelartillerie. Damit folgte die Kaiserliche Marine dem damaligen Trend, bei den Panzerkreuzern die Zahl der schweren Geschütze zu erhöhen. Allerdings gehörte die Scharnhorst-Klasse auch zu den späten Panzerkreuzern. Gneisenau wurde nur drei Monate vor dem erstem Schlachtkreuzer der Invincible-Klasse in Dienst gestellt und war entsprechend schnell veraltet. Da sie so für den Einsatz bei den Aufklärungsgruppen der Hochseeflotte nicht mehr geeignet erschien, wurde Gneisenau 1910 zum Kreuzergeschwader nach Ostasien geschickt, dessen Kern bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs aus den den beiden Panzerkreuzern der Scharnhorst-Klasse bestand - und wurde dann in der Schlacht bei den Falklandinseln ausgerechnet von Schlachtkreuzern der Invincible-Klasse versenkt.


Gneisenau war 144,6 m lang, 21,6 m breit und verdrängte voll beladen 12.985 t. Der Antrieb bestand aus 18 Kesseln und drei Dreifachexpansionsdampfmaschinen mit zusammen 30.996 PS, womit 23,6 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 764 Mann.

Bewaffnung
8 x 21 cm L/40 (zwei Zwillingstürme, vier in Kasematten)
6 x 15 cm L/40 (in Kasematten)
18 x 8,8 cm L/35 (Einzellafetten)
4 x 45 cm Torpedorohre (unter Wasser, eines im Bug, zwei an den Seiten, eines am Heck, 11 Torpedos)


Gneisenau wurde 1904-08 von der AG Weser in Bremen gebaut. Sie diente anfangs bei der Hochseeflotte, 1910 wurde sie zum Kreuzergeschwader in Südostasien verlegt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs war sie im Pazifik unterwegs. Zusammen mit ihrem Schwesterschiff griff sie am 22. September 1914 den französischen Stützpunkt Papeete auf Taihiti an und versenkte dort das französische Kanonenboot Zélée. Am 1. November kämpfte sie in der Schlacht von Coronel und trug zu der Versenkung des britischen Panzerkreuzers HMS Monmouth bei. Am 8. Dezember wurde sie in der Schlacht bei der Falklandinseln von den Schlachtkreuzern HMS Invincible und HMS Inflexible sowie dem Panzerkreuzer HMS Carnavon so schwer beschädigt, dass sie selbst versenkt wurde. Nur 187 Mann überlebten den Untergang.

Das Modell

Das Modell des deutschen Panzerkreuzers SMS Gneisenau habe ich aus dem Bausatz von Kombrig gebaut (siehe die Besprechung des Bausatzes des Schwesterschiffs Scharnhorst). Es stellt den Bauzustand von 1914 dar.


Roland Nienkirchen

(Text über Original von Lars)